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Papa Schmidt und seine Töchter


Papa Schmidt und seine Töchter


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

0,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 19.09.2024
ISBN/EAN: 9783689122454
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 22

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Der Autor erzählt eine Geschichte aus den frühen Tagen der sowjetischen Kollektivwirtschaft. Im Mittelpunkt steht der griesgrämige, aber unermüdliche Papa Schmidt, ein deutscher Mennonit, der als Gärtner und Pionier für den Aufbau eines neuen Waldes kämpft. Doch inmitten seines Tatendrangs steht er oft im Konflikt mit den bürokratischen Strukturen und den neuen Kollektivisten. Mit seiner schroffen Art, aber visionären Plänen, verkörpert Papa Schmidt den schwierigen Übergang von der alten, ländlichen Lebensweise zur neuen sozialistischen Ordnung. Diese kraftvolle Erzählung ist ein faszinierendes Porträt der frühen sowjetischen Kolchosen und zeigt die Herausforderungen und Hoffnungen einer Generation, die zwischen Tradition und Moderne steht. Eine zeitlose Geschichte über den Konflikt zwischen Idealismus, Realität und dem Wunsch, die Welt zu gestalten.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
„Seit 1921. Da hab ich mir das Haus gebaut, sechzehn Hektar Land gab mir der Dorfsowjet.“
„Aufgeteiltes Land?“
„Natürlich. Dafür haben wir doch die Sowjets!“
Er merkt, dass er gelobt hat, wo er tadeln wollte; dafür schimpft er jetzt: „Aber es kommen immer mehr in unsern Kolchos, wie Bienen auf den Zucker kommen sie seit dem letzten Jahr, dreißig Aufnahmegesuche in einer einzigen Sitzung; bald wird kein Platz mehr sein.“
„Wird man die Gesuche abweisen?“
„Wie kann man das?“ Er kommt jetzt ganz nahe heran und flüstert mir wie ein süßes Geheimnis ins Ohr: „Wissen Sie, wenn ich meinen Plan erst hier durchgedrückt habe; Baum- und Beerenobst in jeden Garten, auf die Felder, an die Straßen … ein Paradies wird das hier, Nahrung für noch einige Schock Menschen!“ Aber sofort fällt er wieder in sein Knurren: „Ach was, das erlebe ich ja doch nicht, das verdammte Ischias, meine achtundfünfzig Jahre …“ Er hopst zwischen den blühenden Apfelkulturen umher, bricht die überzähligen Triebe und Blüten der Zweijährigen, bindet die Fünfjährigen, knurrend, schimpfend, arbeitend, mit erregtem, glücklichem Gesicht, uns von den kommenden Obstkulturen – seinen Plänen während der nächsten zehn Jahre im Kollektiv erzählend. Das ist der Papa Schmidt.
Im Haus treffen wir seine ältere Tochter, Nina Kober. Sie ist fünfundzwanzig Jahre alt, eine kräftige blonde Frau, rein deutscher Typ. Sie hat zwei Kinder. Ein Bündelchen strampelt im Bettchen.

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