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Paulchen, Schnaps und Schweinespeck


Paulchen, Schnaps und Schweinespeck


1. Auflage

von: Wilhelm Eickhoff, Irma Köhler-Eickhoff

6,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 15.05.2019
ISBN/EAN: 9783965211346
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 140

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Während der Feier zum 100 jährigen Bestehen eines kleinen Bauernhofes am südwestlichen Ausläufer der Lüneburger Heide wurden zu vorgerückter Stunde bei Wein und Bier Geschichten und Erlebnisse aus den vergangenen Zeiten erzählt. Da war von harter Arbeit, Moorbränden und vielen Hochwassern, aber auch Feiern, Schnapsbrennen, Schweinen und vielem mehr die Rede. Sicher hatte der eine oder andere auch etwas übertrieben und nicht immer waren die Erinnerungen vollständig, einiges wurde auch reichlich ausgeschmückt. Aber es waren viele tolle Geschichten und aufregende Erlebnisse. Die alte Zeit war buchstäblich wieder aufgelebt. Das war Ansporn für die Autoren.
So entstanden 33 teils humorvolle, teils komische, aber auch einige ernste, nachdenkliche Geschichten über die Erlebnisse mit diesem Haus, seinen Bewohnern und dem Leben in dem kleinen Moordorf. Sie handeln von Paulchen und seiner Familie. Er wurde 1950 als letztes Kind in dem Haus geboren und ist dort aufgewachsen. Das Dorfleben ermöglichte ihm eine große Freiheit, barg aber auch Gefahren. Zusammen mit Freunden hatte er manche gefährliche Situation zu bestehen. Aber immer wieder waren der Schnaps und die Schweine Arbeit, Ärgernis oder Glück in seinem Leben. Seine Liebe zu den Tieren begleitete ihn beim Erwachsenwerden und führte auch zu einigen speziellen Abenteuern. Die Geschichten beschreiben den Alltag von Paulchen, sind aber im Rückblick manchmal urkomisch.
Namen und Orte wurden geändert. Aber so oder ähnlich hat es sich damals zugetragen mit Paulchen, dem Schnaps und dem Schweinespeck.
So hat es begonnen
Die Destille
Motocross
Oma spinnt
Der Stammhalter
Der kleine Sammler
Paulchens große Freiheit
Paulchen und die Pferde
Das Deputat
Schnaps und Schweinespeck I
Schnaps und Schweinespeck II
Schnaps und Schweinespeck III
Schnaps und Schweinespeck IV
Gänsebraten
So ein Theater
Wintervergnügen
Rodeo Spezial
Die verlorene Sau
Im Torfmoor
Aalfang
Beerdigung
Am Fuß der blauen Berge
Smoke on the water
Paulchen sportlich
Polizei, dein Freund und Helfer
Schützenfest
Die Uniformen
Easy Rider
Taschengeld
Radwechsel
Coq au vin
Geheime Wahl
Der Seitensprung
Wilhelm Eickhoff, geboren 1950 in Rethem/Aller, am Rande der Lüneburger Heide, und Irma Köhler-Eickhoff, geboren 1947 in Göttingen, wuchsen beide auf einem landwirtschaftlichen Betrieb auf. Sie machten zunächst eine entsprechende Ausbildung und sollten den jeweiligen Familienbetrieb übernehmen. Erst Jahre später, nach einer Umschulung zum Kaufmann bzw. zur Steuerfachgehilfin, lernten die beiden sich kennen.

Aus beruflichen Gründen lebten sie 23 Jahre in Mecklenburg -Vorpommern, in einem kleinen Dorf in der Nähe von Schwerin. Dort ist auch das erste Buch von Irma Köhler-Eickhoff „Vogelgezwitscher aus dem Garten am Wald“ entstanden. Heute leben sie in Bad Bevensen, einer kleinen Kurstadt in der Lüneburger Heide.
Schnaps und Schweinespeck II
Das Abholen und Kennzeichnen der Schweine blieb immer gleich. Das Wiegen aber artete diesmal dahingehend aus, dass fast alle Schweine nur Schnapszahlen auf die Waage brachten, was bedeutete, dass ein Schnaps nach dem anderen ausgegeben und getrunken werden musste. Vorsorglich hatte der Wirt bereits wie üblich Tatar und diesmal auch zusätzlich belegte Brote bereitgestellt. Eine gute Grundlage für das bevorstehende Gelage, aber auch, damit die durstigen Männer ordentlich was vertragen konnten.
Nach einigen feucht-fröhlichen Stunden machte sich dann doch die Erschöpfung breit und es ging ans Abrechnen der vielen Runden. Diesmal blieb nach dem Bezahlen der Zeche weniger Geld übrig als sonst. Die meisten Bauern konnten nicht mehr gerade gehen, geschweige denn, auf ihren Wagen klettern. Der Wirt zögerte nicht lange, sondern verfrachtete einen Bauern nach dem anderen auf seinen Wagen, gab den Pferden einen kräftigen Klaps aufs Hinterteil und trieb so die Gespanne, eins nach dem anderen, in Richtung Heimat. Die betrunkenen Bauern streckten sich bald auf dem Boden des Wagens lang aus und schliefen wegen des Ruckelns schnell ein.
Die Pferde trotteten brav den bekannten Weg nach Hause und blieben erst vor ihrem heimatlichen Stall stehen. Dort wurde das Gefährt von den verärgerten Bäuerinnen bereits sehnlichst erwartet. Sie spannten die Pferde aus, brachten sie in den Stall, gaben ihnen Wasser und Futter und wandten sich danach ihren laut schnarchenden Ehemännern zu. Die Verwunderung war auf beiden Seiten groß, als die Männer sich nach der kalten Dusche, die die Frauen ihnen mit einem Eimer Wasser verpasst hatten, erschreckt aufrappelten und über die Seitenbretter des Wagens sahen. Verwundert sahen sie sich um und kletterten mühsam herunter. Sie mussten sich aber an dem Wagen noch gut festhalten, blickten sich unsicher um und hatten nur eine Frage:
„Wo bin ich?“ und zu der Frau gewandt: „Und wer bist du?“
Der Kopf brummte und so ganz klar war der Blick der Männer auch noch nicht wieder. Manch einer zweifelte jetzt an seinem Verstand und hoffte, nur zu träumen. Die Frauen hingegen ahnten sofort, wie diese Verwechslungen zustande gekommen waren. Der Wirt hatte zwar dafür gesorgt, dass die Männer sicher nach Hause kamen, aber er hatte nicht darauf geachtet, dass jeder Bauer auch auf seinem eigenen Wagen gelandet war.
Die Männer benötigten eine Weile, bis sie alles begriffen hatten. Nach einiger Zeit ahnten auch sie, wo sie sich jetzt befanden. Schwankend, vor den empört schimpfenden Frauen fliehend, machten sie sich endlich zu Fuß auf den Heimweg. Die eigentliche Strafpredigt, das wussten sie, erwartete sie jetzt noch einmal zu Hause. Entsprechend langsam ging es voran, der Kopf brummte und jeder Schritt fiel schwer. Alle möglichen Ausreden wurden überlegt, aber keine würde überzeugen. Das Unheil, das sie erwartete, kam mit jedem Schritt näher. Einige dieser betrunkenen Gesellen werden sich vielleicht unterwegs auch noch begegnet sein. Den Frauen blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis ihre Männer endlich nach Hause geschwankt kamen, denn sie wussten ja nicht, auf welchem Hof ihr Ehemann gelandet war. Die nächsten Schweine würden zum Glück erst wieder in circa vier Wochen verkauft werden.

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