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Martin oder Zwei linke Hände


Martin oder Zwei linke Hände


1. Auflage

von: Barbara Kühl

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 27.06.2014
ISBN/EAN: 9783863946876
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 189

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Das Drama beginnt mit einem Wecker, der morgens nicht klingelt und zwei Schulkindern, die verschlafen. Und dabei muss Evelyn eine wichtige Physikarbeit schreiben. Doch der Schulbus in die zwölf Kilometer entfernte Küstenstadt ist längst weg, als die beiden endlich aufwachen. Aber warum hat der Wecker nicht geklingelt?
„Was ist denn hier los? Warum bist du noch nicht unterwegs, Evelyn? Bist du krank?“, fragte die Mutter und fasste nach dem Deckbett. Evelyn schüttelte den Kopf und schluchzte: „Verschlafen. Martin hat schuld, er hat den Wecker ...“
„Ach, Martin, musst du denn alles kaputt machen, was du in die Finger nimmst?“
„Ich hab ihn repariert! Evelyn hat mich darum gebeten.“
„Und warum klingelt er dann nicht, he?“ Evelyn sah den Bruder an, als wollte sie ihn fressen. Am liebsten hätte sie ihm noch eine gefeuert, doch in Gegenwart der Mutter wagte sie es nicht. Martin, der das wusste, hielt dem wütenden Blick seiner großen Schwester stand.
Plötzlich schrillte es durchdringend aus Evelyns Zimmer herüber. Ein breites Grinsen zog Martins Gesicht auseinander. „Er klingelt doch, Schwesterchen, was willst du denn?“ Martin genoss seinen Triumph.
„Aber “, Evelyn schnüffelte durch die Nase, „zwei Stunden zu spät, du ..., du Supertechniker!“
Wieder einmal hat Martin alles verpatzt. Überhaupt leistet sich der Zwölfjährige jede Menge Verrücktheiten, die seine Familie aufregen. Er findet nicht die gewünschte Anerkennung. Dann muss er sich auch noch wieder einmal seine ältere Schwester Evelyn vorhalten lassen, die etwas zu vermelden hat:
„Ich habe noch etwas.“ Evelyns Bemerkung klang unendlich gelangweilt, als sie mit spitzen Fingern eine Urkunde auf den Schreibtisch schob. Dabei streifte sie Martin mit einem Blick, als wäre er der letzte Dreck.
„Donnerwetter! Bravo!“ Der Vater sprang auf. „Das lass ich mir gefallen! Meine Tochter auf dem ersten Platz bei der Matheolympiade!“
„Gleich tret ich dir in deinen Allerwertesten!“, zischte Martin seiner Schwester zu.
„Versuch es doch“, zischte Evelyn zurück, „du Versager!“ Versager! Ein Faustschlag hätte Martin nicht schmerzhafter treffen können als dieses Wort. Ich zeig’s ihr! schwor er sich, gleich nachher dresch ich ihr eine, dass sie, dass sie, na, mindestens heulen müsste sie!
Aber ist Martin wirklich ein Versager? Jedenfalls darf er nicht mit seinen Eltern und seiner Schwester in den Urlaub fahren, sondern muss diese Zeit bei Tante Wally und ihren Hühnern verbringen. Aber vielleicht ist das auch ein Glück für Martin …
Geboren 1939 in Heydebreck/Oberschlesien; aufgewachsen auf der Insel Poel und im Berliner Randgebiet; Abitur;
lebt in Bad Kleinen; verheiratet, zwei Kinder;
tätig in verschiedenen Verwaltungsfunktionen;
nebenberuflich entstanden kleinere literarische Arbeiten und Publikationen für die Presse;
ab 1978 freiberuflich tätig als Kinderbuchautorin;
1980 Förderpreis des Kinderbuchverlages Berlin;
Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR bis 1990, danach bis 1992 VS;
ab 1991 bis zum Renteneintritt Tätigkeit als Redakteurin.
Bibliografie (Auswahl)
Hörspiele
Paradiesäpfel, in: Radio DDR II,1978, sowie Berliner Rundfunk, 1979 und 1982
Fingerlang in: Berliner Rundfunk, 1979, 1980 und 1981
Die Dükermutter in: Radio DDR II, 1982, Berliner Rundfunk 1983

Selbständige Veröffentlichungen
Til und der Körnerdieb (Erzählung), Kinderbuchverlag Berlin, 1980, 1981, 1982 und 1985; verfilmt von der DEFA 1983 ("Mein Vater ist ein Dieb")
Martin oder Zwei linke Hände (Erzählung), Kinderbuchverlag Berlin, 1982, 1984, 1987 und 1989
Irrlichter (Erzählung), Kinderbuchverlag Berlin, 1986 und 1988
Schlappohr (Erzählungen), Kinderbuchverlag Berlin, 1990
Tiere, weIche Eier legen (Bilderbuch), Kinderbuchverlag Berlin, 1990
Vom Fischer Fiete Blohm (Bilderbuch), Lehrmittelverlag Pößneck, 1990
Leo, das Luder (Erzählung), Kinderbuchverlag Berlin, 1992
Spurensuche (Historischer Report), Verlag Stock & Stein, Schwerin, 1992
Ein irrer Vogel (Fantast.-realist. Erzählung), Kinderbuchverlag Berlin, 1993
"Tagträume 1998" (Gedichte + Fotos), Kalender, cw Obotritendruck GmbH Schwerin, 1997
"Tagträume 2000" (Gedichte), Kalender, cw Obotritendruck GmbH Schwerin, 1999
Der „Rote Pfeil“ war die Sensation des Tages. Obwohl Jochen mit dem Bus fahren sollte wegen seiner Atembeschwerden, war er an der Chaussee hinter Martin auf das Tandem gestiegen.
„Wir haben bestimmt sechzig Sachen haben wir drauf!“, schrie er und schwitzte, als sie die Teerstraße entlangpreschten.
„Mindestens achtzig!“, schrie Martin zurück und trampelte kraftvoll, obwohl ihm vom Fahrtwind die Augen tränten. Ihm war, als flöge er, und berauscht von einem ungeheuren Glücksgefühl kurvte er als Abschluss einmal um den Schulhof. Sie sollten ihn alle sehen, ihn und sein feuerrotes Tandem! Und sie sahen ihn alle und kamen gerannt, schrien durcheinander, bewundernd, staunend oder auch ein bisschen neidisch. Frau Bloch drohte nur kurz mit dem Zeigefinger und blickte dann schnell woandershin.
„Einwandfrei!“
„Klasse!“
„Lass uns mal!“
„Haste das allein gebaut?“
Plötzlich ruderte Äffi durch das Gedrängel. „Super, super, dein Straßenhobel! Universell einsetzbar. Kannst ’n Freund mitnehmen oder ’ne flotte Biene ...“
„Oder deine Oma zum Zahnarzt kutschieren!“, piepste irgendein Knirps dazwischen. Und alle brüllten vor Lachen.
Später in der Pause beschlossen die Jungen der 6 a, mehrere Tandems zu bauen. Die wollten sie dann während der geplanten Klassenfahrt im Mai benutzen, jeder mit einem Mädchen aus der Klasse als Beifahrer auf dem „Ladysitz“. Kichernd gaben die Mädchen ihr Einverständnis.
„Und zur nächsten Altstoffsammlung mit Hänger hinten dran!“, bestimmte Udo Zack-zack. „Dann schlagen wir alle. Aber dichthalten! Klassengeheimnis!“
„Ehrensache!“
Und Martin genoss die Bewunderung und war glücklich und vergaß die hässlichen Szenen, die sich am Wochenende zu Hause abgespielt hatten.
Nach dem Unterricht radelte Martin mit dem „Roten Pfeil“ gemächlich zur Bushaltestelle und wartete auf Jochen. Es verging eine halbe Stunde, doch Jochen kam nicht. War der vielleicht doch mit dem Bus nach Kiekebusch gefahren? Noch zehn Minuten, dachte Martin, dann zisch ich ab. Und Vater werde ich beweisen, dass er unrecht hat. Ich werde in den Museumskeller gehen und die Teile der Zentrifuge entrosten, ganz allein.
Martin schloss die Augen. Und wieder sah er den Vater vor sich stehen, hochrot im Gesicht, wütend. „Soso, der Herr Sohn kommt also, wann es ihm passt. Mama kann ja mit dem Essen warten. Wo warst du so lange?“

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