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Faust gegen Faust


Faust gegen Faust


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

0,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 19.09.2024
ISBN/EAN: 9783689122447
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 20

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Eine bewegende Erzählung über den unermüdlichen Kampf der verarmten Bauern gegen die mächtigen Kulaken im zaristischen Russland. Inmitten von Revolution und sozialer Umwälzung steht Friedrich Quint, ein Mann, der sich von einem einfachen Bauernknecht zum Anführer der ländlichen Armengruppe entwickelt. Wolf schildert in packenden Worten die Härten und Triumphe dieses existenziellen Kampfes – „die stählerne Faust der Armen gegen die schwere Fleischfaust der Reichen.“ Die Erzählung ist nicht nur ein persönlicher Bericht, sondern ein beeindruckendes Zeugnis der gesellschaftlichen Transformation, das auch heute zum Nachdenken über Gerechtigkeit und Widerstand anregt.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Im Mai 1922 kam ich nach dem Dienst in der Roten Armee zurück in unser Dorf. Dort regierten wieder die Kulaken. Die Weißen hatten nur den Armbauern die Pferde genommen, die Kulaken hatten noch die ihren. Jetzt sagte der Kulak: Gib uns dein Land und deine drei Söhne, dafür bearbeiten wir dir mit unseren Pferden ein bis zwei Hektar. Das war eine neue und feine Taktik. Für uns Armbauern war es zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Wieder musste ich zu den Kulaken als Knecht; sie selbst arbeiteten nicht.
Damals wurde ich oft ungeduldig. Wie Nebel zog es durch meinen Kopf. Eins war mir klar, dass das Pferd im Dorf zugleich ein Produktionsmittel ist und ein Ausbeutungsmittel, ein Machtmittel. Ich ging hinter dem Pflug der Kulaken und zerquälte meinen Kopf, wie das zu ändern sei. Langsam ging das, Genosse, sehr langsam; aber es ging. Von 1924 bis 1927 diente ich im Dorfrat als Tagwächter. Da begann ich die Dorfarmen zu organisieren, langsam ging das, sehr langsam. Ich kam mit sehr vielen Armbauern zusammen. 1927 gründeten wir die erste Genossenschaft für Bodenbearbeitung aus dreizehn Familien der Dorfarmut. Keiner hatte damals ein Stück Vieh, wir hatten selbst nur noch Lumpen am Leib. Die Sowjetregierung gab unsrer organisierten Gruppe Land neben dem Dorf und Kredite; wir kauften einen Traktor, zehn Paar Ochsen und zehn Pferde. So bestellten wir im Frühjahr 1927 das Land. Wir arbeiteten wie die Gäule; wir wussten, die Kulaken beobachteten uns mit Hohn und Unglauben, die Armbauern mit dumpfem Zweifel. Wir hatten gleich bei der ersten Ernte Erfolg. Ich bekam für mich und meine Frau fünf Zentner Roggen, fünf Zentner Weizen, Kartoffeln und Sonnenblumenöl, mehr, als wir je geträumt hatten.

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