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Augenblicke der Kinder


Augenblicke der Kinder

Erzählungen für Kinder

von: Reinhard Bernhof

5,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 11.07.2023
ISBN/EAN: 9783965219557
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 81

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

16 Erzählungen für Kinder ab 10 Jahren sehen die Welt mit Kinderaugen, humorvoll, zum Nachdenken und Träumen, die Natur beobachtend.
Die Geschichten machen deutlich, wie man die Welt sehen kann, wenn man noch unbefangen ist, wenn man noch Träume hat und an sie glaubt.
Kinder haben weniger Erfahrung als Erwachsene, aber ihre Gefühlswelt, ihre Gedankenwelt, ihre Fantasiewelt ist größer.
Kinder erfreuen sich der Gegenwart, sie nehmen die kleinen Dinge, Begegnungen und Entdeckungen deutlicher wahr. Kinder erfreuen sich an Kleinigkeiten, ob es nun ein Ast, eine Muschel, ein Möwennest oder ein Fisch ist - es macht sie glücklich. Erwachsene könnten sich durch genau diese Wahrnehmungen der kleinen Freuden ihren Alltag wesentlich verschönern.
Kinderaugen – Ein Weltall voller Fragen
Das linke und das rechte kleine Mädchen
Olgas Nachahmungstrieb
Die sprechende Muschel
Olaf und Cosima
Sprung vom Fünfmeterbrett
Wie Tomasz einen Freund fand
Slovi und die Weide
It de Mutti da
Jedem sein Tier
Was heute das Schönste war
Anna und das Fohlen
David und der Käfer
Mirkos erster Fisch
Angeln mit Norbert
Geboren am 6. Juni 1940 in Breslau, aufgewachsen und Schulbesuch im Ruhrgebiet. Von 1955 bis 1958 Schlosserlehre in Duisburg. Dort gehörte er zu den Initiatoren der Ostermärsche nach Duisburg.
Aus familiären Gründen übersiedelte er 1963 in die DDR. Von 1965 bis 1967 studierte er am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig und arbeitet seitdem als freischaffender Schriftsteller.
1989 gehörte er zu den Mitbegründern des „Neuen Forums“. 1993 lehrte er am Grinnel-College in Iowa in den USA.
Olafs Halbschwester heißt Cosima. Er ist stolz auf sie, denn sie hat eine milchkaffeefarbene Haut und rabenschwarzes Haar, das sich an den Zopfenden kräuselt. Olaf dagegen ist blass, seine Haare sind blond und kurz geschnitten, sodass er von seinen Klassenkameraden Mecki gerufen wird. Sie sind umgezogen und gehen erst seit wenigen Tagen in die neue Schule, Olaf ist in der 2 B, Cosima in der 3 A.
Olaf wundert sich, dass seine Schwester immer allein am Zaun steht, während die anderen aus ihrer Klasse lustig herumfliegen wie Schwalben. Spielt denn keiner mit dir?, fragt er Cosima.
Ach, die anderen sind doof, antwortet sie.
Aber sofort hat Olaf Cosimas Antwort vergessen, denn Sven tritt dazwischen – und der redet nur von Fußball und von den Messerstichen, die im Fernsehen eine Frau töteten. Er ahmt ihre Schreie und Verkrümmungen nach …
Am nächsten Tag sieht Olaf seine Schwester erneut am Zaun stehen, wieder ganz in sich versunken.
Was hast du bloß?
Er will sie vom Zaun wegziehen, aber sie wehrt ab.
Nach einer Weile sagt sie zögernd: Es ist wegen dir. Du bist weiß – und die Kinder sagen, dass wir gar keine richtigen Geschwister sind. Dann wollen sie wissen, warum das so ist.
Olaf weiß nicht so recht, was er antworten soll.
Nach der Schule gehen Olaf und Cosima gemeinsam nach Hause. Gegen Nachmittag kommt ihre Mutter ebenfalls aus der Schule, aus einer anderen, denn sie ist Lehrerin für Englisch und Französisch. Sofort belagern sie die Mutter. Mutti, die Kinder möchten wissen, warum Cosima eine dunkle Hautfarbe hat und ich dagegen eine weiße?, sagt Olaf ganz aufgeregt.
Ich habe es doch Cosima schon erklärt, sagt die Mutter. Sag ihnen, dass Cosimas Vater Afrikaner ist. Er ist wieder in Ghana, weil ihn sein Land braucht. Und nun haben wir unseren Vater, Dirk.
Siehst du, weil dein Vater aus Ghana ist, sagt Olaf zu Cosima.
So ist es, sagt die Mutter und streichelt Cosima. Und weil es heute draußen so schön ist, gehen wir gemeinsam noch wohin.
Ich weiß, wir gehen in die Eisdiele, stimmts?, fragt Olaf.
Verrate ich nicht, sagt die Mutter.
Kurz vor der Eisdiele bleibt die Mutter vor einem Blumengeschäft stehen.
Schaut nur mal, Kinder, hier gibt es aber schöne Blumen.
Im Schaufenster stehen mehrere große Vasen, gefüllt mit prachtvollen Dahlien.
Sie betreten den Laden. Die Mutter kauft einen schönen Dahlienstrauß aus genau denselben gelben Blumen und einen zweiten in verschiedenen Farben: vom tiefsten Dunkelrot bis zum wundervollen Hellrosa, vom leuchtenden Ocker bis zum zartesten Weiß. Warum kaufen wir bloß so viele Blumen?, fragen die Kinder. Oma hat nicht Geburtstag und Dirk, unser Vater, auch nicht.
Abwarten, sagt die Mutter. Und jetzt gehen wir in die Eisdiele.

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