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Zwei Uhr am roten Turm


Zwei Uhr am roten Turm


1. Auflage

von: Kurt David

4,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 03.04.2023
ISBN/EAN: 9783965218611
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 92

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Frankreich 1944: Unteroffizier Kahlbaum hat den Auftrag, die hübsche Wirtstochter Madeleine zu bespitzeln. Doch sie entkommt ihm immer wieder. Als die Untergrundorganisation einen Anschlag auf den deutschen Stützpunkt vorbereitet, warnt sie Hans, der ihr wichtige Informationen über den Stützpunkt gegeben hat. Doch Kahlbaum belauscht sie.
Am 13. Juli 1924 in Reichenau in Sachsen geboren. Kurt David absolvierte nach dem Besuch der Handelsschule eine kaufmännische Ausbildung. Von 1942 bis 1945 nahm er als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil. Von 1945 bis 1946 war er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Den Plan einer Ausbildung zum Musiker musste er wegen einer Kriegsverwundung aufgeben. David gehörte vier Jahre der Volkspolizei der DDR an und war anschließend zwei Jahre lang Kreissekretär beim Kulturbund der DDR. Seit 1954 lebte er als freier Schriftsteller zuerst in Oberseifersdorf/Zittau, danach bis zu seinem Tod in Oybin. In den 1960er Jahren unternahm er mehrfach Reisen in die Mongolei und durch Polen. 1970 erhielt er den Alex-Wedding-Preis, 1973 den Nationalpreis, 1980 den Vaterländischen Verdienstorden und 1984 den Lion-Feuchtwanger-Preis. Er starb am 2. Februar 1994 in Görlitz.
Davids frühe Werke haben die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit unter dem Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg zum Thema. Es folgten Bände mit Reiseberichten. Den größten Teil in Davids Werk bilden die Kinder- und Jugendbücher, von denen vor allem der humoristische Band „Freitags wird gebadet“ in der DDR ein großer Publikumserfolg, auch in der Fassung als Fernsehserie, war. Eine weitere Facette in Davids Schaffen bilden historische Romane, die Themen aus der Geschichte der Mongolen behandeln. Außerdem schrieb David Biografien über die Komponisten Beethoven und Schubert.
Und plötzlich tauchte aus der Dunkelheit das Mädchen auf. Steine klirrten. Sie setzte sich neben ihn. „Hans! Es ist soweit!“
Er erschrak. Was war soweit? Er wusste, was sie meinte, aber die Gedanken, die er eben noch gedacht hatte und die sich jetzt erfüllten, überstürzten sich. Alle Auswege schienen verbaut zu sein!
„Was ist, Madeleine?“
„Junge, es ist soweit!“, sagte sie noch einmal und hoffte, dass er es verstand.
Aber er verstand es nicht, sondern sagte: „Und was wird aus mir?“ Er stammelte diese Worte.
„Du hast uns geholfen, jetzt helfen wir dir, Hans!“ Sie band das Kopftuch ah und walkte es nervös in den Händen.
„Was denn, was denn?“
„Morgen früh wird es keinen Stützpunkt mehr geben!“, sagte sie leise.
„Seid ihr verrückt, entschuldige, aber – ich –!“
„Ich dachte, du freust dich, Hans, dass es endlich soweit ist!“, sagte sie etwas enttäuscht.
„Keinen Stützpunkt mehr geben“, wiederholte er lauter. „So ein Unsinn! Es wird einige Stunden keinen geben, wenn euch das schon gelingt, inzwischen sind aber Reserven hier, und schon gibt es wieder einen Stützpunkt, und schließlich wird es euch nicht mehr geben, weil man das gesamte Dorf vernichten wird, Madeleine, euch alle, dich und die anderen!“
„Warum sagst du immer euch und wir! Ich dachte, du gehörst zu uns!“
„Aber ich gehöre doch auch zum Stützpunkt, Madeleine!“
„Gehörte! Deshalb komme ich doch, Hans. Ich will dich holen – zu uns.“
„Wie?“
„Wir bringen dich in Sicherheit!“
„Du bist also wegen meiner Sicherheit noch hier herausgelaufen?“, fragte er erstaunt.
„Findest du das so sonderbar?“
Ja, irgendwie schon, gewiss, er wusste, dass sie sich gut verstanden; aber sie kam, um ihn zu retten? „Ich kann doch nicht mitgehen, Madeleine, bis elf habe ich Ausgang, in spätestens zwei Stunden fahnden sie nach mir. Eure Sache muss ja schiefgehen mit den paar Gewehren und Handgranaten. Ich sitz’ in einem Versteck – hier geht alles seinen alten Gang weiter – und sie suchen mich, bis –. Solche Einzelaktionen bringen nichts ein, Madeleine“, sagte er tonlos.
„Wir sind nicht allein, Hans. Wir sind viele, überall gibt’s welche von uns, wenn alle so denken würden wie du, dauerte der scheußliche Krieg noch zehn Jahre!“
„Ihr wollt mich verstecken?“

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