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Neuntöter


Neuntöter


1. Auflage

von: Jan Flieger

3,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 20.05.2019
ISBN/EAN: 9783965211391
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 50

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

"Neuntöter" war als Heft in der Reihe "Blaulicht" der DDR ein Renner gewesen und sofort vergriffen. Man wusste, dass Flieger über tatsächliche Fälle schrieb. Und dieser Mord an einem jungen Mädchen, so nah an einem Dorf, war grauenvoll. Flieger kannte die Männer genau, die den Täter jagten, sich im Dorf einquartierten und erst nach Hause zurück durften, wenn er gestellt war. Und so forschten sie verbissen nahezu Tag und Nacht. Und der Täter beobachtete sie ...
Jahrgang 1941. Lebt in Leipzig. Studium der Wirtschaftswissenschaften.
Schreibt Krimis und Kinderbücher. Übersetzung seiner Bücher ins Niederländische, Chinesische, Russische, Tschechische, Französische, Dänische und Schwedische.
TV-Verfilmung seines Krimis „Der Sog“ als „Alles umsonst“, mehrmalige Ausstrahlung. Das Buch ist Lehrstoff an der Universität Toronto in der Fachrichtung „ Deutsche Kriminalliteratur“.
Er erregte Aufsehen mit dem Selbstjustiz-Thriller „Auf den Schwingen der Hölle“. Beiträge in vielen Krimi-Anthologien u. a. bei Haffmans, Heyne, Scherz, grafit.

Bisher veröffentlichte Krimis:
Der Sog. Mitteldeutscher Verlag, 1985, verfilmt 1988 als „Alles umsonst“
Tatort Teufelsauge. Mitteldeutscher Verlag, 1986. S. Fischer, 1988
Die Hölle hat keine Hintertür. Mitteldeutscher Verlag 1987
Neuntöter. Das Neue Berlin, 1987
Eine Stadt sucht einen Mörder. Kriminalgeschichten. Militärverlag der DDR, 1987
Der graue Mann. Mitteldeutscher Verlag, 1988
Ein tödliches Ultimatum. S. Fischer, 1989
Satans tötende Faust. Das Neue Berlin, 1995
Im Höllenfeuer stirbt man langsam. Das Neue Berlin, 1997
Dunkel ist der Weg der Rache. Schwarzhumorige Kriminalgeschichten. Verlag Ziethen, 2010
Auf den Schwingen der Hölle. Norwegen-Krimi. fhl-Verlag Leipzig, 2012
Man stirbt nicht lautlos in Tokyo. Japan-Thriller. fhl-Verlag Leipzig, 2013
Der Vierfachmord von Stötteritz. fhl-Verlag Leipzig, 2014
Der Serienmörder, den man nicht stellte. Edition digital, 2018
Am Sonnabend schlendert er im großen Park des Städtchens um den kleinen Schwanenteich herum. Er mag Schwäne.
Ein Mädchen kommt ihm entgegen, streift ihn mit einem kurzen Blick, als sie an ihm vorbeigeht. Ein Blick, in dem er Spott und Verachtung zu erkennen meint.
Er steht da, verlegen, unschlüssig. Doch nicht lange. Wut steigt in ihm auf, treibt ihm rote Flecke ins Gesicht. Seine Wangenmuskeln zucken. Dieser eingebildeten Ziege wird er es zeigen. Er will sie unter sich haben, zitternd, weinend, will sie sich nehmen, wie es der pockennarbige Soldat mit der Schwarzhaarigen getrieben hat, hart, ohne Zärtlichkeit.
Jede von ihnen verdient es!
Alle!
Die hier wird die Zweite sein.
Er folgt ihr.
Der Park ist groß und dicht bewachsen.
Sie geht vor ihm her, in einem kurzen Rock, mit lockendem Gang.
Er ist wenige Schritte hinter ihr, da wendet sie sich um, mustert ihn kühl, zuckt mit den Achseln, geht weiter.
Wenn sie wüsste, wie nahe sie dem Tod ist.
Er muss sie in die Büsche reißen. Aber womit soll er sie binden? Und überall die Spaziergänger? Er wird sie erwürgen, mit seinen Händen töten müssen.
Als sie schneller wird, beschleunigt auch er seinen Schritt. Der Hass treibt ihn vorwärts. Ein schmaler Weg liegt vor ihnen, menschenleer und von hohen Büschen gesäumt.
Er ist jetzt so dicht hinter ihr, dass er mit der Hand ihre Schulter berühren könnte. Der Moment ist günstig; nur ihre Schritte und seine.
Nichts weiter ist zu hören.
Da wendet sie sich erneut um. Noch immer zeigt sich in ihrem Gesicht keine Furcht; nur Hochmut.
Warte, denkt er, das wird sich ändern!
Speichel bildet sich in seinem Mund, mehr und mehr.
Er spannt seine Muskeln an. Ich zähle bis zehn, dann packe ich zu. Und er beginnt. Eins! Zwei! Drei!
Besonders roh will er sie packen, so, dass sie keinen Widerstand zu leisten wagt.
Vier. Fünf. Sechs. Sieben.
Acht!
Schneebeerenbüsche stehen am Weg, hinter denen, im Schatten von Bäumen, hohes Farnkraut wächst.
Ein Stoß, und sie wird in die Büsche fallen.
Er konzentriert seinen Blick auf ihren Hals, schließt und öffnet die Hände.
Wieder blickt sie sich um, nun erschrocken. Sie läuft schneller.
Du wirst mich nicht abschütteln, denkt er. Wir sind allein in diesem Teil des Parkes, ich und du.
Das Mädchen stolpert, hetzt weiter. Er hört sie keuchen. Nur gut, dass sie nicht um Hilfe ruft. Aber wie soll sie auch seine Absicht erraten?
Er bemerkt Schweißflecke an der Bluse unter ihren Achseln, als sie sich mit der Hand über das Haar fährt. Sie blickt sich nun nicht mehr um. Sie will ihre Angst nicht zeigen, denkt er.
Er sieht, in einer Entfernung von vielleicht zwanzig Metern, dort, wo zwei riesige Eichen stehen, gabelt sich der Weg. Er schaut sich um. Kein Spaziergänger weit und breit. Nur er und sie.
Ihre Schritte ...
Seine Schritte …
Jetzt!
Seine Hände schnellen vor, auf ihren Hals zu – mitten in der Bewegung erstarrt er. Zwei Männer sind in den Weg eingebogen.

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