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Mo und das Geheimnis des magischen Koffers


Mo und das Geheimnis des magischen Koffers


2. Auflage

von: Jens Brockhof

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 05.06.2024
ISBN/EAN: 9783689120139
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 259

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Entdecke die Geheimnisse von Chanoa in einem mitreißenden Roman über Mut, Freundschaft und das Unbekannte. Der elfjährige Moritz Hein, von allen nur Mo genannt, verbringt seine Sommerferien bei seinen Großeltern, wo ein mysteriöser Koffer auf dem Speicher seine Neugierde weckt. Als es Mo gelingt, den Koffer zu öffnen, wird er in die verborgene und magische Welt von Chanoa hineingezogen. Dort findet er nicht nur neue Freunde, sondern sieht sich auch mit der Herausforderung konfrontiert, Chanoa von einem bösen Zauberer zu befreien. Im Zuge dieses epischen Abenteuers wird Mo schwer verletzt, doch aus diesem Kampf gehen seltsame Kräfte hervor, die auf ihn übergehen. Begleite Mo auf seiner fesselnden Reise, auf der er nicht nur gegen dunkle Mächte kämpft, sondern auch seine eigene Bestimmung entdeckt.
In einem fernen Tal
Das alte Haus in der Stresemannstraße
Der mysteriöse Koffer
Braune Flecken
Senos
Das Blockhaus
Ankunft in Chanoa
Eine geheimnisvolle Stimme
Die Erben des Apothekers
Alte Freunde
Aska und Talimus
Abgemacht!
Ramus Geist
Was einst geschah
Unterhalb des Regenbogens
Die Schlittenfahrt
Ein verlassenes Dorf
Fest verschnürt und geknebelt
Panalata
Die Idee
Syßal
Asquara
Im Reich des Megolonus
Morlix und Merilux
Angriff in luftiger Höhe
Simara
Die Vorbereitungen
Nur ein winziges Tröpfchen
Guameng
In den dunklen Stollen der Mine
Die Kinderstimme
Simon
Ein beschwerlicher Aufstieg
Der Prozessionszug
Odras Vermutung
Ein Wiedersehen mit Freunden
Abschied von Chanoa
Jens Brockhof, geboren 1969, verbrachte seine Kindheit in der Stadt Schwerin, in deren Nähe er auch heute noch wohnt. Der gelernte Tischlermeister sattelte beruflich im Jahr 2000 um und ist seitdem im therapeutischen Bereich tätig.
Seine Freude am Schreiben entdeckte er schon vor Jahren, als er auf der Suche nach einem neuen kreativen Hobby war. Neben einigen Kurzgeschichten ist dieses Buch seine erste größere Fantasyabenteuergeschichte.


Mo, der so damit beschäftigt war, ihnen den Weg zu bahnen und nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten, hatte von Maries Verschwinden zunächst nichts mitbekommen. Erst als ihm auffiel, dass ihre Schritte hinter ihm nicht mehr zu hören waren und ein eigenartiges Jaulen erklang, drehte er sich nach ihr um. Doch Marie war verschwunden. Besorgt rief er nach ihr.
„Marie! Wo bist du?“
Anstatt eine Antwort von ihr zu bekommen, wurden plötzlich seine Fußgelenke gepackt. Ein kräftiger Ruck riss ihn zu Boden. Dann ging alles blitzschnell, und er fand sich genauso verschnürt, geknebelt und mit verbundenen Augen wie Marie wieder, ohne auch nur die geringste Gegenwehr leisten zu können. Dann spürte er, wie er gleichzeitig von zahlreichen Händen gepackt und weggetragen wurde.
„Uluk wird Augen machen, wenn er sieht, was wir hier für einen Fang gemacht haben!“, hörte Mo eine Stimme auf chanoisch sagen.
„Das müssen Ankabat sein, Mo! Bleib ganz ruhig, lass uns erst einmal sehen, was sie mit uns vorhaben und wo sie uns hinbringen!“, hörte er Ramus Stimme in seinem Kopf. Dann vernahm er eine weitere Stimme auf chanoisch.
„Ja, Uluk soll entscheiden, was mit ihnen geschieht!“
Weiter konnte Mo nichts hören, außer dem schnellen Atem mehrerer Kehlen und dem fortwährenden Rascheln, Knistern und Knacken, welches viele Füße erzeugen, wenn sie gleichzeitig über den Waldboden laufen. Nach einiger Zeit schien der Weg steiler zu werden, Mo merkte, wie die Atmung seiner Entführer sich immer angestrengter anhörte. Mehrfach musste er unter hörbar großem Kraftaufwand in die Höhe gestemmt werden, um irgendwelche Hindernisse auf dem Weg zu überwinden.
Dann wurde es merklich kühler, und die Schritte seiner Entführer bekamen einen Widerhall. Es klang wie in Senos Stollengängen. Ein Rauschen wurde hörbar und schwoll in seiner Intensität rasch an. Fast hörte es sich so an, als würde jemand über einen voll aufgedrehten Wasserhahn Badewasser in eine Badewanne sprudeln lassen. Plötzlich bekam Mo eine kurze, aber heftige Dusche ab. Er konnte regelrecht spüren, wie er unter einem kräftigen Wasserstrahl hindurchgetragen wurde. Das eisigkalte Wasser erfasste zuerst seinen Kopf und wanderte über seinen Körper zu seinen Füßen weiter über ihn hinweg. Das kalte Wasser ließ ihn frieren. Nach der Dusche wurde er kurz abgelegt, und trotz des laut tosenden Wassers vernahm er direkt neben sich mehrere Geräusche, die klangen wie Großvaters alter Hund Bootsmann, wenn er sich mal wieder nach einem Sprung ins Wasser zurück an Land trockenschüttelte. Scheinbar trugen seine Entführer auch ein Fell wie Bootsmann und schüttelten sich offenbar gerade das Wasser aus diesem. Dachte Mo. Zu gerne hätte er es ihnen gleichgetan, denn die kalte Nässe seiner Sachen ließ ihn weiter frösteln. Dann packten sie Mo wieder und trugen ihn weiter. Das Rauschen des Wassers wurde immer leiser und war bald nicht mehr zu hören. Sie schienen ihn durch ein wahres Labyrinth zu tragen. Seinem Gefühl nach wechselten sie mehrfach die Richtung, von links nach rechts und umgekehrt. Dann ging es scheinbar mehrere Treppenstufen hinauf und plötzlich bekam der Klang ihrer Schritte eine derart räumliche Verstärkung, dass Mo regelrecht spüren konnte, wie sie eine große Halle betraten. Stimmengewirr wurde hörbar, verstummte aber abrupt, als seine Häscher mit ihm den Raum betraten.
„Uluk!“, hörte er eine der beiden Stimmen, die er vorher schon einmal kurz gehört hatte, rufen. Sie klang noch sehr jung und ungestüm.
„Uluk, sieh, was wir für einen Fang gemacht haben! Zwei Spione Asquaras, sie hatten sich unten im Dorf umgesehen!“
Unsanft wurde Mo auf den Boden fallengelassen und schlug dabei mit seinem Hinterkopf hart auf. Sofort spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Beule, die er sich erst wenige Tage zuvor bei seinem Sprung gegen das Bücherregal zugezogen hatte. Er biss die Zähne zusammen und unterdrückte den Schmerz. Das Tuch, welches Marie ihm ursprünglich um seinen Hals gebunden hatte und nun von seinen Häschern dazu missbraucht worden war, um ihm seine Augen zu verbinden, wurde plötzlich mit einem kräftigen Ruck von seinem Kopf gerissen. Mo musste blinzeln, als der Druck des Tuches von seinen Augen wich. Nur verschwommen konnte er zunächst seine Umgebung wahrnehmen. Der Raum schien nur schwach beleuchtet zu sein. Dann vernahm Mo eine ältere Stimme außerhalb seines Sichtbereiches. Sie klang ruhig, souverän und erfahren.
„Habt ihr sie schon durchsucht?“
„Nein, Uluk, noch nicht!“, antwortete die jüngere Stimme.
„Und ihre Sachen?“, hörte er die ältere Stimme barsch.
„Nein, Uluk, verzeih bitte!“, antwortete die jüngere Stimme.
„Dann macht das sofort!“, befahl die ältere Stimme scharf.
Mo hörte, wie etwas geschüttelt wurde und etliche Dinge zu Boden fielen. Dabei fiel ihm ein klappernder Laut auf, welchen er erst vor kurzem gehört hatte. Es war unverkennbar dasselbe Klappern, das Maries kleine Schachtel machte, als sie aus ihrem Beutel fiel. Offensichtlich hatte jemand den Inhalt von Maries Beutel auf den Boden gekippt. Dann beugten sich plötzlich mehrere Gestalten über Mo und begannen, seine Kleidung zu durchwühlen. Seine Augen taten sich schwer damit, nach der Befreiung von dem Druck, den das stramm gebundene Tuch auf sie ausgeübt hatte, ihre Sehschärfe wieder zu finden. Was er erkennen konnte, war aber, dass die Haut der ihn durchsuchenden Hände von einem dichten kurzhaarigen Pelz bedeckt war. Schließlich fanden sie das Amulett und rissen es ihm vom Hals. Ein Raunen hallte gleich darauf durch den Raum, und er hörte immer wieder ehrfurchtsvoll das Wort Ugumi.
Ramu hatte sich die ganze Zeit über ruhig verhalten und Mo aufgefordert, ebenfalls die Ruhe zu bewahren. Doch nun wurde er aktiv. Mo spürte, wie seine Zunge sich mit so viel Kraft gegen den Knebel in seinem Mund stemmte, dass dieser nachgab und im hohen Bogen herausflog.
„Ich bin Ramu, Sohn eurer Königin Asieris, nehmt uns auf der Stelle die Fesseln ab!“, befahl Ramu ihnen mit einer hörbar erbosten und energischen Stimme.
Sogleich machten sich mehrere Hände daran, ihnen die Fesseln abzunehmen.
„Mo!“, hörte er Ramus Stimme in seinem Kopf. „Es ist besser, wenn vorerst ich das Reden übernehme! Halte dich bitte zurück, ich sage dir Bescheid, wenn du wieder übernehmen kannst!“
Gut, ich mache, was du mir sagst!, dachte Mo seine Antwort. Dann wurde er auch schon unter den Armen gepackt, vom Boden hochgezogen und auf eine dicke, weiche Decke gesetzt. Gleich darauf entdeckte er Marie in dem Halbdunkel, auch sie wurde von ihren Fesseln befreit. Da sie aber im Gegensatz zu Mo kein Chanoisch verstand, hatte sie Ramus scharfen Worte nicht deuten können und wusste so nicht, dass ihr die Fesseln abgenommen werden sollten. Entschieden begann sie die vier Ankabat, die geeilt waren, um Ramus Befehl auszuführen, mit Tritten und Bissen zu malträtieren. Sie strampelte und schlug wie wild um sich. Die armen Ankabat jaulten, mehrfach hart von ihren Tritten und Schlägen getroffen, schmerzhaft auf. Weitere Ankabat eilten ihnen zur Hilfe, und mit vereinten Kräften schafften sie es schließlich, Marie neben Mo auf die Decke zu setzen. Mo musste bei diesem Anblick innerlich lachen, doch dann hörte er schon Ramu sagen.
„Es ist alles gut, Marie, hör auf, sie zu schlagen, sie sind unsere Freunde und wollen uns nichts tun. Sie sind vom Stamm der Ankabat und hatten uns für Asquaras Spione gehalten!“

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