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Die Welt in Kurzfassung


Die Welt in Kurzfassung

Eine Mao-Bibel = Gegenschrift
1. Auflage

von: Gerhard Branstner

4,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 13.09.2022
ISBN/EAN: 9783965217546
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 64

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Was haben Branstner, der eine Entgegnung zur Mao-Bibel vorlegt, und Mao gemeinsam? Eine Passage in den einleitenden Worten zu den folgenden 161 Punkten lässt aufhorchen:
Gerhard Branstner hat auch nichts dagegen, in freundschaftlicher Runde der Marx des nächsten Jahrhunderts genannt zu werden, obwohl er im persönlichen Umgang von überwältigender Einfachheit sein kann. Auch das hat er mit Mao gemeinsam. Bescheidenheit hält er für keine fortschrittliche Eigenschaft. Wenn man etwas Wichtiges erkannt hat, muss man auch für seine Verbreitung sorgen. Das Wichtigste, was er erkannt hat, ist, dass die kommunistische Zukunft heiter sein wird oder sie wird nicht sein. Also muss man heute damit anfangen.
Gleichsam als Anleitung für dieses Anfangen verstehen sich die bereits erwähnten 161 Punkte, in denen sich Branstner auch zu einem scheinbar nicht ganz so wichtigen Thema äußert, das aber dennoch eine überraschende Feststellung von weltgeschichtlicher Bedeutung einschließt:
33 Meine Lieblingsfarbe ist nicht, wie man meinen sollte, rot, meine Lieblingsfarbe ist bunt. Und bunt ist auch die Farbe des Kommunismus. Er ist die Gleichheit der Ungleichen. Und er ist die Ungleichheit der Gleichen. Das aber ist die Lösung aller Probleme unserer Welt. Wie sollten wir da den Kommunismus schließlich nicht wollen – und machen?
Aber selbst wenn er nicht das Gesetz der Wirklichkeit sein, wenn er eine bloße Utopie bleiben sollte, eines ist er über allem: Der Kommunismus ist das Gesetz der Vernunft.
34 Der Kampf um die Freiheit ist ernst, die Freiheit selbst ist heiter. Der Kampf ist durch die Klassengesellschaft geprägt, und die Klassengesellschaft ist eine Geschichte der Verernstung. Und die macht alles verkehrt, vor allem die Politik, aber auch die Geschichtsbetrachtung. Wenigstens die sollten wir aufheitern. Indem wir sie im Spiel mit der Geschichte des dauernden Irrtums verdächtigen. Das Spiel mit der Geschichte und mit dem Denken, ein Spiel, das Heiterkeit voraussetzt und Heiterkeit zur Folge hat, verleiht uns die historische Souveränität, ohne die wir, statt wirklich ernsthaft zu sein, Sklave des Ernstes sind. Die wesentliche Form des Geistes aber, sagt Marx, ist Heiterkeit.
35 Ein ernster Marxist ist ein Widerspruch in sich.
Außerdem geht es um „Die eigentliche Revolution“, „Das Naturgesetz des Menschen“; „Den späten Kapitalismus“, „Die Linken heute“, „Die deutsche Linke und die NATO“, „Sentenzen zur Zeit“ und „Die drei kopernikanischen Wenden“.
I. Die eigentliche Revolution
II. Das Naturgesetz des Menschen
III. Der späte Kapitalismus
IV. Die Linken heute
VI. Sentenzen zur Zeit
VII. Die drei kopernikanischen Wenden
Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre.
1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft.
1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.).
1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin.
Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller.
2008 in Berlin verstorben.
55 Eine weitere Verschärfung der Umweltfeindlichkeit ist der Verwandlung des Kapitalismus in eine allumfassende Wegwerfgesellschaft geschuldet. Wegwerfen steigert den Umsatz und damit den Profit. Die Wegwerfproduktion bewirkt die zweifache Zerstörung der Natur. Sie hat ihre Ausplünderung zur Voraussetzung und ihre Vergiftung zur Folge. Dagegen ist im Kapitalismus kein Kraut gewachsen. Besserungen in Teilbereichen werden stets von der Zunahme der Zerstörung im Ganzen übertroffen.
56 Wegwerfgesellschaft zu sein, ist zum wesentlichen Kriterium des modernen Kapitalismus geworden. Die Verluste dieser Wirtschaftsweise sind enorm, und sie gehen außer auf Kosten der Natur auch direkt auf Kosten der Gesellschaft. Wenn beispielsweise ein Artikel auf ein Drittel seiner normalen Lebenszeit reduziert wurde, muss er dreimal statt einmal produziert werden, und ich muss ihn dreimal kaufen und auch seine Entsorgung dreimal bezahlen. Ebenso muss ich die Einwegverpackung einmal beim Kauf bezahlen und (als Steuerzahler) einmal bei der Entsorgung. Und das dreimal, wenn es sich um ein Produkt handelt, das künstlich auf ein Drittel seiner natürlichen Lebensdauer reduziert wurde. Und darin, Produkte künstlich um ein längeres Leben zu bringen, ist der Kapitalismus Meister. Wenn wir die Kosten der Überproduktion (zum Beispiel Lagerung der Butterberge), des immer irrsinniger werdenden Werbekrieges, der Wirtschaftskriminalität etc. hinzurechnen, fressen allein diese Verluste mehr als fünfzig Prozent des wirtschaftlichen Leistungsvermögens auf. Würde dieses Vermögen, statt es zu vergeuden, zur einen Hälfte zur Erhaltung der Umwelt und zur anderen zur Gesundung der Dritten Welt genutzt, könnten beide Probleme gelöst werden, ohne dass die Bürger der Ersten Welt in der Summe Einschränkungen auf sich nehmen müssten. (Natürlich erspart das nicht bedeutende Umstellungen, wenn anders Umweltschädigungen nicht zu vermeiden sind.) Um dieses Vermögen zu erhalten und zur Lösung der beiden Probleme einzusetzen, müsste allerdings die Wirtschaftsweise grundlegend umgebaut werden. Damit würden auch die unsinnigen Vergeudungen, die in der Dritten Welt selbst stattfinden, weitgehend reduziert, was schon die halbe Lösung der Probleme wäre.
57 So wenig wie das Interesse der Dritten Welt oder der Umwelt „Opfer“ verlangt, so wenig verlangt es eine Verlangsamung des wirtschaftlichen, industriellen Wachstums, schon gar nicht ein „Nullwachstum“. Das ist naiver und irreführender Unsinn. Es geht primär nicht um ein anderes Tempo, sondern um eine andere Qualität der wirtschaftlichen Entwicklung.
58 In den mehr als fünfzig Prozent Vergeudung sind die Rüstungsausgaben und die Kosten für die großen und kleinen Kriege noch nicht enthalten und auch nicht, was die Millionen von Arbeitslosen, statt Milliardenwerte zu schaffen, an Milliardenwerten kosten. Der Kapitalismus wird immer unfähiger, die ökonomischen Ressourcen zu nutzen. Das zeigt sich auch in der Verwandlung der konjunkturellen (vorübergehenden) Arbeitslosigkeit in strukturelle (ständige) Arbeitslosigkeit oder in der Brachlegung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Und das gipfelt in der immensen Vernichtung der natürlichen und menschlichen Reserven der Dritten Welt.
Dutzende Millionen Menschen müssen in diesem Teil der Welt jährlich verelenden und umkommen, weil der Kapitalismus unfähig geworden ist, ihre Arbeitskraft zu verwerten. Die zunehmende Unfähigkeit, die natürlichen und menschlichen Potenzen zu nutzen, ist zum allgemeinen Charakteristikum des späten Kapitalismus geworden. Darin erweist er sich auf eine spezielle Weise als Wegwerfgesellschaft. Angesichts dessen ist es ein übler Scherz, die kapitalistische Marktwirtschaft als sozial und ökologisch auszugeben; das kann sie in einigen wenigen Ländern nur sein (und auch da nur beschränkt), weil sie es im Ganzen nicht ist. Diese Welt ist aber nur als ganze zu retten und nicht teilweise oder auf Kosten eines Teils.
59 Dass dieser schmähliche Kapitalismus gegen den Sozialismus immer noch die bessere Figur abgibt, verdankt er nur dem unverdienten Glück, dass er sich mit dem „realen Sozialismus“ vergleichen kann und nicht mit dem wirklichen.
60 Der unerbittliche Daseinskampf verdammt den Kapitalisten zum schnellen Profit. Um zu überleben, schlachtet er die Gans, die ihm die goldenen Eier legt; um zu überleben, geht er über Leichen, auch über die eigene. Er vergiftet das Wasser, die Erde, die Wälder, die Luft. Auch wenn ihm am Ende selber die Luft ausgeht. Profit macht dumm, der schnelle Profit macht noch dümmer. Und der Zwang zum schnellen Profit nimmt zu.
61 Der dritte Weltkrieg hat bereits begonnen. Und er ist mörderischer als alle bisherigen Kriege zusammengenommen. Er erscheint nur in einer anderen Form. Die Anzahl der Toten in den Kriegen nach dem Zweiten Weltkrieg hat bereits die Anzahl der Toten des Zweiten Weltkrieges überschritten. Der dritte Weltkrieg erscheint aber auch als sozialer Krieg, als Vernichtung von Arbeitskräften in Form der strukturellen Massenarbeitslosigkeit und als jährlich millionenfacher Tod von Kindern und arbeitsfähigen Menschen in der Dritten Welt. Und die Anzahl dieser Toten hat die Toten des Zeiten Weltkriegs ebenfalls schon mehrfach überschritten. Und der dritte Weltkrieg erscheint als Krieg gegen die Natur.
„Erinnerungen an die Zukunft: Menschen mit Sauerstoffmasken, hustende statt singende Vögel, Bäume, die sich weigern zu wachsen … noch gibt es keine Schilder: Wir empfehlen, nicht zu atmen. Wie lange wird es noch dauern, bis solche Warnungen zum Wohl der Volksgesundheit auftauchen werden?“ (Eduardo Galeano) Solche Warnungen sind jetzt schon nötig und werden immer nötiger, denn in „den USA sterben jährlich 16 000 Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung, in Afrika und Indien sterben jährlich mehrere Millionen Menschen an umweltvergiftetem Wasser. Der dritte Weltkrieg ist nicht nur der letzte, er ist auch der erste vollkommen kapitalistische Krieg, denn er ist der Krieg der Reichen gegen die Armen, der Umweltzerstörer gegen die am meisten unter der Umweltzerstörung Leidenden. Unter dem Titel „Klimaalarm für den Süden Afrikas“ berichtet das „Neue Deutschland“ am 20. Oktober 1995: „Die WWF-Computerstudie belegt, dass die ohnehin arme Bevölkerung ländlicher Gebiete zu den ersten Opfern gehören wird.“ Afrika ist für die wertschöpfende Kapitalverwertung ohnehin weitgehend abgeschrieben. Einem fortschreitenden Treibhauseffekt ist Afrika hilflos ausgeliefert.
62 Aber die Medien sind in der Hand der Umweltzerstörer. Das ist von tödlicher Bedeutung. Hat wer schon einmal eine Angabe über die Milliarden Gewinne, die aus der Umweltzerstörung gezogen werden, gehört oder gelesen?

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