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Abschied von der Lindenstraße


Abschied von der Lindenstraße


Lindenstraße 28, Band 2 1. Auflage

von: Siegfried Maaß

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 12.12.2014
ISBN/EAN: 9783956552052
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 287

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Stuck“, sagt Vera, „es ist ja nur, weil ich dir etwas zu sagen habe.“
„Darauf warte ich schon seit ’ner halben Stunde.“
„Darauf nicht. Ich bin schwanger, Stuck, das ist es.“
Mit diesem neuen Konflikt nehmen die Lebensgeschichten der jungen Leute Vera und Stuck aus dem Buch „Lindenstraße 28“ ihren weiteren Verlauf.
Stuck ist aus der Armee entlassen und hat Pläne für die Zukunft. Natürlich gemeinsam mit Vera. Er hofft, dass sie ihre Unbeständigkeit überwindet und nie wieder Kontakt zu Egons Bande aufnimmt und damit in ihre kriminelle Vergangenheit zurückfällt. Darin stimmt er mit den Frauen der Abpackstation, in der Vera arbeitet, überein. In ihnen findet er Verbündete, die sich Veras annehmen und sich um sie kümmern.
Aber auf die Tatsache, dass er Vater werden wird, war er nicht vorbereitet. Damit stellt sich eine scheinbar unüberwindbare Hürde in den geplanten Lebensweg, den er auch für Vera ebnen will.
Gelingt es beiden, ‚hinter den Horizont sehen’ zu können und sich den Platz erobern zu können, den ihnen niemand streitig machen kann?
Spannende Lebensgeschichte junger Leute aus den achtziger Jahren in der ostdeutschen Provinz.

INHALT:
Das Fenster
Johannes
Vera
Stuck
Elke
Karla und Hans Wuttke
Vera
Stuck
Cornelia
Bernhard und Anette
Vera
Der Alte (Otto Niemann)
Das Fenster
Das Fenster
Johannes
Vera
Stuck
Elke
Karla und Hans Wuttke
Vera
Stuck
Cornelia
Bernhard und Anette
Vera
Der Alte (Otto Niemann)
Das Fenster
Geboren am 06.10. 1936 in Magdeburg, Schulbesuch in Staßfurt.
Vermessungstechniker in Bergbau und Kataster. 1960 – 1964 Literaturinstitut Leipzig. Schauspieldramaturg. Freier Schriftsteller seit 1971.
Verheiratet. Zwei Kinder.
Bibliografie
Ich will einen Turm besteigen, Verlag Neues Leben, Berlin 1974
Ins Paradies kommt nie ein Karussell, Verlag Neues Leben, Berlin 1976.
Lindenstraße 28, Verlag Neues Leben, Berlin 1980
Keine Flügel für Reggi, Verlag Neues Leben, Berlin 1984.
Abschied von der Lindenstraße, Verlag Neues Leben, Berlin 1986
Vier Wochen eines Sommers, Verlag Neues Leben, Berlin 1989
Du bist auch in der Ferne nicht für mich verloren, BK-Verlag, Staßfurt 1994
Tango in der Düppler Mühle, Volksstimme, Magdeburg1998
Von Uhlenturm und Arnstein, Volksstimme, Magdeburg1999
Und hinter mir ein Loch aus Stille, dr.ziehten verlag, Oschersleben 2000
Zeit der Schneeschmelze, 2001, dr. ziehten verlag, Oschersleben
Peggy Vollmilchschokolade, Projekte Verlag, Halle 2002
Der Handschuhbaum, Projekte Verlag, Halle 2003
Schulschreibertagebuch sowie der Mann im Haus bin ich, Projekte Verlag, Halle 2003
Sonntagspredigt oder Heimkehr auf die Insel, BK-Verlag, Staßfurt 2004
Adolfchen und der 'doofe’ Arm, Projekte Verlag, Halle 2005
Sternie, Spinni und das Kleine Gespenst Kugelrund, dorise verlag, Burg 2006
Das Versteck im Wald, dorise verlag, Burg 2007
Das Haus an der Milchstraße, dorise verlag, Burg 2008
Nachtfahrten, dorise verlag, Burg 2009
Als unser Weihnachtsmann Urlaub machte, dorise verlag, Burg 2009
Im Schatten der Milchstraße, dorise verlag, Burg 2010
Tango in der Düppler Mühle, erw. Fassung, Block-Verlag, 2011
Knöpfchen und der Mann mit der Mütze, Projekte-Verlag Cornelius, Halle 2012
Beteiligung an Anthologien,
Herausgaben von fünfzehn Bänden mit Schülertexten sowie Texten aus Kreativwerkstätten schreibender Senioren.
„Behinderte? Disco für Behinderte? Vielleicht Rollstuhlfahrer?“ Cornelia sieht ihn zweifelnd an. „Die können doch nur zuhören.“
„Glaubst du!“ Stuck lächelt. Genauso hatte er auch einmal gedacht. Aber dann kam dieses Mädchen Karen, die Vera seit der Schulzeit kennt, und hat ihn für den Behindertenklub geworben, den sie leitet, obwohl sie gesund ist. Aber ihr Freund ist querschnittsgelähmt.
Stuck versucht, ihr seine Eindrücke und Erlebnisse von und mit den Behinderten zu schildern. Währenddessen erreichen sie das Krankenhaus, und plötzlich spürt Stuck sein Herz heftig schlagen. Gut, dass das Mädchen ihn so lange abgelenkt und auf andere Gedanken gebracht hat.
Im langen Gang, in dem er am Vormittag Vera angetroffen hat, versucht sich Stuck zu beruhigen. Das ist Angst, sagt er sich, pure Angst, und ich hab sie bisher überhaupt nicht gekannt, nicht einmal vorm Härtetest, der anderen schon Bauchschmerzen und Übelkeit bereitete, ehe er begann.
Es ist dieses Mal eine andere Schwester, die nach seinem zaghaften Läuten die Stationstür öffnet; auch sie kennt ihn schon, erschrickt bei seinem Anblick und sagt hastig: „Einen Augenblick, bitte! Ich hole Frau Doktor!“
Stuck kann jetzt nicht denken, nur warten. Alles, was er genau weiß, ist: Er muss warten.
Die Stationsärztin, eine zierliche Frau mit kurz geschnittenem Haar, die einen Gehfehler hat und darum nicht lautlos auftreten kann, ist zur Tür gekommen und bittet Stuck und Cornelia in den Stationsflur, wo ein kleiner runder Tisch und einige Stühle mit Armlehnen stehen. Was hat ihm die Frau zu sagen? Wie geht es Thomas? Soll sie doch anfangen, endlich anfangen ...
„... schon ein Telegramm geschickt, vor einer halben Stunde vielleicht, Herr Stuckmann, Sie können es also noch nicht erhalten haben ...“ Sie breitet ratlos ihre Hände aus. „Wir konnten leider nichts mehr machen. Herr Stuckmann. Der kleine Körper war zu sehr geschwächt. Es kam nun noch eine Rippenfellentzündung hinzu ...“
Ohne die Armlehnen, glaubt Stuck, wäre er jetzt vom Stuhl gerutscht. Aber so kann er sich festklammern. Seine Fingergelenke schmerzen. Gut, der Schmerz!
Konnten nichts mehr machen.
Rippenfellentzündung dazugekommen.
Schon ein Telegramm geschickt.
Mit anderen Worten: Thomas ist tot.
Tot.
Aus ...
Stucks Blick irrt von der Ärztin zu Cornelia. Das Mädchen weint, reibt mit dem Handrücken über ihr Gesicht. Weinen ist gut. Warum weint er denn nicht?
Thomas ... An Lungenentzündung stirbt man doch nicht. Heute nicht mehr.
Nicht?
Kein Leben mehr in ihm. Nicht mehr da.
„Wann?“, fragt er und sucht die Augen der Frau, die sie von ihm abwendet und auf irgendeinen Punkt hinter ihm richtet.
„Vor einer Stunde. Er hat sich aber nicht gequält, keine Schmerzen gespürt. Es ist kein Trost für Sie, ich weiß, wollte es Ihnen aber trotzdem sagen. Möchten Sie ihn sehen?“
Möchte er das?
„Mach’s nicht, Stuck! Mach’s nicht!“ Cornelia fasst seinen Arm und zieht ihn weg, heraus aus dieser Station, in der ein Stück seines Lebens unwiederbringlich zurückbleiben muss.
Er folgt dem Willen des Mädchens, hält aber an der Tür inne, sieht zu der Ärztin, die noch immer an dem Tisch sitzt. „Vielleicht komme ich noch einmal mit meiner Frau“, sagt er. Dann schließt er geräuschlos die Tür.

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