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Störtebekers Erben


Störtebekers Erben

Die abenteuerlichen Jugendjahre des Vitalienbruders und Likedeelers Johannes Engelbrecht
1. Auflage

von: Rudi Czerwenka

5,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 01.11.2013
ISBN/EAN: 9783863944315
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 128

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Vor wahrem historischem Hintergrund spielt diese Geschichte des Kaufmannsjungen Johannes Engelbrecht aus der Hansestadt Rostock.
Als Kind und junger Mann kommt er mit den Helden jener Jahre, den Vitalienbrüdern zusammen, fährt auf Störtebekers Schiffen, erlebt viele Abenteuer, wird bei einer Seeschlacht verwundet und geht zurück an Land - seine Sehnsucht nach dem Meer bleibt jedoch in ihm wohnen.
Er hilft seinen Freunden, wenn sie an Land sind und keiner so gut wie er Verstecke ausfindig machen kann, wo sie sich vor den Soldaten der Hanse verbergen können.
Auch als Störtebeker und viele seiner treuesten Gefährten im Jahre 1401 in Hamburg geköpft werden, bleibt er den noch überlebenden Freunden früherer Jahre verbunden.

INHALT:
EIN ROSTOCKER JUNG’
DIE ERSTE SEEREISE
LEHRJAHRE
DIE ERSTE UND LETZTE FAHRT DER „SOPHIA MAGDALENA“
VERLORENE HEIMAT
DER NEUE VITALIENBRUDER
DER HELD DAS TAGES
DRAUF UND DRAN!
DER KAMPF UM GOTLAND
SIEGE UND VERLUSTE
ABSCHIED
„... UND DER HENKER WAR SEIN MEISTER ...“
„... UND PFLANZEN NAMEN SICH UND TATEN DURCH DIE ZEITENLÄUFE FORT ...“
EIN ROSTOCKER JUNG’
DIE ERSTE SEEREISE
LEHRJAHRE
DIE ERSTE UND LETZTE FAHRT DER „SOPHIA MAGDALENA“
VERLORENE HEIMAT
DER NEUE VITALIENBRUDER
DER HELD DAS TAGES
DRAUF UND DRAN!
DER KAMPF UM GOTLAND
SIEGE UND VERLUSTE
ABSCHIED
„... UND DER HENKER WAR SEIN MEISTER ...“
„... UND PFLANZEN NAMEN SICH UND TATEN DURCH DIE ZEITENLÄUFE FORT ...“
Rudi Czerwenka (Pseudonym Rudolf Wenk)
Geboren am 4.4.1927 in Breslau, aufgewachsen im dörflichen Umfeld der Stadt, Abbruch der Schule in der 11. Klasse infolge Einberufung, Flakhelfer, Soldat, amerikanische Kriegsgefangenschaft, nach der Entlassung Kochlehre in Jena, Volkspolizist, Kurzausbildung zum Neulehrer, Einsatz in Mecklenburg, zuerst in Kröpelin, dann an der einklassigen Dorfschule Spoldershagen, schließlich in Bad Sülze.
1983 nach dem Tod der Ehefrau Aufgabe des Lehrerberufs, seitdem als freiberuflicher Schriftsteller und Journalist in Rostock. (siehe Biographie "Viel erlebt - viel verpasst" , 2005).
Erste journalistische Versuche ab 1955, Kontakte zum und nachfolgend Mitglied im Schriftstellerverband.
Kinder- und Jugendbücher:
Magellans Page, Geheimnisvoller Strom und Anker auf

Seit Mitte der 1970er Jahre ausschließlich Arbeiten für Presse, Rundfunk, Theater und Fernsehen (7 Schwänke für DDR-Fernsehfunk).
Durch den Wegfall sämtlicher Auftrag- und Arbeitgeber nach der Wende Rückkehr zum gedruckten Buch, Romane und Erzählungen zur Regionalgeschichte und - gegenwart:
Die Hexe vom Fischland, Wo Kapitäne geboren wurden, Dorfschulnmeister Franz Kuhlmann, Störtebekers Erben (Jugendbuch), Achterbahn, Waldschenke, Julias wilde Jahre, Unser täglich Brötchen u. a.
Seit 17 Jahren Mitarbeit am Almanach "Rostock zwischen zwei Sommern".
„Morgen sind wir in Rostock“, versprach der Steuermann. Der Vater nickte. Doch Hanning, der danebenstand, wusste nicht recht, ob er sich darüber freuen oder ob er das bedauern sollte.
Wenn er hätte wählen dürfen zwischen der Freiheit auf Schonen und dem von festen Regeln bestimmten Leben in der Heimatstadt - wer weiß?
„Ein Segel von West!“, meldete der Mann aus dem Mast.
Alle Köpfe auf Deck blickten in die angegebene Richtung. Weit draußen, wo die Sonne nur noch als roter Schimmer über dem Meer glühte, tanzte das winzige Tuch eines anderen Schiffes. Dann brach die Dunkelheit herein, und die vom Wasser aufsteigende Kühle linderte die Tageshitze, die sich im Schiffsholz gestaut hatte.
Die Juninacht war kurz. Dennoch meinte Hanning, er habe eben erst die Augen geschlossen, als ihn ein Ruf aus dem Schlaf riss.
„Der ,Seetiger’! Dicht achteraus!“
Schneller als der Vater kam er vom Lager hoch und stürzte nach draußen. Sie waren nicht die einzigen, die durch die Meldung aufgescheucht worden waren. Fast die gesamte Mannschaft stand an Deck und starrte am Heck vorbei nach hinten, wo sich das Piratenschiff im Schutz der Nacht herangepirscht hatte und dem Hulk nun im Kielwasser folgte. Am Mast wehte die bekannte, berüchtigte Fahne mit der zum Sprung ansetzenden Raubkatze.
„Störtebeker!“, jubelte Hanning. „Unsere Vitalienbrüder!“
„Das war einmal“, murmelte der Vater, und der Steuermann nickte zustimmend.
„Was Schiff?“, erscholl es von drüben.
„Die 'Sophia Magdalena', aus Rostock!“
„Was Ladung?“
„Heringe von Schonen!“
„Schiffsherr?“
„Kaufmann Engelbrecht, daselbst zu Haus.“
„Ihr lügt. Engelbrecht fährt die ,Arche Baltic’.“
„Die ,Sophia Magdalena' ist neu, erst vor Wochen zu Wasser gelassen“
„Dreht bei!“, rief es nach einer kurzen Überlegungspause. „Wir kommen an Bord.“
„Wir haben acht Kanonen!“
„Wir auch. Aber sie sollen schweigen. Dreht also bei!“
Der Steuermann zögerte und sah seinen Herrn fragend an. Engelbrecht knirschte vor Wut mit den Zähnen und zischte: „Geht voll in den Wind und lasst die Kanonen laden. Und alle Schützen hinter die Wehr!“
Der Wind war noch flau, der Frühtau hing schwer in den Segen. Dennoch schäumte die Buggischt auf, als das Schiff nach links drehte und sofort Fahrt gewann. Unmerklich, aber stetig gewann man Abstand zu dem zunächst zurückbleibenden „Seetiger“.

Doch die Hoffnung zu entkommen währte nur kurze Zeit. Das Piratenschiff holte auf, näherte sich unerbittlich, stieß mit dem Bug fast an das Heck des Hulk, scherte dann leicht aus und schob sich vor dem Wind seitlich an die Bordwand der „Sophia Magdalena“.
Und schon flogen die Enterhaken. Die ersten Piraten, die Kurzbeile noch am Gurt, sprangen auf den Kauffahrer. Dort schwirrten ihnen die Pfeile der Armbrustschützen entgegen. Zwei, drei Getroffene stürzten auf die Bretter. Ein wildes Getümmel setzte mittschiffs ein.
Mehr sah Hanning nicht. Der Vater griff ihn am Arm, zerrte ihn die Stiegen hinunter, riss die Tür zur Rüstkammer auf und stieß ihn hinein.
„Kein Mucks! Verstanden?“
Die Tür fiel zu, der Riegel wurde vorgeschoben.
Hannes saß im Dunkeln und konnte nur noch lauschen. Der Kampfeslärm kam näher, griff von der Schiffsmitte auf das Kastell über, unter dem er hockte. Waffengeklirr und Schreie. Nach einer Weile, die für Hanning zur Ewigkeit wurde, verebbte der Lärm. Der Junge lauschte und rüttelte an der Tür seines Verschlages. Doch er musste warten, bis ihn der Vater herausholen würde.
Endlich brach Tageslicht in die Kammer. Doch nicht der Vater stand in der Tür. Es war ein Pirat.
„Was für ein Vögelchen haben wir denn da?“, sagte der Kerl und zog Hanning heraus.
Die beiden Schiffe schaukelten immer noch vertäut nebeneinander her. Es war ein fast friedliches Bild. Doch an Deck der „Sophia Magdalena“ sah es grauenvoll aus. Tote und Verletzte lagen umher. Ein Mann in schwarzer Kutte, von dessen Kahlschädel das Blut tropfte, trat zu jedem der am Boden Liegenden, drehte ihn auf den Rücken und betrachtete ihn. Wenn er dann das Kreuz schlug, griffen die ihm folgenden Schiffsknechte den Toten, schleppten ihn zur Bordwand und warfen ihn ins Meer, ohne dabei zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Oder aber er wandte sich an den ihn begleitenden Bader, der sich dann um den Verwundeten kümmerte.
„Vater!“, schrie Hanning, als er Jakob Engelbrecht entdeckte, der am Fuß des Großmastes lag und sich nicht mehr zu rühren schien. Der Kuttenträger trat an ihn heran, drehte auch ihn um und blickte ihm ins Gesicht.
Hanning hielt den Atem an.
Der Mann schlug sein Kreuz. Die danebenstehenden Knechte griffen zu. Und dann verschwand der Körper des Rostocker Kaufherrn Jakob Engelbrecht in der See.
„Dieses Ende hättest du dir ersparen können“, brummte ein hünenhafter Kerl mit rotblondem Rauschebart, steckte ganz ruhig sein Schwert weg und betrachtete erst dann, ohne mit der Wimper zu zucken, die klaffende Wunde auf seiner linken Schulter. „Du hättest es wissen müssen: Wer Störtebeker angreift, ist des Todes.“
Störtebeker! Störtebeker hatte den Vater erschlagen! Hanning riss sich von dem Piraten, der ihn aus der Rüstkammer geholt hatte, los, zog sein Messer aus dem Wams und sprang voller Hass und Wut gegen den Piratenhauptmann an. Doch weit kam er nicht. Eine Faust schlug ihm die Waffe aus der Hand.

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