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Kurt Redmer

Damals in Ostpreußen und Mecklenburg

Dokumentation zu den Kriegsjahren 1939-1945 und danach

ISBN 978-3-95655-506-0 (E-Book)

 

Die Druckausgabe erschien 2012 im Verlag nordwind Press.

Gestaltung des Titelbildes: Manfred Kubowsky unter Verwendung des Bildes „Der Bannerträger“ von Hubert Lanzinger (1934/1936).

 

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Vorwort

Die gute Resonanz der Leser auf meine letzten Dokumentationen „Vergessen? Erinnern! Mahnende Geschichte“ und „Die letzten und die ersten Tage“ veranlasste mich, an einer weiteren zu arbeiten, die hiermit vorliegt. Die Notwendigkeit dafür sehe ich vor allem in der Tatsache, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt, die aus persönlichem Erleben über die Kriegsjahre berichten können, was durch konkrete schriftliche Überlieferungen kompensiert werden muss. Die Zeit des Hitlerfaschismus ist und bleibt eine Geschichte, die nie vergeht. Ich fühle mich dem Schwur „Nie wieder Faschismus und Krieg“, wie er von Häftlingen der faschistischen Konzentrationslager nach ihrer Befreiung geprägt wurde, verpflichtet. Es wäre fatal, wollten wir denen folgen, die dafür plädieren, all das grausame Geschehen, das mit dem Faschismus verbunden war, zu vergessen. Die Neonazis und Rechtsextremisten von heute können nur wirksam in die Schranken verwiesen werden, wenn wir ihre Schandtaten und demagogischen Parolen offen legen. Antifaschismus bedeutet für mich stets auch immer, für Humanität, Demokratie und gesellschaftlichen Fortschritt einzutreten.

Ich schreibe zu antifaschistischen Themen auch deshalb, weil - was erst kürzlich wieder festgestellt werden musste - das Wissen darüber einfach zu gering ist. Umfragen haben ergeben, dass jeder fünfte Bundesbürger unter 30 Jahren den Namen Auschwitz noch nie gehört hat. Jeder dritte Deutsche weiß nicht, dass Auschwitz in Polen liegt. (j W vom 28./29.1.2012, S.1) Es drängt sich der Verdacht auf, dass dazu in den Schulen zu wenig Wissen vermittelt wird. Die Legende zeichnet Hitler als bösen Mann, in dem das Volk unglücklicherweise den Messias sah. So wird die faschistische Diktatur verklärt. Die einflussreichen Monopole und das Bankkapital, die Hitler zur Macht verhalfen und seinen Expansions- und Eroberungskurs in ihrer Mehrheit unterstützten und für ihre Zwecke nutzten, werden oft nicht erwähnt. Eine Gleichsetzung der DDR mit dem Dritten Reich als sogenannte totalitäre Regime verbietet sich, weil dadurch die Verbrechen der Nazis relativiert werden. Die Wahrheit ist eben immer konkret, schließt auch den Verzicht auf Tabus ein. Für mich gilt der bekannte Spruch: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er gleich die Wahrheit spricht.“ Die Darstellung von geschichtlichen Ereignissen und Wertungen muss mit dem politischen Grunderleben der damaligen Zeitgenossen übereinstimmen und für sie nachvollziehbar sein.

In meinem Buch „Vergessen? Erinnern! Mahnende Geschichte“ habe ich erneut an das Geschehen vom 2. Mai 1945 an der westlich von Parchim gelegenen Schalentiner Mühle erinnert. Inzwischen ist es durch Zeugen bestätigt, dass dort am 2. Mai 1945 tatsächlich fünf sowjetische Panzer T 34 durch eine Einheit der SS aus dem Regiment de Ruyter der Division Nederland vernichtet wurden. Vom Zeitzeugen Klaus Floriep aus Parchim wissen wir, dass es das erstmals von Schultz-Naumann in dem Buch „Mecklenburg 1945“ beschriebene Geschehen dort tatsächlich gegeben hat. (Schultz- Naumann, Joachim: Mecklenburg 1945. Universitas Verlag, 2. Auflage 1990, S. 82 f). Seine Annahme, dass es sich bei den Panzern T 34 um Aufklärer gehandelt hat, die über keine Granaten mehr verfügten, scheint nachvollziehbar. Dass die US-Amerikaner wohlwollend zusahen, wie ihre Verbündeten zusammengeschossen wurden, basiert schon auf der Nachkriegsstrategie der westlichen Alliierten. Grundsätzlich kann deren Haltung und Handeln ab 1944 nur verstanden werden, wenn man ihre Nachkriegsstrategie kennt. Die Anti-Hitler-Koalition war ein Zweckbündnis ansonsten divergierender Weltkräfte, um die deutsche faschistische militärische Bedrohung für alle abzuwenden. (Giordano, Ralph: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Knauer, Vollständige Taschenbuchausgabe Oktober 1991, S.337)

Bereits im Juni 1944 war im Britischen Außenministerium, dem Kriegsministerium sowie den Stäben von Heer, Marine und Luftwaffe ein Streit um die politische Orientierung nach dem absehbaren Ende Hitlerdeutschlands entbrannt. Die Wortführer befanden sich im Kriegsministerium. Ihr Planungsstab forderte, der Westen müsse sich auf eine militärische Konfrontation mit der Sowjetunion einstellen.

Erstmals wird neben Deutschland und Japan der bisherige russische Verbündete als potenzieller Feind benannt. Im Außenministerium wird seit dem Sommer 1944 von einem „Western European Bloc“ gesprochen, der das besiegte Deutschland kontrollieren und militärisch niederhalten soll. Aber hier ging es wohl eher um dessen Nutzen für den Kampf gegen die Sowjetunion. Die Deutschen, so die Überlegungen vom Juli 1944, sollten später in das Bündnis einbezogen werden, womit ihm die notwendige strategische Tiefe verschafft wird. (Giordano, Ralph: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Knauer, Vollständige Taschenbuchausgabe Oktober 1991, S.339f)

Im vorliegenden Buch geht es mehrfach um die Motivierung von Soldaten für Kriege und „Heldentod“. Der versuchten und geplanten Erhebung Adolf Hitlers zur Gottheit liegen reaktionäre und menschenfeindliche Absichten zugrunde. Die Religion sollte so ganz unmittelbar ideologisches Mittel erzreaktionärer faschistischer Ideologie und Praxis werden. Wer sein Seelenheil in der Religion zu finden glaubt, kann das durchaus tun. Es ist und bleibt aber menschenverachtend, mit Versprechungen auf ein ewiges Leben, aggressive Großmachtpolitik zu betreiben. Diese Politik ist immer mit rücksichtsloser Unterdrückung anderer verbunden und widerspricht nach meinem Verständnis wichtigen Grundaussagen der Bibel.

Hitler zum Erlöser und Heiland hochstilisieren zu wollen, das war allerdings auch nur möglich, weil es von Jesus Christus über 2 000 Jahre kein Zeichen wirklicher Existenz gibt. Die Verkündung der Vorstellung, wonach der „Heldentod“ durch Götter belohnt wird oder unbedeutend ist, weil die Seele eines Menschen nicht getötet werden kann, ist in Deutschland zumindest bis zu den Preußen des 18. Jahrhunderts nachweisbar, soll aber hier nicht weiter ausgeführt werden. Es ist nicht meine Absicht, geistlichen Würdenträgern eine pauschale profaschistische Haltung zu unterstellen. All denen von ihnen, die dem reaktionären und menschenfeindlichen NS-Regime ihre Unterstützung versagten, gebiert dafür unser aller Respekt und Anerkennung.

In diesem Buch wurden drei Beiträge aus älteren Publikationen übernommen, weil sie Handlungen von besonderer Tragweite betreffen, die wir geschichtlich einzuordnen und zu bewerten haben. Es geht hier um den Beitrage 11, 17 und 18, die verschiedene Bereiche der damaligen Politik und des Widerstandes sichtbar machen.

Dr. Kurt Redmer, Mai 2012

1. Geschichtslügen kontern

von Moritz Mebel

 

Der folgende Text wurde einem Vortrag entnommen, den Prof. Dr. Moritz Mebel aus Anlass des 65. Jahrestages der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus gehalten hat. Im Jahre 1923 in Erfurt geboren, emigrierte Mebel mit seiner Familie in die Sowjetunion. Von 1941 bis 1947 war er Angehöriger der Roten Armee und im Krieg an vorderster Front im Einsatz. Die Berliner kennen ihn aus der Nachkriegszeit, als er in ihrer Stadt als Urologe, Chefarzt bzw. Klinikdirektor tätig war.

 

Hier der Text aus seinem Vortrag:

„Insbesondere seit Juni 2004 wird in Massenmedien und durch Äußerungen von Politikern suggeriert, dass die Befreiung Westeuropas vom Faschismus allein durch die Westalliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie vollzogen wurde. Zu diesem Zeitpunkt stand die Rote Armee an der Weichsel. Im Januar 1945 hatte Winston Churchill in einem Telegramm Stalin ersucht, die für Anfang Februar vorgesehene Offensive der Roten Armee vorzuziehen, um die Westverbündeten in den Ardennen von der Offensive der Wehrmacht zu entlasten. Das geschah. Am 5. April 1945 stellte Churchill im Zusammenhang mit der Niederlage der deutschen Armeen an der Westfront fest: „Die Tatsache, dass sie (die Wehrmacht) im Westen zahlenmäßig unterlegen war, ist den glänzenden Angriffen und der Wucht der sowjetischen Armeen zu verdanken.“

Ein weiterer gefährlicher Aspekt der Geschichtsklitterung besteht darin, dass man den Menschen suggeriert: Opfer sei gleich Opfer. Die Leiden der fliehenden und vertriebenen Deutschen aus den von Banditen befreiten Ostgebieten, vergewaltigte deutsche Frauen, zerbombte deutsche Städte sind nicht etwa die Folgen des von Hitlerdeutschland entfesselten Zweiten Weltkrieges. Auch wird verschwiegen, dass von Kommandostellen der Roten Armee gegen Gewalttaten von Angehörigen der Armee hart durchgegriffen wurde.

Es sei nur an die Befehle des Generaloberst Bersarin erinnert. Die Versorgung der Bevölkerung von Berlin mit Nahrungsmitteln und medizinischer Hilfe stand im Mittelpunkt, als seine Stoßarmee am 26. April in den Vororten der Reichshauptstadt kämpfte. Und es war ein großer Fehler, dass über von Rotarmisten begangenen Gewalttaten und ihre Verurteilung durch das Militärtribunal die Bevölkerung nicht informiert werden durfte.

Es bleibt eine unumstößliche Tatsache, dass dank dem Sieg der Alliierten über Hitlerdeutschland, über die faschistischen Aggressoren die Völker Europas, aber auch anderer Kontinente, vom Absturz der menschlichen Zivilisation in die schlimmste Barbarei gerettet wurden. Den höchsten Blutzoll für diesen Sieg und die Befreiung vom Faschismus mussten die Völker der Sowjetunion zahlen.

Hätte die Sowjetunion dem bestialischen Wüten der Deutschen in ihrem Lande entsprechend Rache genommen, so wäre die ganze sowjetische Besatzungszone ein einziges Massengrab. Darüber verliert in diesem Land öffentlich so gut wie niemand ein Wort.

Quelle: jW vom 1./2. April 2010, S. 11

Bild

Garde-Oberleutnant Moritz Mebel (rechts) mit dem Schriftsetzer der 7. Abteilung der 53. Armee am 26. April 1945

2. Hitler sollte zur Gottheit werden

von Kurt Redmer, zusammengestellt nach Fakten aus:

„Fand eine Elite-Einheit der SS den Heiligen Gral?“ von Nuno Ramus und Hannes Wellmann, in:

Zeitschrift „Welt der Wunder“ 5/10; S. 30 und 32

 

Förster Schack aus Bahlen-Hüschen bei Crivitz, in der NS-Zeit in Jamel wohnhaft, erzählte mir vor einigen Jahren, dass sein Mitschüler Wormsdorf in der NS-Zeit erklärt habe: „Für mich gibt es nur einen Gott und der heißt Adolf Hitler.“ (Redmer Kurt: „Vergessen? Erinnern! Mahnende Geschichte“, edition Nordwindpress 2009, S. 119. Siehe auch Besprechung des Buches „Hitlers Religion“ von Michael Hesemann in : Schweriner Volkszeitung vom 2./3.10.2004) Es könnte sein, dass er von dem Vorhaben der Nazis, Hitler zur Gottheit werden zu lassen, schon irgendwas gewusst hat.

Wenn es um die Frage deutscher Faschismus und Religion geht, muss ich immer wieder an einen Ausspruch meines Lehrers Paul Bisler in der Volksschule in Horn, Kr. Mohrungen, Ostpreußen, denken: Er, der zuvor bis etwa Mitte der 1930er Jahre mit seinen Schülern zum Unterrichtsbeginn das Kirchenlied „Die güldene Sonne bringt Segen und Wonne“ sang, erklärte uns nun, dass die Bibel ein jüdisches Machwerk sei, womit von ihm alles Abzulehnende zu diesem Buch gesagt sein sollte. Was jüdisch war, das konnte nicht arisch oder deutsch sein. Da der Hauptlehrer auch der Ortsgruppenleiter der NSDAP im Dorf war und zwei zentrale nazistische Zeitungen abonnierte, hatte er sicher Kenntnis davon, dass Hitler der neue Heiland und damit Nachfolger von Jesus Christus werden sollte. Das schien den Nazis auch deshalb möglich, weil es vom aktuellen bisher angenommenen Heiland und Messias Jesus Christus über fast zwei Jahrtausende kein Zeichen einer Existenz gab und bis heute gibt.

Wie die oben genannten Autoren in der Zeitschrift „Welt der Wunder“ berichteten, gab es in der NS-Zeit schon Mädchen im „Bund Deutscher Mädel“ (BDM), die das Vaterunser mit neuem Text beteten, der nun lautete: „Adolf Hitler, du bist unser großer Führer, dein Name macht die Feinde erschüttern, dein Drittes Reich komme, dein Wille sei alleine Gesetz auf Erden“.

Vom Gralexperten Howard Buechner wissen wir, dass Hitler und Himmler nach einer der größten Reliquien des Christentums suchen ließen - nach dem Kelch, der das Blut des gekreuzigten Christus aufgenommen haben soll. Ein SS-Sonderkommando fahndete in ihrem Auftrag danach in Frankreich und Spanien. Hitler, der insbesondere durch den Verkauf seines Buches „Mein Kampf“ vermögend geworden war, finanzierte das Unternehmen mit umgerechnet mehreren Millionen Euro aus seinem Privatvermögen. In Montsegur, Südfrankreich, soll das SS-Sonderkommando dann tatsächlich fündig geworden sein.

Hier stellt sich die Frage: Wozu der Aufwand? Die Nazi-Oberen und nicht nur sie glaubten daran, dass der Gral Hitler übermenschliche Kräfte verleihen würde. Er war Bestandteil des Bestrebens, Hitler ein religiöses Messias-Image zu verpassen. Er sollte Nachfolger von Jesus Christus, König Artos und Barbarossa werden und der „Nationalsozialismus“ zur arischen Weltreligion aufsteigen. Hitlers Buch „Mein Kampf“ wäre dann die neue Bibel. So religiös verbrämt, würden sich die Weltherrschaftspläne der Hitlerfaschisten sicher leichter realisieren lassen. Wer wollte schon göttlichen Wesen unbotmäßig sein, wenn es um das Seelenheil ging, um ein ewiges Leben mit allen Freuden im Paradies oder jenseits im Himmel. Es galt doch nur noch, Hitlers göttlichem Willen botmäßig zu werden. Und wer wollte sein Seelenheil aufs Spiel setzen, wenn das eigentliche Leben erst nach dem Tod beginnt.

Im Zusammenhang mit der geplanten Erhebung Hitlers zur Gottheit wurde für die Nazis die felsige Wüste im westlichen Ägypten interessant. Und zwar deshalb, weil sich dort die größten Grabstätten der Welt in Gestalt der Pyramiden befinden. Nicht nur deutsche Historiker waren davon überzeugt, dass die dort bestatteten Pharaonen erst durch die errichteten monumentalen Totentempel mit ihren reich ausgestatteten Grabkammern den Gottesstatus erlangten. Sie wurden den deutschen Faschisten zum Vorbild. Das war auch der Grund, warum Gruppen von Hitlerjungen bereits in den 1930er Jahren die ägyptischen Pyramiden besuchten.

Bekannt ist, dass nach Hitlers Vorstellungen in Berlin und anderen Orten große repräsentative Bauten entstehen sollten, die für ewig an ihn, den angeblich großen deutschen Führer und Messias erinnern würden.

Im Jahre 1941 ernannte Hitler den Architekten Wilhelm Kreis zum Generalbaurat für die Gestaltung der deutschen Kriegsfriedhöfe. Dieses Amt, vom Namen her auf den ersten Blick in seiner Bedeutung nicht sogleich erkennbar, nahm eine Schlüsselposition im Plan der Nazis ein, die faschistische Ideologie zur Weltreligion zu machen.

Aber es ging nicht nur allein um Nazigrößen, sondern auch der im Laufe der faschistischen Neuordnung der Welt gefallenen Deutschen sollte über Tausende Jahre gedacht werden. Wilhelm Kreis, spezialisiert auf orientalische Architektur, hatte den Auftrag, in Warschau, auf dem Olymp in Griechenland, in Bitola, im damaligen Jugoslawien gelegen, und überall dort, wo größere Truppenkontingente Hitlerdeutschlands im Einsatz waren, für die Gefallenen Totenburgen zu errichten. Alleine die am Dnepr in der Ukraine sollte einen Durchmesser von 280 und eine Höhe von 130 Metern erreichen. Damit hätte sie fast die Ausmaße der Cheops-Pyramide in Ägypten erreicht.

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Für die Menschheit, so lehrt uns die Geschichte, wird es immer gefährlich, wenn Völker bzw. Volksgruppen sich von Göttern als auserwählt verstehen. Da nach religiösem Verständnis alles, was Götter tun, richtig ist, kann man sie nur anrufen, um ihren Segen zu erbitten und belohnt oder beschützt zu werden. Dem Missbrauch von Gottesglaube und Religion für Machtinteressen, vor allem das Versprechen, für menschenverachtendes Tun das ewige Seelenheil und Leben im Paradies zu erlangen, muss energisch entgegen getreten werden. Der Gotteskandidat Hitler, der selbst oft vom Allmächtigen sprach, der auf der Seite der Deutschen stehen würde, weil sie es verdienen würden, beging am 30.4.1945 Selbstmord. Das „Dritte Reich“, das nach dem Verständnis der Nazis ein Tausendjähriges werden sollte, verschwand damit schon nach 12 Jahren von der Bildfläche der Weltgeschichte.

(Adolf Hitler litt am Messias-Komplex, in: Schweriner Volkszeitung vom 5./6. Mai 2012, S. 7)

Bild

Hitlerkult – der „Führer“ mit Rüstunf, Zügel und Fahne auf einem Kampfwagen. Ein Gemälde von Hubert Lanzinger, 1934/36