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Wolf Spillner

Der Riese vom Storvalen

Eine Bilderbuchgeschichte aus Härjedalen

 

ISBN 978-3-95655-334-9 (E-Book)

 

Die Druckausgabe erschien erstmals 1987 bei
Der Kinderbuchverlag Berlin

Fotos: Wolf Spillner

 

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Der Riese vom Storvalen

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Björn-Eyvind will einmal Weltmeister im Skilaufen werden. Oder vielleicht doch lieber Tierforscher. Er hat krause, schwarze Haare und blaue Augen. Wie seine Mutter Anna. Sein Vater Bengt ist blond. Alle drei wohnen sie hinter diesen hohen Bergen, in der Landschaft von Härjedalen. Dort ist Björn-Eyvind dem Riesen begegnet, an einem Tag im Mai.

Der Riese kam von dem Fjäll herab, das Storvälen genannt wird. Ein Fjäll ist ein Berg, auf dem der Wind so kalt und so rau weht, dass keine Bäume wachsen können. Rings um das Tal, in dem Björn-Eyvind und Anna und Bengt zu Hause sind, gibt es viele solcher Fjällberge, und dreißig von ihnen sind mehr als tausend Meter hoch! Deshalb sagen die Leute in Björn-Eyvinds Heimat: Wir leben auf dem Dach von Skandinavien. Damit geben sie ein bisschen an, aber wirklich nur ein bisschen. Denn so viele Tausendmeterberge dicht beieinander wie in Härjedalen gibt es sonst nirgends in ihrem großen Land Schweden.

Die Winter in Härjedalen sind lang und hart. Björn-Eyvind ist sieben Jahre alt, und bald wird er acht. Er geht schon in die zweite Klasse. Er muss ein guter Skiläufer sein, denn sein Weg zur Schule ist weit.

Seit ein paar Tagen wird es Frühling. Nun kann er mit dem Fahrrad fahren. In der letzten Nacht hat es lange geregnet. Das Eis auf dem See ist grau und brüchig geworden. Es hat schwarze Risse. Die Berge haben noch weiße Kappen, doch das Tal ist schon schneefrei. Über den Felsklippen brüllt das Schmelzwasser. Das Eis im Fluss ist aufgebrochen. An seinem Ufer ziehen die Rentiere entlang. Sie schaukeln ihre großen Bastgeweihe über die Wiesen. Als Björn-Eyvind mit dem Fahrrad von der Schule kommt, laufen sie zum Fjäll hinauf. Doch die Rene kehren gleich wieder um. Ach, denkt Björn-Eyvind, sie finden noch nichts zu fressen da oben. Und ihm fällt ein, dass er Rune Axelson einen Besuch machen sollte. Er muss ihn fragen, ob der Adler noch immer kommt.

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