Impressum

Dorothea Iser

Besuchszeit

ISBN 978-3-95655-250-2 (E-Book)

 

Die Druckausgabe erschien erstmals 1991 im Verlag Neues Leben, Berlin

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

 

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1. Kapitel

Bettina stand im Treppenhaus. Niemand hörte ihr Klingeln. Sie suchte in der Tasche nach dem Schlüssel, den sie als Kind auf der Brust getragen hatte, die andere Hand streckte sie noch einmal nach dem Klingelknopf aus, sie hätte ihn streicheln mögen. Die winzige Schramme erkannte sie sofort. Sie stammte von ihrer Zirkelspitze, mit der sie versucht hatte, Papier in den Spalt zu drücken. Sie hatte Jule mit dem Dauerklingeln ärgern wollen, warum, das wusste sie nicht mehr. Sie war abgerutscht und hatte diese Schramme gezogen, die ihr so vertraut war wie der Geruch nach frischen Äpfeln, der sich im Hause gehalten hatte. Die Nachbarin öffnete ihre Tür spaltbreit und sagte, die Eltern seien im Krankenhaus. Heute sei Besuchszeit. Dann drückte Frau Lutter ihr stumm und mitfühlend die Hand. Bettina schloss ihre Tür auf und zog sie hastig hinter sich ins Schloss. Frau Lutter redete in die Stille hinein. Auch das war Bettina vertraut. Sie stand mit dem Rücken gegen die Wand gepresst und wehrte sich gegen all ihre Sinne, die signalisierten: Ich bin zu Hause! Aber ich will hier nicht zu Hause sein. Sie löste sich von der Tür und lief mit schnellen Schritten durch die Zimmer. Sie legte die Hände auf den Küchentisch, tastete über die Schranktüren, öffnete sie. Gläser, Tassen, Teller, es waren immer noch dieselben, und sie standen immer noch auf ihrem Platz. Alles auf der Welt muss seinen Platz haben.

„Du gehörst zu uns“, hatte die Mutter weinend gesagt, als Bettina damals fortging.

„Das wird sie noch begreifen“, fügte der Vater hinzu.

Auf Strümpfen lief Bettina durch das Wohnzimmer, strich mit den Fingerspitzen über Sessellehne, über Buchrücken und Kerzenständer. Sie könnte die Augen schließen und würde sich doch sicher bewegen. Es waren ihr hundert Jahre vergangen, seit sie die Eltern verlassen hatte. Alle Zeit schmolz ihr nun zusammen. Nur einen Augenblick lang war sie fortgewesen. Was ist schon ein Jahr.

Bettina stand am Fenster und sah auf die Autos, die in langer Schlange im Neubauviertel parkten. Der blaue Skoda, der sich einordnete, gehörte den Eltern. Bettina beobachtete, wie sie ausstiegen. Dabei hielt sie sich am Bücherregal fest. Die Frau dort unten war ihre Mutter. Sie trippelte mit kleinen Schritten über die Straße. Der Mann schlug die Autotür zu. Er holte die Frau ein, ging an ihr vorüber wie ein Fremder an einer Fremden. Sie verschwanden im Hauseingang. Bettina blieb, wo sie war, auch als die Eltern die Korridortür aufklinkten. Nun wussten sie, dass ihre Tochter da war. Sie mussten Mantel und Tasche bemerken. Sie zögerten die Begegnung hinaus. Schließlich standen sie sich unbeholfen gegenüber. „Gut, dass du gekommen bist“, sagte die Mutter und wagte nicht, die Tochter in die Arme zu nehmen.

„Was ist mit Jule?“

„Willst du dich nicht setzen?“, fragte der Vater.

Sie schwiegen, als fürchteten sie sich voreinander. Der Regulator schlug viermal. Die Mutter flüchtete in die Küche und setzte die Kaffeemaschine in Gang. Der Vater holte Kognakschwenker aus dem Schrank, nur Bettina blieb unbeweglich am Fenster stehen. „Was wollt ihr von mir?“, fragte sie schroff. Hier sollte gekittet werden. Es beginnt immer mit Kaffee und Kognak, dachte sie. Sie lehnte beides ab, aber sie setzte sich in den Sessel, in dem sie früher so gern eingeschlafen war. Mutter hatte sie dann ins Bett getragen und ihr Gesicht gestreichelt, bevor sie die Tür hinter sich zuzog.

„Der Arzt ...“, begann die Mutter.

„Sie wissen gar nichts“, unterbrach sie der Vater. Seine schmalen Lippen schimmerten weiß. Er griff zur Tasse, führte sie an die Lippen. Jede seiner Bewegungen wirkte kantig.

„Sie will dich sehen“, sagte die Mutter.

Unsinn, dachte Bettina. Jule hasst mich. Bis in den Tod. Tod?

„Wenn sie nicht durchkommt …“, sagte die Mutter.

„Wir hätten nicht dulden dürfen, dass Jule zu Albert zieht. Einer, der seine Freundinnen so schnell wechselt ...“, sagte der Vater.

„Einer, der mit sich selbst nicht zurechtkommt“, fügte die Mutter hinzu.

Sie könnten einen Sprechchor aufmachen. Einer spricht vor, der andere setzt noch eins drauf, bis sie gemeinsam wiederholen, dachte Bettina. „Jule war neunzehn, als sie auszog“, sagte sie schnell. Die Mutter hatte schon zu einer langen Erklärung angesetzt. Sie machen es sich leicht. Schuld ist Albert und fertig. Denn erstens hat er keine ordentliche Arbeit. Die paar Stunden, die er bei der Post arbeitet, zählen nicht. Ein junger und kräftiger Bursche, was könnte der leisten. Zweitens will er studieren. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber Malerei und Grafik! Bei allem Verständnis! Drittens macht er die Töchter verrückt mit seinen Hirngespinsten. Liebenswürdig kann er sein, das ja, wir haben uns alle einfangen lassen.

Feindlich saß Bettina den Eltern gegenüber.

„Albert hat uns nur benutzt, wie er jeden Menschen benutzt. Die Wohnung hätte er ohne unsere Hilfe nicht bekommen“, sagte die Mutter. Gleich würde der Vater zustimmen.

„Ach ihr“, sagte Bettina. „Als ob ohne euch nichts ginge.“

„Wir haben gern geholfen.“ Die Mutter beschränkte sich auf diesen kurzen Satz. Bettina spürte, dass die lange Aufzählung von guten Taten und von Entsagungen unterdrückt wurde, mit schmerzlichem Lächeln zwar, aber immerhin.

Unerträglich, dachte Bettina. Sie sind so unerträglich perfekt, so selbstlos, sie wissen immer, was richtig ist, das ist nicht zum Aushalten. Albert, warum bist du nicht hier? Ich sehne mich nach einem Albert, den es nicht mehr gibt und nie mehr geben wird, dachte Bettina. Der Albert, den sie in Erinnerung hatte, würde sagen, sei froh, dass du solche Eltern hast. Er hätte das Glas Kognak erhoben und den Vater mit einer Frage abgelenkt. Vielleicht hätte er nach den Roten-Khmer-Truppen gefragt, die ganze Schichten der Bevölkerung vernichtet hatten und nun an Verhandlungen teilhaben wollten, oder er hätte gefragt, warum es in Dublin keinen Frieden geben wird. Und ob es überhaupt ohne Kriege gehen kann. Die Ursachen sind Besitz und Macht. Oder sind das nur Symptome? Wo immer Menschen zusammen leben, gibt es Gerangel um die Macht. Vielleicht würden sie auch über die Affen sprechen, die im Menschen stecken. Der Vater hätte sich gegen Albert durchgesetzt. Albert hätte hinterher gesagt, das muss man den Vätern lassen, besonders deinem, er findet schlüssige Argumente. Mein Vater setzt sich nur durch, weil er Vater ist. Einen Augenblick lang wünschte Bettina, es hätte nicht den Morgen gegeben, an dem Albert vor ihr gestanden und gesagt hatte: „Ich bleibe bei Jule, ich will mit ihr leben. Bettina, versteh mich doch.“

Wie gern würde sie dem friedlichen Streit zuhören und staunen, worüber Albert nachdenkt. Jule könnte sie wieder auslachen. Das hatte sie oft getan. „Ergreift’s dich wieder, Schwesterchen? Gib zu, dass deine Seele schmülzt.“

„Schmülzt.“ Alles zog Jule ins Lächerliche. Lächerlich! Wie das Wort in diese Situation passte. Mutter mit ihren Vorwürfen, ihrem Gerede, ihrem Selbstmitleid. Man schmülzt dahin.

„Jule war neunzehn“, wiederholte Bettina langsam. Was kann ein Mensch einem anderen verbieten? dachte sie. Gefühle wohl zu allerletzt.

„Wir hätten wissen müssen, dass es mit den beiden nicht gut gehen wird“, sagte die Mutter.

Bevor Bettina sagen konnte, Jule hätte es selber wissen müssen, durchfuhr sie ein Verdacht. War es kein Unfall gewesen, wie es im Telegramm hieß? Bettinas Frage schreckte die Eltern auf. So hatten sie das nicht gemeint. Die Mutter erklärte, der Vater schenkte Kognak ein. Bettina hatte Mühe, sich vorzustellen, was die Mutter beschrieb: Jule sollte auf einer Leiter stehend gegen das Fenster gekippt und keinen Halt gefunden haben. Was hatte sie auf der Leiter gewollt? Warum war sie weggerutscht? Und wo war Albert, als das passierte?

„Jule war betrunken“, sagte der Vater mit gequältem Gesicht, und er setzte schnell hinzu, „das war sie in letzter Zeit oft.“

„Sagen die Leute.“ Die Mutter milderte den harten Vorwurf.

„Was haben wir nur falsch gemacht?“ Während die Mutter diese Frage mehrmals wiederholte, beobachtete sie, wie sich in ihrer Tasse Milch und Kaffee vermischten.

Bettina war es, als wäre sie in einen von Jules Superträumen gerutscht, in denen die Schwester beschließt, ein klein bisschen zu sterben, weil sie sich unverstanden fühlt. Adios Mutter und Vater und Bettina, ja auch du hast mir wehgetan. Bettina drückte die Handflächen gegen die Stirn.

„Wirst du zu ihr gehen?“

Bettina hob unschlüssig die Schultern.

„Vater fährt dich hin.“

„Er hat getrunken.“

Da zuckte die Mutter zusammen. „Warum bist du so ...?“ Sie suchte nach einem treffenden Wort. Bettina hätte es ihr zurufen können: Kalt. Oder hart. Oder so verdammt selbstzufrieden. Das meinte Mutter doch. Bettina wünschte, sie könnte weinen.

„... so unbarmherzig“, beendete die Mutter schließlich ihren Satz. Bettinas Augen blieben heiß und trocken, während ihr Herz schmerzhaft zuckte. Sie musste fort hier, raus, allein sein.

Es war ein langer Weg durch die Stadt. Die Geschäftsstraße Nieburgs hatte eine freundliche Fassade bekommen. Sie endete am Markt in einer großen Lücke. Die Häuser, die der Stadt das Gesicht gegeben hatten, waren verschwunden, niedergewalzt, amputiert der schöne Teil eines Stadtkerns. Bettina verließ die belebte Straße, bog in Gassen und Gässchen, die der Stadt noch geblieben waren. Hier neigten sich die Häuser einander zu wie neugierige Tanten mit blanken Augen und langen Ohren. Es wisperte und stöhnte im Gebälk. In einem dieser Häuser wohnte Jule mit Albert. Seit einem Jahr. Die Wohnung, deren Zuweisung er bekommen hatte, als er noch mit Bettina dort einziehen wollte. Wenn er ihr jetzt entgegen käme, was würde sie tun? Albert lebte mit Jule zusammen, nachdem er Bettina verlassen hatte. Oder hatte sich Jule Albert zurückgeholt? Gibt es denn so etwas, dass sich einer wie eine Puppe hin und her schieben lässt? Man sucht nach Erklärungen, die einen schützen sollen. Man legt sich zurecht, was man glauben möchte. Albert, der Verräter! Das wäre zu einfach. Er hat sie nicht verraten. Jule wird ihn erpresst haben, als er sie aus der Clique holen wollte. Ich komme mit dir, aber nur, wenn du bei mir bleibst. Jule hatte Bettina mitfühlend die Hand gedrückt, als stünden sie an einem Grabe. Beileid, Schwesterchen. Liebe Bettina, was ich will, das nehme ich mir. Und ich nehme mir, wen ich will. Albert gehört zu mir. Begreif das endlich, Schwesterchen. Ich finde für dich einen, der dich tröstet. Wie wäre es mit Steffen? Nun lag Jule in einem Krankenhausbett. Bettina konnte sich das nicht vorstellen. Was hieß schon, es ist ernst. Jule wird sagen, ich will dich nicht sehen. Du hast ein Jahr lang geschwiegen, warum kommst du jetzt? Zwei Briefe waren von Jule in diesem Jahr gekommen. Auf keinen hatte Bettina geantwortet. Sie wollte frei sein. Jede Begegnung mit Jule brachte Quälerei.

Die Krankenschwester machte ein Gesicht, als käme Bettina zu spät. Sie öffnete ihr eine Tür. Bettina ging in einem schmalen Gang an Türen mit Glasfenstern vorüber. Dahinter manchmal ein Gesicht, Verbände, Schläuche. Jule. Die Krankenschwester bedeutete es ihr, sonst wäre Bettina weitergegangen. Nichts hinter der Scheibe rührte sich. Bettina presste das Gesicht gegen das Glas. Drei Betten standen nebeneinander. Irgendwo lag Jule unter der weißen Decke.

„Links“, sagte die Schwester.

Bettina nickte. „Jule“, flüsterte sie, aber Jule schlief unter einem Monitor, das Gesicht von Schläuchen entstellt.

„Wird sie wieder gesund?“

„Vier Meter sind viel“, sagte die Schwester.

War das eine Andeutung? Bettina wiederholte ihre Frage. „Wird sie gesund?“ Am liebsten hätte sie die Schwester gepackt und die Antwort aus ihr herausgeschüttelt. Für einen Augenblick lang begegneten sich ihre Blicke. Da wusste Bettina, dass sie keine Antwort bekommen würde. Sie verlangte, den Arzt zu sprechen. Die Schwester wollte sie ablenken.

„Sie hat viel Blut verloren“, erklärte sie. „Mit Ihren Eltern ist bereits gesprochen worden.“

Viel Blut. Verloren. Diese Worte hallten nach.

„Warten ist sinnlos“, erklärte die Schwester und sprach von dem Schlafmittel, das sie Jule gegeben hatten.

Wenn sie stirbt ..., dachte Bettina. Erst jetzt begriff sie Mutter und Vater.

Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds ... Das hatte einmal ein Dichter gesagt. Hilflos presste Bettina die Handflächen gegen die Scheibe. Jules Augenlider zuckten. Ob sie träumte?

Bettina trat von der Tür, hinter der Jule lag, zurück.

„Sie ist jung“, sagte die Schwester tröstend. Das sollte bedeuten: Es gibt Hoffnung. Immer nur warten, dachte Bettina. Was ist das für eine Hoffnung.

Kennengelernt hatte Jule Albert nach einer Disco. Es war an einem Sonnabend. Jule war zu Hause ausgerissen und mit ihrer Freundin Otto nach Hohenmühle gefahren. Bettina schloss die Augen. Hundertmal hatte Jule ihr das erzählt, hatte es ausgeschmückt. Jule! Bettina sah Jule vor sich, zum Greifen nah.

 

Jule schiebt sich an den Tanzenden vorüber und erreicht die Tür. Draußen atmet sie tief durch. Hier erscheint ihr die Welt klar und rein und völlig in Ordnung. Von der Musik dröhnt der Kopf. Die Paare stehen unter den Bäumen. Manche schieben sich um die Ecke in den Schatten eines Lkws. Jule taumelt den Pfad zur Elbe hinunter. Die Erde hebt sich ihr entgegen und senkt sich wieder. Sie tanzt taumelnd, trunken, hüpfend. Der Druck auf das Gehör lässt nach. Langsam tauchen Geräusche auf. Das Rascheln am Wegrand, der Wind im Schilf, das Spiel der Wellen. Jule hebt den Kopf. Was sie jetzt hört, macht sie wachsam. Schritte kommen ihr entgegen. Aus dem Laternenlicht der Straße wächst ihr eine dunkle Gestalt. Sie bewegt sich auf sie zu. Groß und kräftig ist sie, und scheint nur ein Ziel zu haben. Jule.

„Was machst du hier?“, fragt die Gestalt.

„Ich warte auf den Bus.“

„Hier?“

Die Gestalt hat eine raue Jungenstimme. Jule findet, sie könnte ein bisschen freundlicher sein. Jule findet auch, dass es keinen etwas angeht, was sie hier macht. Das sagt sie ihm. Was bildet der sich überhaupt ein. Kommt und stellt Fragen.

„Voriges Jahr ist hier ein Mädchen ertrunken. Von der Disco raus wie du.“

„Denkst du, ich bin lebensmüde?“

Er steht vor Jule. Riesengroß in diesem Augenblick, als der Mond durchkommt. Mit seiner Hand streicht er ihr das Haar aus dem Gesicht, um sie richtig anzusehen. Der Augenblick scheint ihr ewig zu dauern. Bist du der, der mich sucht? Für jeden Menschen soll es den einen geben. Man muss ihn nur finden. Haben wir uns gefunden? Prüfend sieht sie ihn an.

Er nimmt die Hand zurück, das Haar fällt ihr wieder ins Gesicht. „Nee“, sagt er, „lebensmüde siehst du nicht aus.“ Trottel, denkt Jule, du bist ein riesengroßer Trottel. Er hätte nur sagen müssen: Endlich, Jule.

„Ich heiße Albert“, sagt er.

Auch das noch. „Einstein“, spottet Jule.

„Nee. Pole.“

Sie folgt Albert, der sie vom Pfad wegführt auf das alte Fährhaus zu.

„Wohnst du hier?“

„Das gehört meinen Großeltern. Jetzt wohnt nur noch meine Großmutter, die alte Li, dort.“

Sie setzen sich auf eine Weide, die ins Gras herabgesunken ist, aber immer noch grünt. Jule lässt die Beine baumeln. Die Nachtluft ist mild. Es riecht nach Phenol von den Schleppern, die den Strom befahren. Albert schwärmt von dem Großvater.

„Wir haben oft hier gesessen. Er hat erzählt und dabei gemalt. Er hat immer gemalt. Den Fluss und seine Landschaft. Er hat viel erlebt. Ich hätte gern mit ihm getauscht, obwohl er schon alt war.“

„Ich werde sechzehn“, sagt Jule. Albert hat nicht nur einen alten Namen, er spricht auch nur von alten Leuten. Deshalb sitzt sie nicht neben ihm. Sie wartet auf seine Hand, die ihr das Haar aus dem Gesicht streichen soll. Sie lässt es absichtlich nach vorn fallen, dass nicht einmal die Nasenspitze zu sehen ist.

„Ich werde auch malen“, sagt er, ohne auf Jule zu achten.

„Ich werde fliegen!“ Soll er erstaunen.

„Ich habe schon immer gemalt.“

Jule wird unsicher. Sie hält den Kopf schief und sieht ihn zweifelnd an.

„Malst du auch Menschen?“

Albert schweigt. Jule zweifelt nun doch wieder. Ein Angeber wird er sein.

„Wenn man malen will, muss man erst mal richtig sehen lernen. Verstehst du, was ich meine?“

„Malst du mich?“ Jule lacht dabei. Er soll sich nicht einbilden, dass sie ihm glaubt.

Er lässt sich Zeit mit der Antwort. Schwäne treiben vorbei, Frösche quaken. „Dich?“, fragt er schließlich. Er lacht. Jule findet, das ist die falsche Stelle, um zu lachen. Was ist denn an ihr komisch? Sie wirft ihr Haar mit kurzem Ruck in den Nacken, damit er sie richtig sehen kann. Soll er begreifen, wer neben ihm sitzt. Jule Schönfeld, um die sich die Jungen reißen. Albert sieht sie an. Nachdenklich. Ihr wird heiß unter der Haut. Jetzt übt er das Sehen, denkt sie. Natürlich verstehe ich das. Sie fühlt: Er ist es! Er wird sie entdecken. Es ist schrecklich anstrengend, entdeckt zu werden. Albert sieht in den hellen Nachthimmel und schweigt. Dann bückt er sich nach einem Stück Treibholz. Jule wartet noch immer auf seine Antwort.

„Dich nicht“, sagt Albert sehr bestimmt und dreht das Holz in seinen Händen. Jule soll die Struktur bewundern. Der mit seinem dämlichen Treibholz. Eine Sternschnuppe müsste fallen, dann hätte sie einen Wunsch frei. Und sie wünschte sich ... Sie sieht an Albert vorbei. Er soll verschwinden, dieser superedle Spinner.

 

Es war schon Mitternacht, als Jule zurückkam. Bettina erinnerte sich daran so genau, weil Jule seit dieser Stunde nicht wiederzuerkennen war. Die Eltern warteten im Wohnzimmer. Jule öffnete die Tür spaltbreit, bereit, sie beim ersten bösen Wort wieder zuzuschlagen. Bettina befürchtete Vaters lange Reden vom Vertrauen papipapo. Dazu Mutters Vorwürfe. Aber alles blieb still, bis Jule schließlich von selbst zu sprechen begann.

„Es war eigentlich nicht richtig von mir“, sagte sie kleinlaut.

Mutter sah Vater an, und Vater kratzte sich am Hinterkopf. Das war ein gutes Zeichen, denn dann wusste er nicht recht, was er machen sollte. Diese Gelegenheit nutzte Jule.

„Es war wunderschön.“ Sie nahm Mutter in die Arme und schwenkte sie durchs Zimmer. „Und seht mal, was ich mitgebracht habe!“ Sie hielt dem Vater das Stück Treibholz unter die Nase.

„Erstaunlich“, sagte der Vater.

„Von der Disco?“ Die Mutter sah Jule zweifelnd an.

„Er heißt Albert“, sagte Jule später zu Bettina.

2. Kapitel

Franziska Schönfeld wartete ungeduldig auf die Rückkehr ihrer Tochter. Sie bezog im Schlafzimmer das zweite Bett und dachte daran, wie sie erklären sollte, dass Hans in den Nächten nicht mehr neben ihr war. Manchmal griff sie noch schlaftrunken zu ihm rüber, griff ins Leere, was sie jedes Mal wieder schreckte und nicht schlafen ließ. Sie hatten sich was vorgemacht, weil sie sich die Leere, die zwischen ihnen war, nicht eingestehen wollten. Wie war es dazu gekommen? Einst hatten sie an dem singenden See gesessen. Hans erklärte ihr lächelnd das physikalische Gesetz, aber Franziska schüttelte den Kopf bei seinen Worten. Der See hat ein Geheimnis. Er ist wie ein Mensch.

„Er ist wie eine Frau“, hatte Hans gesagt und ihr den Arm um die Schulter gelegt.

Franziska sah ihn fragend an.

„Er hat immer das letzte Wort“, fügte Hans leise hinzu.

Sie lauschten verzaubert.

Was ist mit uns geschehen, dachte Franziska. Wir können an unserm See sitzen, ohne diesen Zauber von einst zu spüren. Wir schweigen wie Fremde, die zufällig auf der gleichen Bank sitzen. Wenn wir reden, wiederholen wir, was andere gesagt, gedacht, gefühlt haben mögen. Ihr Aufbegehren. Die Angst, Fragen zu stellen, weil Hans antworten könnte: Franziska, wir kaufen uns ein anderes Auto. Er könnte auch sagen, wir richten uns das Wohnzimmer neu ein. Ihre Angst ist unbegründet. Es gibt nicht mal mehr solche Wünsche, über die sie reden. Seine Ausflüchte: Ich habe zu arbeiten. Sie wehrt sich auch mit Ausflüchten: Ich habe Kopfschmerzen. Sie weiß längst, wie alle anderen Versuche enden. Hans legt ihr beim Kuss die Hand auf die Brust. Franziska weiß, wann sie abwärts wandert, weiß, was er ihr dabei zuflüstern wird, weiß, was sie antworten wird. Ihr ist elend zumute. Wir wollen uns lieben, aber wir tun es nur noch miteinander, dachte sie. Das muss ein Ende haben, bevor wir uns hassen. Die Vorwürfe, noch klangen sie harmlos. Ihrer: Du schnarchst. Seiner: Du stöhnst. Sie hatten sich getrennt, abgegrenzt voneinander mithilfe einer Zimmerwand. Den letzten Schritt wagten sie nicht zu tun. Hans und Franziska, Franziska und Hans, die Schönfelds eben, die gehörten zusammen, alles andere war unvorstellbar.

Franziska wünschte sich in der letzten Zeit oft, einfach auf und davon gehen zu können. Mit jedem Jahr wird es schwerer werden. Ich muss mit ihm darüber reden, dachte sie. Sobald wir wissen, was mit Jule ist. Sie wischte sich die Augen trocken und strich die Bettdecke glatt. Als sie sich aufrichtete, stand Hans vor ihr. Er kratzte sich unschlüssig am Hinterkopf.

„Wir sollten Bettina nichts davon sagen“, schlug er vor. Franziska glaubte, sich verhört zu haben.

„Vielleicht wird alles gut.“ Er sagte es unsicher. „Wir lieben uns doch. Zugegeben. Es ist nicht mehr so aufregend. Aber schön war es immer.“

„Lüge.“

Hans vertrug das Wort nicht. Er fuhr auf. Sie wusste nur zu gut, was er dachte: Die Nachbarn. So endete ihr Ausbruch kläglich.

„Ich möchte ja, dass alles gut wird“, sagte Franziska. „Wenn du mich umarmst, soll mein Herz schneller klopfen. Ich will Lust spüren. Ich spüre sie aber nicht. Ich kann mir das nicht befehlen.“

„Was soll ich denn tun? Dich in die Arme nehmen? Es hat uns immer geholfen.“

„Ja, dir. Das ist vorbei.“

„Du bist überreizt. Ich verstehe dich.“

„Ich werde gehen.“ Endlich war es heraus. Wenn sie bliebe, würde sie nie erfahren, ob noch etwas zwischen ihnen zu retten lohnte. Die Lüge, meine Lüge tötet, dachte Franziska.

„Musst du jetzt damit anfangen. Wir haben Sorgen genug, es geht um das Leben unseres Kindes.“

Ich hätte eher reden müssen, dachte Franziska. Vielleicht wäre alles anders gekommen. Auch für Jule. Schweigen verschlimmert. Wann hatte das Schweigen begonnen? Franziska suchte nach einer Erinnerung.

 

Kinderzeit. Der Vater kommt von der Arbeit. Er steht in der Tür und verdunkelt den Flur, in dem die Tochter Franziska mit ihren drei Puppen Schule spielt. Vor Dunkelheit fürchtet sie sich. Die erinnert sie an den Keller. Dort hat sie der Vater eingeschlossen, weil sie zu laut weinte. Sie sieht an dem Vater hinauf. Der wartet, dass Franziska ihm in die Arme fliegt. Franziska senkt stumm den Kopf. Die Mutter huscht an ihr vorüber. Sie sagt mit gesenkter Stimme Worte, die das Kind nicht versteht. Aber es sind Worte, die den Schatten auflösen. Der fließt still in das Haus, nimmt die Schwelle zur Küche und kommt zurück. Franziska fürchtet sich. Die Mutter nimmt ihr die Puppen weg. Wer trotzt, braucht kein Spielzeug. Die Puppen schlenkern hilflos mit den Armen. Sie verstehen nicht, dass Franziska die Entführung zulässt. Die Kränkung. Sie sind kein Zeug zum Spielen. Sie sind Kinder und werden in den dunklen Schrank müssen. Dorthin verkriechen sich die Schatten, um sich zu stärken. Franziska läuft weinend zum Vater. Sie umklammert seine Beine ängstlich. Die langen Männerarme greifen nach ihr. Sie drücken Franziska an das raue Gesicht. Das reibt schmerzend die Haut auf. Die Mutter droht mit Blicken. Wirst du Vater endlich lieb haben! Franziska nickt brav. Das Gesicht brennt ihr. Der Vater stellt die Tochter auf den Boden zurück. Die Mutter reicht ihr die Puppen. Wenig später schimpft Franziska mit den Puppenkindern. Sie sollen sich vertragen. Sonst holt sie den Schattenmann, der drückt ihnen die Augen in den Kopf. Sie probiert es gerade. Die Mutter ist entsetzt. Sie will herausfinden, warum die Tochter ihre Kinder misshandelt. Franziska schweigt.

 

Was ist aus mir geworden, dachte Franziska. Ich wollte Jule bewahren. Erschwiegene Ruhe. Das soll ein Ende haben. Ich ertrage es nicht mehr. Ich muss reden, weil ich um Jule bange. Und Hans? Sie zögerte. Er könnte so weiterleben, dachte sie. Friedlich. Nebeneinander. Ohne Liebe.

Ich bin vierzig, dachte Franziska. Das bedeutet, ich habe keine Zeit zu verschenken.

Es klingelte. Kurz, kurz, lang. Das war Bettinas Zeichen. Es belebte Franziska. Sie wollte an Hans vorbei zum Summer, aber Hans hielt sie fest.

„Bitte“, sagte er. „Wir sagen ihr alles, nur nicht jetzt, nicht jetzt gleich, ich kann nicht, das nicht auch noch.“ Er nahm Franziska in die Arme und drückte sein Gesicht an ihr Haar. Franziska machte sich frei. Sie öffnete Bettina die Tür.

„Dass es so schlimm ist ...“, sagte Bettina und verstummte. Sie sah von Mutter zu Vater und schwieg.

Sie weiß alles, dachte Franziska und lief in die Küche. Sie hörte noch, wie Hans sagte: Deine Mutter und ich ... Dann wurde hinter ihr die Tür geschlossen. Wenn er fair ist, müsste er sagen: Deine Mutter und ich, wir trennen uns. Franziska brachte das Abendbrot ins Wohnzimmer, wie sie es all die Jahre hindurch getan hatte. „Nun esst doch und trinkt doch“, und was sie noch alles sagte. „Möchtest du Tee, möchtest du Zucker?“ Diese einfachen Fragen halfen ihr über das Schwindelgefühl, das sie erfasste. Bettina sah sie erstaunt an.

„Ist dir nicht gut?“

„Die Zitrone fehlt, ich habe die Zitrone vergessen.“ Franziska sprang auf und lief in die Küche.

Warum kann man nicht von vorn beginnen, dachte Franziska. Ich würde vieles anders machen. Ich habe in dem Kind Jule den vernünftigen Erwachsenen gesehen, der auf das unvernünftige Kind Bettina aufzupassen hatte, der für es entscheidet und es schützt. Bettina durfte Kind sein. Jule hast du missbraucht. Du hast dich beruhigt, weil Jule diese Rolle gern übernahm. Die Große. Der Stolz. Was ist dabei auf der Strecke geblieben?

Wie früher sind wir alle zusammen, dachte sie. Nur Jule fehlt. Nur nicht an sie denken müssen, nur nicht von ihr reden, nur nicht erinnert werden. Hans und Bettina folgten ihr. Franziska drängte sich an ihnen vorbei, schloss sich im Bad ein. Sie kühlte das Gesicht mit Wasser und sah die gerötete Haut im Spiegel. Sie unterdrückte das Zittern in der Stimme, als sie sagte: „Ich komme gleich.“

Vater und Tochter saßen im Wohnzimmer.

„Warum esst ihr denn nicht?“

„Hör auf damit, Mutter!“

„Wie geht es dir?“

Bettina hob die Schultern. Sie war nicht bereit, über sich zu erzählen. Der Vater hatte damals gesagt, du musst wissen, was du willst. Wenn du zu Bella ziehst, brauchst du nicht mehr nach Hause zu kommen. Das verstand Bettina nicht. Bella war doch die Schwester ihrer Mutter. Sie war zu Bella gezogen und nicht reumütig zurückgekehrt. Das sollten sie akzeptieren.

„Ich soll euch von Bella grüßen“, sagte Bettina einsilbig. Franziska nickte, und endlich wusste sie, wonach sie fragen konnte.

Hat sie das Dach schon decken lassen? Kommen noch immer so viele Leute zu ihr? Hat sie den alten Kater noch? Besteigt sie wieder Gipfel?

Als ihr keine Fragen mehr einfielen, setzte Hans das Spiel fort. Er fragte nach den Obstbäumen, und ob der Keller unter Wasser stehe, und ob die Nachtspeicheröfen ausreichend heizen. Er zog Bettina von den kurzen, knappen Antworten in immer ausführlichere Antworten. Ein Weißtdunochdamals blitzte durch, und schon war Jule hereingekommen in diesen Abend. Sie war das lebhafte Kind, das alles schon berührt hatte, wonach Bettina griff, das alles ausplapperte, bevor die kleine Schwester ein einziges Wort geformt hatte.

„Einmal hat sie dich aus der Hundehütte herausgeholt“, sagte Hans. „Du hattest dich versteckt.“

Die Erinnerungen durchbrachen den leeren Raum zwischen Bettina und den Eltern.

„Ich hatte nur Angst vor Bella. Aber Jule fürchtete sich immer“, sagte Bettina. Während sie erzählte, lachte sie auf. Franziska freute sich an dem Gesicht der Tochter, das die Starre verloren hatte. Sie sah auch zu Hans, der ihrem Blick standhielt.

Bettina wartete einen Augenblick lang, ehe sie weitersprach. „Jule malte sich schreckliche Gefahren aus. Die alte Frau, die sich von ihr die Tasche tragen ließ, war in Wirklichkeit eine Hexe. Sie lockte Jule mit in ihre Stube, um sie dort zu verwandeln, vielleicht in einen Wellensittich. Davon flatterten schon zwei aufgeregt in ihrem Bauer.“

Sie ließen keine Pausen aufkommen. Sie spürten alle drei, dass sie reden mussten, reden, reden. Ja, sie waren einmal eine richtig gute Familie. Zwei Kinder, Auto, Datsche. Sorgen, na ja, wo gab’s die nicht. Gemeinsame Wochenenden, Spiele im Freien, Familienfeiern mit Bella. Zwischen den Glanzpunkten des Jahres lag der Alltag mit unzähligen Ermahnungen: Du sollst das Frühstücksbrot aufessen! Mach keine Eselsohren in deine Bücher! Putz dein Fahrrad! Mit unzähligen Vorwürfen und Mahnungen. Das kannte man, daran war man gewöhnt. Alles war so schön regelmäßig wie die Nudelsuppe an jedem Sonnabend. Komödianten waren sie geworden. Franziska war erschöpft. Die Gedanken an Jule ließen sich nicht länger kontrollieren. Was für ein hübsches und temperamentvolles Kind Jule gewesen war. Nun musste man sich Jule in einem Rollstuhl vorstellen, wenn sie überlebt.

„Wie werden wir leben?“ Bettina stellte diese Frage. Sie erwartete die Antwort nicht, sondern erhob sich. Ehe Franziska sagen konnte, du schläfst heute neben mir, stand Bettina schon in dem Zimmer, das ihr gehört hatte. Es war umgeräumt worden. Der Omasessel fehlte. Sie nahm das wahr, während sie sich auf das Bett sinken ließ. Franziska war ihr nachgegangen, und auch Hans folgte.

„Ich muss dir etwas sagen“, begann Franziska umständlich, während Hans sie zur Seite schob und sich seinen Schlafanzug griff. Bettina richtete sich auf. Was wollten die Eltern von ihr?

„Morgen“, sagte Hans. „Morgen reden wir über alles.“

„Ich bin müde.“ Damit hoffte Bettina die Eltern zum Rückzug zu bewegen. Sie war schließlich schon früh um vier Uhr aufgestanden, hatte noch ein Kleid zu heften gehabt und ein paar Nähte zu ziehen, damit Bella nicht ihretwegen eine Nachtschicht machen musste.

Franziska beugte sich über Bettina und streichelte sie, als wäre sie ein kleines Mädchen. Ich bin Ersatz, dachte Bettina. Jule ist nicht da, die gestreichelt werden kann, also bin ich dran. Sie wurde steif unter der Berührung. Franziska umarmte die Tochter leise weinend und lachend wie eine Kranke. „Meine Kleinen“, sagte sie. Hans führte sie fort. Sie folgte willig. „Meine Kinder, die Kinder, Hans, es gibt sie nicht mehr. Sie sind tot. Gestorben. Wo sind unsere kleinen Mädchen?“

„Was du zusammenredest.“

„Wir sterben an jedem Tag, an dem wir leben. Wo ist der Hans, den ich liebte? Wer bin ich, Hans? Wo ist unsere Liebe?“

Er brachte sie ans Bett und reichte ihr ein Glas Wasser mit einem Schlafmittel.

„Ich habe Angst, Hans. Wir sterben immerzu.“

Er suchte ihre Hand. Sie kam ihm nicht entgegen.

„Schlaf jetzt.“

Ihr Kopf war heiß und schmerzte. Schlafen. Sie wollte nicht schlafen.