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Nepomuks Philosophische Kurzanekdoten


Nepomuks Philosophische Kurzanekdoten


1. Auflage

von: Gerhard Branstner

2,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 30.09.2022
ISBN/EAN: 9783965217768
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 74

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Mit drei Dingen kennt sich der Autor gut aus – mit Heiterkeit, mit Dialektik und mit Lebenskunst.
Lebenskunst
Nepomuk unterhielt sich mit seinem Nachbarn über das Wetter. Als es anfing zu regnen, wechselte er das Thema.
Aber auch andere dieser kleinen Sprachkunstwerke regen zum vergnüglichen Nachdenken an – über sich und andere:
Die Zeit der Wunder
Als während eines erregten Disputs eine wunderliche Behauptung aufgestellt wurde, warf einer der Anwesenden einen Gegenstand in die Luft, um damit zu sagen, dass er für die Behauptung nicht mehr gebe als dafür, dass der Gegenstand nicht wieder herunterfalle. Nepomuk machte den Herrn darauf aufmerksam, dass er in diesem Falle die fragliche Behauptung geradezu legitimiere, denn mit dem ersten Sonnensputnik sei das Wunder, dass ein Gegenstand nicht wieder zur Erde zurückfiel, Wirklichkeit geworden.
„Daran sieht man, dass in unserem Zeitalter manche Begriffe nicht mehr in der allen Weise verwendet werden können. Denn die neuen Wunder unterscheiden sich von den alten dadurch, dass sie wirklich geschehen. Sie sind überprüfbar.“
Vom Nutzen des Zusehens
Nepomuk beobachtete gern Versuche, verzwickte Probleme zu lösen. „Nicht nur, dass man sich dadurch manches Lehrgeld erspart, vor allem“, so betonte er stets, „man kann dabei Menschen kennenlernen.“
Das kleine Einmaleins
Als es auf einen Menschen zu sprechen kam, der zum Klassengegner übergelaufen war, meinte Nepomuk: „Ein Sozialist, der im Kampf gegen den Kapitalismus versagt, ist wie ein Mathematiklehrer, der sich beim Korrigieren von Rechenaufgaben zu den Fehlern bekehrt.“
Und fast zum Schluss kommt der Autor wieder auf eines seiner Lieblingsthemen zu sprechen:
Das Paradoxon der Lebenskunst
„Gewöhnlich wird das Leben für eine Kunst, das Sterben gemeinhin jedoch für etwas gehalten, das selbst der Dümmste, ohne es gelernt zu haben, allemal und im rechten Augenblick zuwege bringt. Das aber ist ein Irrtum“, erklärte Nepomuk. „In Wirklichkeit sterben wir täglich, von Kind auf, denn täglich sterben uns Gefühle, Gedanken, Erinnerungen und andere Lebensinhalte (wie täglich neue geboren werden). Und damit fertig zu werden ist oft sehr schwierig, nicht damit fertig zu werden aber immer schmerzhaft, wenn nicht sogar tragisch. Daher besteht die Kunst des Lebens recht eigentlich darin, das Sterben frühzeitig und immer besser verstehen zu lernen.“
Es wäre nicht schlecht, hätte man immer irgendwie seinen eigenen Nepomuk dabei.
Möglichkeiten der Kritik
Der Bücherfreund
Wissenschaftliches Theater
Maß für Maß
Die Feststellung
Schnupfen
Der Vorzug der Literatur
Ruhestandsphilosophie
Konferenzschaltung
Nutzen der Kunst
Geteiltes Lob
Dilemma der Kritik
Der akademische Traum
Vom Wert der Kunst
Berufsverkehr
Das Glück des Tüchtigen
Das Schlafmittel
Lebenskunst
Das Ding an sich
Die Zeitfrage
Die Grenzen der Form
Die Zeit der Wunder
Vom Nutzen des Zusehens
Das kleine Einmaleins
Die Existenzfrage
Der tödliche Trugschluss
Medizin und Politik
Erkenne dich selbst
Die Konsequenz
Schild und Schwert
Das Urteil der Zeit
Charakter
Der rettende Beweis
Optimismus
Naive und sentimentalische Dichtung
Geistige Größe
Der Buchungsfehler
Bei der Frage genommen
Logik
Gegen Spontaneität
Bilanzierte Dichtung
Politik des Geschmacks
Das Paradoxon der Lebenskunst
Was soll’s?
Vom Nutzen der Theorie
Das Kind im Manne
Die unmoralische Tugend
Eine spezielle Relativitätstheorie
Welthumor
Der Knalleffekt
Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre.
1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft.
1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.).
1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin.
Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller.
2008 in Berlin verstorben.
Der akademische Traum
Im Traum erschien Nepomuk einmal ein Historiker und eröffnete ihm, Aristoteles habe während einer seiner Vorlesungen Haselnüsse an seine Schüler verteilt. Darauf erschien ein anderer Historiker, der aufgrund neuerer Forschungen herausgefunden hatte, dass es Anisplätzchen gewesen seien, worauf beide heftig aneinandergerieten und sich gegenseitig die Autoritäten aller philosophischen Schulen zum Beweise ihrer Behauptungen um die Ohren schlugen. Nepomuk erwachte in Schweiß gebadet.
„Von Fragen solcher Art“, sagte er später, „genügt eine fürs Leben. Ich gehe seitdem nur noch unter den größten Befürchtungen schlafen, obwohl ich selten träume.“ Und er gähnte zum Erbarmen: „Waren es nun Haselnüsse oder Anisplätzchen?“
Vom Wert der Kunst
Nepomuk war ein Gemälde gestohlen worden, auf dem eine Perlenkette abgebildet war. Er kaufte sich ein anderes Gemälde. Auf ihm war ein Paar alter Schuhe zu sehen.
Berufsverkehr
In einem Gespräch wurde die Ansicht geäußert, dass der Besitzer eines Autos mehr von der Welt zu sehen bekomme als ein Benutzer der volkstümlichen Verkehrsmittel.
„Von welcher Welt?“, fragte Nepomuk. Und er setzte hinzu, dass einer seiner Bekannten, seit er über einen Wagen verfüge, manches nicht mehr sehe, obwohl er von Berufs wegen in intimem Verkehr mit der Wirklichkeit stehen müsse.
Das Glück des Tüchtigen
Nepomuk war bei einem Verkehrsunfall zu Schaden gekommen. Als man ihm sagte, er könne von Glück reden, dass er noch mit dem Leben davongekommen sei, wehrte er bescheiden ab.
Das Schlafmittel
Nach dem Vortrag eines langweiligen, weil nichtssagenden Redners bemerkte man beiläufig, dass es auf der Welt doch noch immer völlig unnütze Menschen gebe. Nepomuk stellte dagegen, dass eben dieser Redner ihm schon oft von großem Nutzen gewesen sei.
Da das keiner wahrhaben wollte, erklärte sich Nepomuk genauer: „Ich denke an ihn, wenn ich einmal nicht einschlafen kann. Woraus folgt, dass kein Mensch unnütz ist. Man muss ihn nur zu nehmen verstehen.“
Lebenskunst
Nepomuk unterhielt sich mit seinem Nachbarn über das Wetter. Als es anfing zu regnen, wechselte er das Thema.

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