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Die Krüppelgarde


Die Krüppelgarde


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

0,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 24.09.2024
ISBN/EAN: 9783689122591
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 10

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

„Die Krüppelgarde“ ist ein schonungsloses Zeugnis vom Leid und der Verstümmelung, die der Krieg über seine Soldaten bringt. Durch die Augen eines verwundeten Soldaten erlebt der Leser die schmerzliche Rückkehr von der Ostfront im Lazarettzug. Zwei seiner Kameraden – einer mit einem zerstörten Gesicht, der andere gelähmt und verwesend – stehen für die Tausenden, die nicht nur körperlich, sondern auch seelisch gebrochen wurden. Diese eindringliche Erzählung konfrontiert uns mit der Frage: Was hat der Krieg den einfachen Soldaten wirklich gebracht? In einer Zeit, in der wir uns mit den Schatten der Vergangenheit auseinandersetzen müssen, ist dieses Werk ein kraftvolles Mahnmal gegen die Grausamkeiten des Krieges. „Die Krüppelgarde“ ruft uns in Erinnerung, dass hinter den Statistiken menschliche Schicksale stehen – Schicksale, die uns zum Nachdenken zwingen.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Eigentlich noch schlimmer war der andere, der einen Splitter in die Wirbelsäule bekommen hatte. Der war bis zu den Armen ganz normal; aber unterhalb war er wie tot. Seine beiden Beine waren gelähmt und ganz dünn geworden. Die Haut war wie durchsichtiges Pergament und blätterte ab. Er konnte weder seinen Urin noch seinen Stuhlgang bei sich behalten, sondern er ließ ständig beides unter sich. So verbreitete er einen pestilenzartigen Gestank um sich. Es war ihm selbst schrecklich, immer wieder die Schwester zu rufen, die meist schon zu spät kam. Er war hilfloser als ein zweijähriges Kind, das man doch zur Reinlichkeit erziehen kann. Er war ein bayrischer Bauernjunge, etwa zwanzig Jahre alt. Was werden seine Eltern sagen, wenn sie ihn heimbekommen? Er kann ihnen nicht helfen, und sie können ihm nicht mehr helfen. Er verfault doch bei lebendigem Leibe!

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