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Weihnachtsgeschichten


Weihnachtsgeschichten


1. Auflage

von: Uwe Kant

2,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 03.04.2023
ISBN/EAN: 9783965218901
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 24

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Weihnachten ist das Größte!
Nichts geht über Kerzenschimmer, Lieder unterm Christbaum - und natürlich die Geschenke. Aber manch einer hat auch so seine Sorgen mit dem Fest. Max zum Beispiel, der seinen Eltern erst beweisen muss, dass es den Weihnachtsmann wirklich gibt - und dafür muss er sich ganz schön was einfallen lassen ...
Oder Hannes, der sich fragt, ob es auch Geschenke gibt, die überhaupt nichts kosten, einen Großvater zum Beispiel - vielleicht hat ja der Weihnachtsmann noch einen Großvater für ihn übrig? Das wäre schön ...
Oder wenn am Weihnachtsabend auf einmal ein alter Mann vor der Tür steht, von weit her mit Rucksack, Päckchen und Paketen, und seine Leute nicht findet, weil die plötzlich umgezogen sind. Was macht man da?
Wie der Weihnachtsmann einmal wie Herr Doktor Hoppe ausgesehen hat
Wundschzetel
Alles elektrisch
Geboren am 18. Mai 1936 in Hamburg-Lurup als viertes Kind eines Gärtners. Wegen der drohenden Bombenangriffe zog die Familie 1940 ins Haus seines Großvaters in Parchim. Dort legte er 1956 sein Abitur ab und studierte anschließend Germanistik und Geschichte in Rostock und Berlin. Von 1961 bis 1964 arbeitete er als Lehrer in Lübbenau und veröffentlichte gleichzeitig erste literarische Arbeiten. Von 1964 bis 1967 arbeitete er als Literaturredakteur der Zeitschrift „Magazin“. Seit 1967 ist er freischaffender Journalist und Schriftsteller. Er war in der DDR ein erfolgreicher Kinder- und Jugendbuchautor, seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Zwei Bücher wurden von der DEFA verfilmt: 1971 „Das Klassenfest“ unter dem Titel „Männer ohne Bärte“ und 1977 „Der kleine Zauberer und die große Fünf“.
1978 erhielt er den Nationalpreis III. Klasse für Kunst und Literatur, 1981 noch einmal, gemeinsam mit Winfried Junge und Hans-Eberhard Leupold. Von 1999 bis 2020 lebte er in Neu Ruthenbeck in der Gemeinde Friedrichsruhe, seit 2020 in Panketal.
Hier, sagt Agnes, hier steht es: Dr. Breier.
Ja, sagt der Vater, dann läuten Sie mal schön die Glocken. Da ist der Knopf. Alles elektrisch.
Er dreht sich auf den Hacken um.
Aber Agnes bleibt stehen. Warte doch mal, warte.
Niemand macht auf.
Sie horchen zu dritt. Nichts.
Überraschung, sagt der Vater. Er holt tief Luft und wummert mit der Faust gegen die Tür. Nichts. Noch einmal.
Die Tür geht auf – die vom Nachbarn. Eine Frau, stark wie ein Sumo-Ringer, guckt empört heraus. Sie hält ein goldenes Glöckchen in der Hand. Müssen Sie solchen Lärm machen, Heiligabend? Der kurze aber breite Uropa tritt tapfer vor sie hin. Er sagt: Dat is bloß meine Schuld, es ist wegen, wegen der Überraschung.
Ja, wissen Sie nicht, dass Herr Dr. Breier um die Zeit jedes Jahr mit seiner Gattin nach Jamaika fährt?
Mit wem? Wohin? Du liebe Zeit!
Im Lift nach unten schüttelt der alte Mann immer wieder den Kopf. Jamaika! Mit seiner Gattin! Du liebe Zeit! Eine Zucht ist das! Alles elektrisch. Unten sagt der Vater: Ja, also, wie kommen Sie denn nun nach Hause? Wo müssen Sie denn hin? Ich? Ach Gott, bloß nach Tönde über Visserhagen. Na, das ist ja nicht ganz so weit wie Jamaika.
Pappa, sagt Agnes, Herr Breier kommt mit uns! Was meinst du?
Ich glaub’s auch bald, sagt endlich der Vater.
Mein Name is Jochen Moll, angenehm, sagt der weit Gereiste, Breier is man bloß mein Schwiegersohn.
Pappa, sagt Agnes, manchmal kann ich dich richtig leiden. Oder auch küssen.
Nicht so viel Lob, sagt der Vater, schon manch einer ist davon übergeschnappt. Nun fahren sie in ihrem Haus nach oben.
Wie in sechs c. Der gleiche Lift. Die gleiche Musik im Treppenhaus. Alles elektrisch.
Der alte Mann schüttelt immer noch den Kopf. Jamaika! Mit seiner Gattin! Eine Zucht ist das!
Die Mutter ist nicht weit gekommen mit dem Essen.
Es sollte heiße Würstchen und Salat geben. Wie immer. Das macht nicht so viel Arbeit. Lässt auch Platz für die süßen Sachen. Und den Gänsebraten, den köstlichen, den gibt es sowieso immer am ersten Feiertag. Aber es sind keine Würstchen zu finden. Dafür sehr viel Salat.
Du solltest doch die Würstchen mitbringen!
Nein, ich den Salat – du die Würstchen!
Nein, umgekehrt!
Hört doch auf, es ist Heiligabend, sagt Agnes.
Der alte Mann macht eine kleine Verbeugung zur Mutter und sagt: Angenehm, Jochen Moll mein Name, ich hätte sonst noch bisschen Sauerfleisch mit, wenn es daran fehlen sollte.
Und mein Schwiegersohn is ja mit seiner Gattin, wat meine Tochter ist, nach Hawaii gefahren, nee, nach Jamaika, und nun mach ich Ihnen hier diese ganzen Umstände, da können wir man auch das Sauerfleisch selber essen.
Sauerfleisch? Der Vater hebt interessiert die Nase. Er sagt: Kommen Sie mal, Herr Moll, ich helfe Ihnen mal mit dem Rucksack. Die Tasche stellen Sie ruhig da in die Ecke. Die Joppe häng ich gleich weg. So.
Das Sauerfleisch riecht sehr angenehm. Die Eltern langen tüchtig zu.
Donnerwetter, sagt der Vater mit vollem Mund, zwanzig Jahre kein Sauerfleisch, wie konnte ich das bloß aushalten!

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