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Leute sind andere Menschen


Leute sind andere Menschen

Eingemischtes
1. Auflage

von: Wolfgang Eckert

4,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 05.12.2022
ISBN/EAN: 9783965218055
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 56

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Wenn Literatur und Philosophie heiraten, dann kann dabei ein Aphorismus entstehen. Was ist ein Aphorismus? Eine schnelle Erklärung liefert das immer auch kritisch zu betrachtende Internet-Lexikon WIKIPEDIA. In unserem Fall sagt es zum Thema Folgendes:
Ein Aphorismus ist ein selbständiger einzelner Gedanke, ein Urteil oder eine Lebensweisheit. Er kann aus nur einem Satz oder wenigen Sätzen bestehen. Oft formuliert er eine besondere Einsicht rhetorisch als allgemeinen Sinnspruch (Sentenz, Maxime, Aperçu, Bonmot). Dagegen gelten Auszüge aus anderen Texten, wie geflügelte Worte oder pointierte Zitate literaturwissenschaftlich nicht als Aphorismen. Ein Verfasser von Aphorismen wird als Aphoristiker bezeichnet.
Der Aphoristiker Eckert hat sich über viele Dinge Gedanken gemacht und die Ergebnisse seiner Überlegungen meist kurz, prägnant und treffsicher formuliert, sodass sie ihrerseits wieder andere Menschen, also Leute, zum Denken und Nachdenken anregen.
Zu den Gegenständen seiner Aphorismen gehören menschliche Schwächen (eigene und fremde) und gesellschaftliche Fehlentwicklungen, aber auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten von weiblichen und männlichen Menschen (einschließlich des Dynamits Eifersucht) sowie Kinder und moderne Kinderspiele, Humor und Heiterkeit, Macht und Politik, Windmühlen und Don Quichotes, Kluge und Dumme, Schwache und Starke (und wie es den Starken gelingt, dass die Schwachen schwach bleiben), kleine Städte und große Städte, Mozartkugeln und Schillerlocken, Schriftsteller und Bestsellerautoren, Krieg und Frieden und Lösungen und der Weg dorthin.

Hier noch 5 aphoristische Kostproben:

Die Freiheit ist eine Hure,
die mit gespreizten Beinen
jeden empfängt, der nach ihr ruft.
Erst gibt sie Lust,
dann muss sie bezahlt werden.

Das Gewissen befragen,
ist Gericht halten
über sich selbst.
Deshalb gibt es so viele
Freisprüche.

Eine Frau sagt gern
„Das hast du gut gemacht",
wenn ihr Mann das vollbrachte,
was sie wollte.

Eines Tages werden unsere Kinder
Antworten geben,
die wir nicht hören wollen,
weil wir ihnen keine Antworten gaben,
als sie uns Fragen stellten.

Roboter bekommen keinen Lohn.
Roboter arbeiten Tag und Nacht.
Roboter gehen nicht in die Ferien.
Roboter werden nicht krank.
Aber sie haben einen Fehler:
Roboter können nichts kaufen.

Da hat sich einer Gedanken gemacht und die Ergebnisse seiner Überlegungen meist kurz, prägnant und treffsicher zu Papier gebracht: Einladungen zum Denken und Nachdenken, zu Zuspruch und auch Widerspruch.
Geboren am 28. April 1935 in Meerane.
Nach der Grundschule Besuch der Meeraner Webschule mit dem Abschluss als Wollstoffmacher und arbeitete anschließend in Webereien.
Von 1960 bis 1963 studierte er am Leipziger Literaturinstitut „Johannes R. Becher“. Danach leitete er die Gewerkschaftsbibliothek im VEB „Palla“. Neben der Halbtagstätigkeit widmete er sich seinem schriftstellerischen Schaffen.
Er gründete einen Literaturklub, war künstlerischer Betreuer des Zirkels Schreibender des Kulturbundes des Kreises Glauchau.
Von 1989 bis 1992 war er Redakteur beim „Meeraner Blatt“ und von 1992 bis 1993Referent des sächsischen Landtagsabgeordneten Joachim Schindler (SPD).
Seit 1970 schrieb Eckert als freiberuflicher Schriftsteller zwei Fernsehspiele, ein Theaterstück, zwei Romane, Erzählungen, Feuilletons, Geschichten, Aphorismen, Autobiografien, eine Biografie und Gedichte. Außerdem verfasste er Beiträge für 24 Anthologien sowie Artikel für zahlreiche Zeitungen. Eckerts Erzählweise reicht von humoristischen, ironisch-satirischen, politisch bissigen bis hin zu ernsten Tönen.
Auszeichnungen:
Förderpreis des Institutes für Literatur „J. R. Becher“ Leipzig und des Mitteldeutschen Verlages Halle 1972
Hans-Marchwitza-Preis der Akademie der Künste der DDR 1974
Kurt-Barthel-Preis des Bezirkes Karl-Marx-Stadt 1983
Johannes-R.-Becher-Medaille in Silber und Bronze des Kulturbundes der DDR
Bürgermedaille der Stadt Meerane 2016
Ein Humorloser sitzt wie ein Vogel
auf vereistem Boden.
Er findet nichts, was ihn nährt.
*
Ein Humorist hüllt sich
in seinen Humor
wie in einen Mantel,
der ihn vor Kälte schützt.
*
Humor ist den Freundlichen
ein warmer Regen
und den Unfreundlichen
ein kalter Schauer.
*
An einem Heiteren
prallt das Böse ab
wie an einem Panzer.
Wer aber kann ein
Leben lang in einem
Panzer stecken?
*
Wer Parolen brüllt,
kennt keine Toleranz.
Wer keine Toleranz besitzt,
hat keinen Humor.
Ohne Humor lernt man nicht
das schwere Handwerk der Güte.
*
Wenn die Spaßmacher am Hof
vor dem König gefallen,
vergeht dem Volk das Lachen.
*
Der Rettungsversuch der Deutschen,
ihre Tragödie in eine Komödie
umzuwandeln,
endet meist im Faxenmachen.
*
Über Satire lacht nur,
wen sie nicht trifft.
*
Ironiker sind machtlos.
Satiriker sind verzweifelt.
Humoristen haben das alles
bereits eingesehen.

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