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Im Schatten der Milchstraße


Im Schatten der Milchstraße

Roman
Die Milchstraße, Band 2 1. Auflage

von: Siegfried Maaß

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 18.08.2016
ISBN/EAN: 9783956556289
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 187

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Vom Standesamt führt sie ihr Weg direkt zum Kleinen Franzosen, in dessen Fotoatelier. Als das junge Brautpaar dieses wieder verlässt, hat es einen echten Freund gewonnen, in dessen Haus es unerwartet seine Unterkunft findet. Susanne und Steffen sind glücklich.
Der Autor erzählt von der Liebe zweier Menschen unter den Bedingungen der noch jungen DDR. Ihr gemeinsamer Lebensweg wird von dem bestimmt, was sie Staatsmacht nennen. Die Familie der besten Freundin ist über Nacht „abgehauen“, der beste Freund meldet sich freiwillig zur Volksarmee, weil ihm dafür ein Studienplatz versprochen wird. Dann trifft ein Brief aus dem Westen ein und bald darauf erscheint der darin angekündigte Besuch, der Ärger mit der Staatsmacht bedeutet. Von nun an wird vieles anders.
Episoden, die Lebensgeschichten aus einer scheinbar vergessenen Zeit vermitteln.
Geboren am 06.10. 1936 in Magdeburg, Schulbesuch in Staßfurt.
Vermessungstechniker in Bergbau und Kataster. 1960 – 1964 Literaturinstitut Leipzig. Schauspieldramaturg. Freier Schriftsteller seit 1971.
Verheiratet. Zwei Kinder.
Bibliografie
Ich will einen Turm besteigen, Verlag Neues Leben, Berlin 1974; als E-book 2014
Ins Paradies kommt nie ein Karussell, Verlag Neues Leben, Berlin 1976; als E-book 2014
Lindenstraße 28, Verlag Neues Leben, Berlin 1982; als E-book 2012
Keine Flügel für Reggi, Verlag Neues Leben, Berlin 1984; als E-book 2012
Abschied von der Lindenstraße, Verlag Neues Leben, Berlin 1986; als E-book 2014
Vier Wochen eines Sommers, Verlag Neues Leben, Berlin 1989; als E-book 2014
Auch in der Ferne bist du nicht für mich verloren, BK-Verlag, Staßfurt 1994
Tango in der Düppler Mühle, Volksstimme, Magdeburg1998
Und hinter mir ein Loch aus Stille, dr.ziehten verlag, Oschersleben 2000
Zeit der Schneeschmelze, dr. ziehten verlag, Oschersleben 2001
Peggy Vollmilchschokolade, Projekte Verlag, Halle 2002
Der Handschuhbaum, Projekte Verlag, Halle 2003
Schulschreiber – Tagebuch, darin: der Mann im Haus bin ich, Projekte Verlag, Halle 2003
Sonntagspredigt oder Heimkehr auf die Insel, BK-Verlag, Staßfurt 2004
Adolfchen und der 'doofe’ Arm, Projekte Verlag, Halle 2005; als E-book 2012
Sternie, Spinni und das Kleine Gespenst Kugelrund, dorise verlag, Burg 2006
Das Versteck im Wald, dorise verlag, Burg 2007
Das Haus an der Milchstraße, dorise verlag, Burg 2008
Nachtfahrten, dorise verlag, Burg 2009
Als unser Weihnachtsmann Urlaub machte, dorise verlag, Burg 2009
Im Schatten der Milchstraße, dorise verlag, Burg 2010
Tango in der Düppler Mühle, erw. Fassung, Block-Verlag, 2011
Knöpfchen und der Mann mit der Mütze, Projekte-Verlag Cornelius, Halle 2012
Federschnee, Verlag Schumacher-Gebler, Dresden 2013
Mäxchen und Pauline, EDITION digital, Pinnow 2015
Flaschendrehen, EDITION digital, Pinnow 2016
Das Glashaus, EDITION digital, Pinnow 2016
Beteiligung an 15 Anthologien,
Herausgaben von 20 Anthologien.
Dass Susi meiner Mutter keine neugierigen Fragen stellte, schien mir völlig sicher. Dabei war sie ebenso wissensdurstig auf deren Leben in dem anderen deutschen Staat wie ich selbst. Manchen Abend hatten wir uns zu erklären versucht, wie sich meiner Mutters Alltag gestalten würde, wie sie mit diesem uns fremden Mann zurechtkäme, in dessen Haus sie einige Zeit nach ihrer Übersiedlung gezogen war und den sie inzwischen geheiratet hatte und seitdem ,Vogelsang’ hieß. Franziska jedoch hieß noch genau wie ich ,Martin’. Sonst hätte ihr Vater Franz keine Alimente mehr zu zahlen brauchen. Doch aus dieser Verpflichtung hatte ihn meine Mutter nicht entlassen wollen.
„Ich freue mich, wieder bei dir zu sein, Steff!“
„Und ich freue mich, dich zu sehen. Bist ein großes Mädchen geworden, Franzi!“ Ich wusste nicht, ob ich mein Erstaunen über ihre Frisur zeigen durfte oder sollte — sie hatte eine damenhafte Dauerwelle, die sie ,dauernd’ schüttelte, nachdem diese, wie sie wohl meinte, bei einer unbedachten Kopfbewegung aus dem Geschick geraten war. Dabei perlten jedes Mal Regentropfen heraus und einmal wurde ich dadurch an die Quecksilberperle erinnert, die über den Fußboden rollte, nachdem ich als Kind das Fieberthermometer fallen ließ. Meine Mutter hatte geschrien, ich solle es ,um Gottes Willen’ ja nicht anrühren, denn es sei ein tödliches Gift ...
„Ich bin schon in der dritten Klasse.“
„Gehst du gern? Macht dir die Schule Spaß?“
„Ja. Bloß Mathe nicht. Aber ich gehe später auch nicht zum Gymnasium. Albert sagt, das ist nichts für Mädchen. Ich soll lieber Verkäuferin werden oder Friseurin. Vielleicht auch Angestellte bei der Sparkasse. Das würde mir am besten gefallen.“
„Albert heißt er?“
„Mamas Mann, ja. Der meint es gut, sagt Mama, ist aber streng. Der stellt mich vor die Tür, wenn ich nicht aufesse oder den Finger in die Nase stecke. Ich darf auch beim Essen nicht sprechen. Das gehört sich nicht.“
„Und was sagt Mama dazu?“
„Sie sagt, ich soll machen, was Albert sagt. Weil er klug ist und weiß, was sich gehört. Weil man dann etwas erreicht.“ „Warum kommt Albert nicht mit zu uns? Er will wohl mit uns nichts zu tun haben?“ Völlig unüberlegt hatte ich plötzlich ausgesprochen, was Susi und ich vermuteten.
„Iwo! Das ist wegen der Polizei.“
„Wieso das?“ Ich lachte, froh, dass Franziska anscheinend den Hintergrund meiner Frage nicht erkannt hatte. „Hat er vielleicht was angestellt?“
„Er sagt, hier bei euch kann er sich nicht sehen lassen. Das ist wegen früher...“ Sie blickte sich zu unserer Mutter um, die jedoch, einvernehmlich bei Susi eingehakt, sich nicht um uns zwei ‚Lasttiere’ kümmerte.
„Ich habe Fotos gesehen, weil ich geschnökert habe, als ich allein war. Da war er drauf, in ’ner schwarzen Uniform und mit Armbinde ... Mit diesem Zeichen drauf ... Du weißt schon ...“
„Das Hakenkreuz?“
Franziska nickte. „Aber nicht zu Mama sagen. Die kann es nicht leiden, dass ich schnökere.“

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