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Die Woge


Die Woge

Ein Hokusai-Roman
1. Auflage

von: Ingrid Möller

8,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 02.10.2014
ISBN/EAN: 9783956550638
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 361

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Um 1800 schmuggelte ein holländischer Kapitän Bilder eines damals unbekannten japanischen Malers nach Europa. Sein Name wurde bald weltberühmt: Hokusai.
Die von einem leidenschaftlichen Interesse an der Natur und den Menschen seiner Heimat getragenen Malereien und Holzschnitte eröffneten zugleich den Blick in eine fremde Kultur. Jahrhundertelang hatte sich Japan vor der übrigen Welt verschlossen, war das Land mit dem Odium des Geheimnisvollen umgeben.
Die Kultur des fernöstlichen Inselreiches war und ist durch Tradition geprägt. Das gilt auch für das Werk Hokusais, des außerhalb seines Landes wohl bekanntesten japanischen Künstlers. Seine wechselvolle Biografie zeichnet die Kunsthistorikerin und Japankennerin Ingrid Möller in 47 Szenen nach, die wesentlichen Lebensstationen folgen. Eindrucksvoll erzählt, ersteht zugleich ein lebendiges Bild des kulturellen und Alltagslebens im japanischen Kaiserreich um 1800.
24 farbige Abbildungen vermitteln einen Eindruck von dem faszinierenden Werk dieses Künstlers, der längst Eingang in den Schatz der Weltkunst gefunden hat.
Geboren 1934 in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern).
Studium der Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie an der Humboldt-Universität BerIin. Diplom, Promotion zumn Dr. phil.

1965-69 Redakteurin am Lexikon der Kunst, HU Berlin.
1973-84 Leiterin der Graphischen Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin.
Ausstellungsbetreuungen u.a. in Japan, Mexiko und Estland.
Studienaufenthalte in Holland, Frankreich, England, Irland, Skandinavien, Italien und den USA
Verheiratet seit 1955, drei Kinder, vier Enkel.
Seit 1985 freischaffende Schriftstellerin.
Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und im Friedrich-Bödecker-Kreis.
Auszeichnungen:
Franz Bunke-Preis 1991 (Hamburg),
Peter-Härtling-Preis 1994 (Weinheim).
Bibliografie (Auswahl):
Das Haus an der Voldersgracht. Ein Vermeer-Roman. Prisma-Verlag, Leipzig 1977,
Meister Bertram. Ein Künstlerroman. Prisma-Verlag, Leipzig 1981,
A. v. Ostade. Radierungen, eigene Bestände im Staatlichen Museum Schwerin. Staatliches Museum, Schwerin 1985,
Die Woge. Ein Hokusai-Roman. Prisma-Verlag, Leipzig 1988,
Das mecklenburgische Reutergeld von 1921. Ein kulturgeschichtliches Kuriosum. Stock und Stein, Schwerin 1994,
Ein Schmetterling aus Surinam. Die Kindheit der Maria Sibylla Merian. Beltz und Gelberg, Weinheim 1995,
Wetterleuchten über Isenheim. Ein Grünewald-Roman. Fouqué-Literaturverlag, Egelsbach/Frankfurt am Main 2002,
Schwerin. Hinstorff, Rostock 1998,
Mecklenburg-Vorpommern. Hinstorff, Rostock 1999,
Reisefieber-Fieberreisen. Helms, Schwerin 2004,
Quintessenzen. Gedichte. Edition Nordwindpress, Hof Grabow 2006,
Bei den Schmetterlingen in Surinam. Die Reise der Maria Sibylla Merian. Edition Nordwindpress, Dalberg-Wendelstorff 2008.
Der Maler und sein Biograph. Ein Thomas Gainsborough-Roman. Edition Nordwindpress, Lychen 2011
Fast ein Jahrhundert. Das lange Leben der Alma M. geborene S. Edition Nordwindpress, Lychen 2012
Der Traum vom Glück ohne Ende. Aus dem Leben des Malers Adrian Ludwig Richter. EDITION digital, Pinnow 2014
Hokusai weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt, aber er möchte diese Gewissheit für sich behalten. Oyei soll keinen Verdacht schöpfen, die Schüler nicht, überhaupt niemand.
Während Oyei fast geräuschlos das Teegeschirr wegräumt, bleibt Hokusai reglos sitzen und hält stumm Zwiesprache mit sich: Natürlich, kein Mensch lebt ewig, einmal musste diese Erkenntnis kommen. Aber so bestürzend plötzlich? - Eigentlich nicht plötzlich, Warnzeichen gab es schon früher. Der Schlaganfall damals. Damals - vor über zwanzig Jahren. Längst vergessen! Ein aufgeschobener Tod ist ein ferner Tod. War es Übermut, lauthals im ersten Band der „Hundert Ansichten des Berges Fuji“ zu verkünden, Hokusai würde einhundertundzehn Jahre alt werden? Es klingt fast so. Aber irgendwie habe ich daran geglaubt; je mehr ich diesem Alter näher rückte, desto sicherer wurde ich meiner Sache. Schließlich hatte ich ein gutes Recht, daran zu glauben, weil ich stets voll neuer Pläne war. Heißt es doch sehr richtig: Üben ist der Weg zur inneren Reife. Mein ganzes Leben war ein einziges Üben. Nie war ich mit mir zufrieden. Jede Zeichnung war mir nur Vorstufe einer noch besseren. Rastlos war ich, nie faul. Gewiss. Und es gibt niemand auf der Welt, der zu zählen vermag, wie viel Blätter sich unter meinem Tuschpinsel in Sinn- und Abbilder unseres Lebens verwandelt haben. Niemand. Selbst ich nicht. Es werden vielleicht Zehntausende sein! ... Man könnte sagen: das reicht. Andere schaffen in ihrem Leben nicht den kleinsten Bruchteil dessen. Versuchen es auch gar nicht - ganz gleich, auf welchem Gebiet. Trotzdem! Ich will nicht, dass das alles war! Es wäre keine gute Entscheidung, mich jetzt abzuberufen, Herr Emma-o! Ich bin noch nicht bereit für die Unterwelt, noch viel zu lebendig, noch immer unterwegs zu neuen Ufern.
Hundertundzehn Jahre! Das hieße, es lägen noch zwanzig vor mir! Zwanzig Jahre voll ungeahnter Möglichkeiten. Könnte ich sie doch nutzen! Weiß der Himmel, ich würde jeden Tag auszuschöpfen wissen, wie ich es bisher mit allen Tagen tat! Hokusai starrt auf die Tatamimatten vor seinen Knien, ohne etwas zu sehen.

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