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Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick


Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick

Fantastische Erzählungen
1. Auflage

von: Klaus Möckel

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 06.10.2012
ISBN/EAN: 9783863948429
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 343

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Lenny Frick war schon immer in Autos vernarrt, doch seit er sein Cabrio "Sanfter Blitz" besitzt, gehen bedrohliche Veränderungen in ihm vor. Er sieht die Welt mit den Augen der Fahrzeuge, wendet sich von seiner Frau und den Freunden ab, will mit den Menschen brechen. Wird er wirklich die besondere Lebensqualität erreichen, die er anstrebt?
Mit seinen fantasievollen Erzählungen schließt Möckel hintergründig-ironisch an die "Einladung" und den Band "Die Gläserne Stadt" an. Erneut werden zeitliche und räumliche Verschiebungen, der Kosmos, Utopie und Antiutopie benutzt, um menschliche Verhaltensweisen aufs Korn zu nehmen. Ein Wissenschaftler findet eine Methode, verlorenes Gewissen zurückzugeben, ein rechtschaffener Bürger wird von dem defekten Automaten eines Dienstleisters an den Rand des Ruins gebracht. Besuch aus einer Spiegelwelt trifft ein; ein Mann entdeckt die Fähigkeit in sich, ihm missliebige Personen ins Fernsehen zu verbannen, ein anderer vergeht sich an der Natur und muss erleben, wie sie zurückschlägt.
Ideenreichtum und stilistische Vielfalt zeichnen diese Storys aus, die direkt für die Auseinandersetzungen mit den Widersprüchen heutiger Zeit geschrieben scheinen. "Möckels phantastische Erzählungen sind köstlich. Es gibt Angebote zum Nachdenken. Er wandelt sicher vom skurrilen Humor zur bissigen Satire... Man wird angestachelt, sich und andere neu zu entdecken." (Christoph Hinrich in der "Jungen Welt" 10.02. 1984)

INHALT:
Die Außerirdischen
Immer zu Diensten!
Das reproduzierte Gewissen
Die Grenze ist erreicht
Herz aus Glas
Eine Fernsehgeschichte
Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick
Die Stunde des Dichters
Besuch aus der Spiegelwelt
Briefe aus dem Ü.
Der Planet der Empfindlichen
Ende einer Freundschaft
Mini-Rispe Super X
Kreation Zweidrei
Eine Falle für Dagobert
Einer von vier
Roboterweisheiten und Planetensprüche
Die Außerirdischen
Immer zu Diensten!
Das reproduzierte Gewissen
Die Grenze ist erreicht
Herz aus Glas
Eine Fernsehgeschichte
Die seltsame Verwandlung des Lenny Frick
Die Stunde des Dichters
Besuch aus der Spiegelwelt
Briefe aus dem Ü.
Der Planet der Empfindlichen
Ende einer Freundschaft
Mini-Rispe Super X
Kreation Zweidrei
Eine Falle für Dagobert
Einer von vier
Roboterweisheiten und Planetensprüche
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie „Hoffnung für Dan“ und „Die Gespielinnen des Königs“ sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie „Die unsichtbaren Fürsten“ und „Der Hexer aus dem Kupferwald“.
Um mobiler zu sein, lud er ein batteriebetriebenes tragbares Fernsehgerät in seinen PKW, das er überallhin mitschleppte. Man muss zugeben, dass er über die Stränge schlug, sich in Dinge mischte, die ihn nichts angingen. Wenn es noch richtig schien, dass er einen Spitzbuben ins Gefängnis schickte und einen Feigling zum Zahnziehen, so befremdete es doch, einen Verkehrspolizisten, der ihm wegen zu hoher Geschwindigkeit zwei Stempel verpasst hatte, dreimal durch die Fahrprüfung fallen zu sehn. Einen Journalisten, der ihn mit seinen eintönigen Artikeln ärgerte, ließ er als Zeitungsträger arbeiten und eine unhöfliche Serviererin als Dienstmagd bei einem geizigen Gutsherrn. Er begnügte sich manchmal auch nicht mehr mit nur einer Person, sondern schickte die Fußballnationalmannschaft, als sie zum dritten Mal ein wichtiges Spiel verlor, geschlossen zur Arbeit in eine Lederfabrik. Im Stadion kam es bei dieser Gelegenheit zu Tumulten, die lange im Gedächtnis blieben.
Rensch wurde übermütig und maßlos. Wenn ihm seine Frau das Essen nicht nach seinen Vorstellungen bereitete, musste sie einen Kochkurs besuchen, und wenn der Abteilungsleiter seine Arbeit kritisierte, wurde er zum Maschinenputzer degradiert. Es machte ihm gar nichts aus, Kollegen oder Bekannte mehrfach derselben demütigenden Behandlung zu unterziehen; eine Sekretärin, die ihm zu vorlaut war, wurde in "Alles Trick" zu Marmor, zwei Techniker, die einen Fehler in seinen Berechnungen entdeckt hatten, mussten in der "Artistenparade" aufs Hochseil. Ein paar Schulkinder, die sich über ihn lustig machten, wurden in Ferkel verwandelt, mehr als einmal starb sein unmittelbarer Vorgesetzter in einem Krimi einen abscheulichen Tod.
Rensch hatte die Fähigkeit, sich über alles und jedes zu ärgern, so weit entwickelt, dass er keine Zeit mehr fand, sich am Leben zu erfreuen. Jedes Hundekläffen, jedes Lachen in seinem Rücken brachte ihn in seinen "hypnotischen" Zustand. In den wenigen Augenblicken, die ihm das Suchen nach neuen Opfern ließ, dachte er mitunter sehnsüchtig an die Jahre zurück, da er sich noch nicht ständig hatte aufregen müssen. Manchen Fehler hatte er gar nicht bemerkt, anderes nicht so ernst genommen. Wenn ihm jemand zu dumm gekommen war, hatte er mit der Faust auf den Tisch geschlagen - gut. Man lebte, da gab es auch Unangenehmes. Jetzt war er stetig unzufrieden, wütend auf alle Welt. Die Arbeit litt darunter, das Familienleben; Karsten rannte auf sein Zimmer, wenn der Vater eintraf, die Frau ging ihm aus dem Weg. Und wenn ich einfach versuche, wie früher zu sein, überlegte der Technologe, geriet aber beim Nachsinnen schon wieder in Zorn. Und der Bengel nebenan, der immer so laut das Kofferradio aufdreht, der Busfahrer, der mir gestern vor der Nase wegfuhr? Rensch saß in seinem Sessel vor der Flimmerkiste, er fühlte sich vereinsamt. Frau, Sohn und selbst die Katze hatten sich verkrümelt, der Goldfisch war längst in Karstens Zimmer gebracht worden.


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