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Die Hexylschmuggler


Die Hexylschmuggler


1. Auflage

von: Heiner Rank

5,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 31.05.2015
ISBN/EAN: 9783956553943
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 78

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Der alte Schrotthändler Ellermann und sein Sohn Alfred besitzen einen Plan, wo in den letzten Kriegstagen in der Nähe des Ostseestädtchens Poltershagen Torpedos versenkt wurden. Das darin enthaltene Hexyl würde eine Menge Westgeld einbringen und für beide einen gelungenen Neustart in der BRD der 1950er Jahre. Sie brauchen Helfer zum Tauchen und engagieren zwei noch nicht 18 Jahre alte Jungen, Egon und Harry. Egons 14-jähriger Bruder Benno will ebenfalls mitmachen und schwört furchtbare Rache für seinen Rausschmiss. Er schleicht sich heimlich auf das Boot und belauscht die beiden Ellermanns. Bevor er ihr Vorhaben der Volkspolizei melden kann, wird er von den Ellermanns erwischt und übel zugerichtet, bis er vor Schmerzen verrät, dass er über alles Bescheid weiß. Als Benno über Nacht nicht nach Hause kommt und am nächsten Tag in der Lehre fehlt, suchen die beiden Größeren den Bruder und Freund.
Ein Krimi aus der Kleinen Jugendreihe von 1959, der sich nun, nach fast 60 Jahren, fast wie ein historischer Roman liest, aber immer noch voller Spannung und Lesevergnügen.

LESEPROBE:
Fast 24 Stunden schon arbeitet Benno mit zäher Entschlossenheit an seiner Befreiung.
Bald nach dem Einsperren, als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entdeckte er an der Breitseite des Raumes ein vergittertes Kellerfenster. Sofort stürzte er darauf zu und rüttelte wild an den waagerecht angebrachten Metallstäben. Aber diese Mühe war vergeblich. Irgendein Stück Eisen musste er haben, mit dem er den Mörtel aus den Steinfugen kratzen und dann die Stäbe aus der Mauer lösen konnte. Er kroch umher und tastete mit den Händen den Fußboden ab. Nach einer halben Stunde schmerz ten ihm die Knie, doch gefunden hatte er nur Papier, Steinbrocken, alte Lappen und Holzstückchen - lauter Zeug, das nicht zu gebrauchen war.
Als er sich erschöpft aufrichtete und Halt an der Wand suchte, berührte seine Hand plötzlich einen kräftigen Haken. Vermutlich war er zum Aufhängen irgendwelcher-Arbeitsgeräte bestimmt. Benno atmete erleichtert auf.
Dieser Haken würde ein gutes Werkzeug sein, sicher hatte er eine scharfe Spitze. Vorläufig allerdings steckte er noch tief im Mauerwerk und ließ sich nicht herausziehen. Der Junge überlegte einige Minuten. Dann drehte er seine Decke zu einer Art Strick, legte sie über den Haken und hängte sich ruckartig mit seinem ganzen Körpergewicht daran. Nachdem er diese Übung mehrmals wiederholt hatte, lockerte sich der Haken und ließ sich schließlich herausreißen.

1931 in Nowawes, dem heutigen Babelsberg geboren. Absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Industriekaufmann, arbeitete als Film-Geschaftsführerassistent sowie als Regie- und Dramaturgie-Assistent. Seit 1956 freiberuflicher Schriftsteller. Pseudonyme: A. G. Petermann (gemeinsam mit H. A Pederzani und Gerhard Neumann) sowie Heiner Heindorf.
Er schrieb zwischen 1957 und 1959 gemeinsam mit H. A. Pederzani und Gerhard Neumann eine Reihe von Kriminalromanen, danach schrieb er seine Bücher allein. Später adaptierte er auch einige dieser Stoffe für den Rundfunk und das Fernsehen. Übersetzungen seiner Romane und Erzählungen erschienen u. a. in Ungarn, Polen, der CSSR und der UdSSR.
Außer Krimis schrieb er auch Science-Fiction-Bücher und arbeitete für Rundfunk, Fernsehen und Film.
Fast 24 Stunden schon arbeitet Benno mit zäher Entschlossenheit an seiner Befreiung.
Bald nach dem Einsperren, als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entdeckte er an der Breitseite des Raumes ein vergittertes Kellerfenster. Sofort stürzte er darauf zu und rüttelte wild an den waagerecht angebrachten Metallstäben. Aber diese Mühe war vergeblich. Irgendein Stück Eisen musste er haben, mit dem er den Mörtel aus den Steinfugen kratzen und dann die Stäbe aus der Mauer lösen konnte. Er kroch umher und tastete mit den Händen den Fußboden ab. Nach einer halben Stunde schmerz ten ihm die Knie, doch gefunden hatte er nur Papier, Steinbrocken, alte Lappen und Holzstückchen - lauter Zeug, das nicht zu gebrauchen war.
Als er sich erschöpft aufrichtete und Halt an der Wand suchte, berührte seine Hand plötzlich einen kräftigen Haken. Vermutlich war er zum Aufhängen irgendwelcher-Arbeitsgeräte bestimmt. Benno atmete erleichtert auf.
Dieser Haken würde ein gutes Werkzeug sein, sicher hatte er eine scharfe Spitze. Vorläufig allerdings steckte er noch tief im Mauerwerk und ließ sich nicht herausziehen. Der Junge überlegte einige Minuten. Dann drehte er seine Decke zu einer Art Strick, legte sie über den Haken und hängte sich ruckartig mit seinem ganzen Körpergewicht daran. Nachdem er diese Übung mehrmals wiederholt hatte, lockerte sich der Haken und ließ sich schließlich herausreißen.
Nun erst begann die eigentliche Arbeit.
Benno ging zum Fenster hinüber, drückte die Hakenspitze in die Mörtelfuge über der untersten Eisenstange und fing an zu kratzen. Nach zwei Stunden hatte er Blasen an den Händen, und die Füße schmerzten vom unbequemen Stehen. Das Ergebnis der Plackerei war entmutigend. Erst wenige Zentimeter tief war er in die „Fuge eingedrungen, und der Eisenstab saß fest wie zuvor. Nach einer Atempause begann der Junge von Neuem. Er durfte nicht aufgeben. Während der stumpfsinnigen Arbeit kreisten seine Gedanken immer wieder um Egon und Harry. Er musste zu ihnen gelangen und ihnen über das Tauchunternehmen die Augen öffnen, bevor die Ellermanns sie noch tiefer in das Verbrechen hineinzogen. Wenn er an den fetten, brutalen Ellermann und dessen Sohn dachte, traten ihm die Tränen der Wut in die Augen. Unwillkürlich ballte er die Faust. Nein, überlegte er, Harry und Egon können noch ein wenig warten. Zuerst muss ich die Männer vom Bergungsschiff warnen. Die Schrotthändler sollen kein Glück bei ihrem hinterhältigen Anschlag haben!
Mit neuer Kraft machte er sich an sein Werk, und endlich, nach Stunden harter Arbeit, hielt er den ersten Stein in seinen schmerzenden, von Blutblasen bedeckten Händen.

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