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Die geheimnisvolle Einladung


Die geheimnisvolle Einladung


1. Auflage

von: Klaus Möckel

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 29.09.2012
ISBN/EAN: 9783863948382
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 229

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Der Schriftsteller Rubin, angesehen und von sich überzeugt, erhält unter mysteriösen Umständen eine Einladung. Er soll in einem ihm unbekannten Klub aus Werken lesen, zu denen er nicht mehr steht oder die er noch gar nicht geschrieben, die er bestenfalls angedacht hat. Er sieht sich gefoppt und herausgefordert. Mit gemischten Gefühlen besteigt er den Wagen, der ihn zu einem fremden Ziel entführt.
Die Reise ins Jahr 2079 bringt dem Dichter ungewöhnliche Begegnungen und bizarre Überraschungen. Er wird mit einer Zeit konfrontiert, die er sich so nicht vorgestellt hat, vor allem aber mit sich selbst und einem Urteil der Nachwelt zu seinen Werken, das ihm überhaupt nicht gefällt.
Diese Konstellation "bietet dem Autor so viel Gelegenheit zu Verwicklungen und Verwirrungen", schrieb nach dem Erscheinen des Buches ein Rezensent aus Bern, "dass man aus dem Schmunzeln nicht mehr herauskommt und voller Spannung auf den Fortgang der halb realen, halb surrealen Geschehnisse wartet... Dem Ostberliner Übersetzer, Lyriker und Erzähler ist mit diesem vom Umfang her kleinen Roman ein Volltreffer gelungen..." Diesem Urteil ist nur noch hinzuzufügen, dass die amüsante Geschichte in der Zwischenzeit nicht das Geringste von ihrer Frische eingebüßt hat.
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie „Hoffnung für Dan“ und „Die Gespielinnen des Königs“ sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie „Die unsichtbaren Fürsten“ und „Der Hexer aus dem Kupferwald“.
„Was mich wundert", sagte ich abrupt und einigermaßen provokativ, „wie kommt es, dass manche junge Leute wie Sie schon in die Vergangenheit..."
Er war keineswegs überrascht, dass ich dem Gespräch eine solche Wendung gab, oder etwa gar beleidigt. „Wie alt, glauben Sie, bin ich?"
Ich sagte es ihm, und er lachte leise. „Ich bin vor ein paar Tagen fünfzig geworden", erklärte er. „Die Lebenserwartung ist um einiges höher als bei Ihnen."
Mein Selbstbewusstsein bekam einen kleinen Stoß. Er war beinahe so alt wie ich und sah wie die Jugend selbst aus. Volles schwarzes Haar, braungebrannt, kaum Falten, elastisch in seinen Bewegungen. Dabei war ich immer stolz darauf gewesen, dass ich mich so gut gehalten hatte. Ich hatte mich gefreut, wenn man mir ein paar Jahre weniger gab. „Fünfzig", sagte ich, „nicht möglich. Nun erzählen Sie bloß noch, dass Roniga, ich meine Frau Jennes, das Rentenalter überschritten hat."
„Das Rentenalter? Es stimmt, in Ihrer Zeit gab es ja noch so etwas. Heute arbeitet man, so lange man Lust hat. Mit dem Altern ein bisschen weniger. Eben so, wie man kann. Aber was Roniga angeht, bei einer Frau verbietet die Höflichkeit... Na ja, einige Lenze mehr als ich zählt sie schon."
Das war ja eine hübsche Entdeckung. Dieser Arki fünfzig, Roniga vielleicht sechzig, der weißhaarige Hüne Ket hundert und das exotisch gekleidete Gänschen da mit dem Schmachtblick, die mutmaßliche Nachwuchsdichterin, möglicherweise Mitte der Vierzig. „Und die junge Dame", fragte ich, wobei mir dieser Ausdruck schwer über die Zunge ging, „die so ein klares Urteil über meinen 'Fünfeckigen Kreis' hat, wie alt ist die?"
„Anita meinen Sie? Die ist noch keine Dreißig. Aber sehr begabt. Ingenieurin für Wärmetechnik. Außerdem ein As im Tennis. Sie ist Mitglied in unserem Klub und sehr vielseitig."
Die Überraschungen hörten nicht auf. Sie besaß einen normalen Namen, beschäftigte sich mit einer für meine Begriffe recht unpoetischen Arbeit, war Sportlerin und interessierte sich doch für die Lyrik. Bei uns waren mir eigentlich nur entgegengesetzte Fälle bekannt.
„Jedenfalls kann man nicht sagen, dass sie unter einem Mangel an Selbstbewusstsein leidet", erwiderte ich mürrisch. „Über ihre Ansichten von der Lyrik, die sie wohl für unumstößlich hält, lässt sich sehr streiten."
Arki starrte ins Dunkel des Parkes und schwieg.
„Oder sind Sie anderer Meinung?", fragte ich aggressiv und so, als wüsste ich seine Antwort nicht ohnehin.
„Streiten lässt sich über manches. Nur mit dem zeitlichen Abstand, den wir inzwischen haben... Denken Sie doch einmal von Ihrem Jahrhundert aus zurück. Wie viel von dem, was die Leute hundert Jahre früher für das Nonplusultra hielten, ist noch geblieben?"
Es war klar, dass sich seine Ansicht nicht von der ihren unterschied. Sie hatten sich eine Meinung über meine Bücher gebildet und wollten nicht davon abgehen. Sie steckten alle unter einer Decke. Wenn das hier immer so war, konnte mir die Zukunft gestohlen bleiben.
Mittlerweile mochten die vereinbarten fünfzehn Minuten um sein, und wir gingen zum Haus zurück. Aber noch bevor wir den Hintereingang erreicht hatten, kam uns hastigen Schritts die Vorsitzende der EV-ABTEILUNG, Frau Jennes, entgegen. Sie wirkte ziemlich aufgeregt.

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