Details

Die Engel in den grünen Kugeln - Originalausgabe


Die Engel in den grünen Kugeln - Originalausgabe

Wissenschaftlich-phantastischer Roman
1. Auflage

von: Alexander Kröger

8,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 26.01.2017
ISBN/EAN: 9783956557620
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 279

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Eine Invasion. So hatte bis da noch kein SF-Autor über den Erstkontakt mit Außerirdischen geschrieben: Zum Zeitpunkt der Handlung dieses utopischen Romans von 1986 ist die Erde ein friedlicher Ort. Kriege sind längst Geschichte. Dann greifen fremde Raumschiffe an. Alles vernünftige menschliche Leben soll ausgelöscht werden.
Was können die Menschen tun? Was führen diese Fremden, die scheinbar wie Engel aussehen, im Schilde? Noch ist nicht allen der Ernst der Lage klar. So versucht Igor Walrot, die Hauptfigur, aus deren Sicht wir die ganze Geschichte miterleben, zu erklären:
Ich erläuterte behutsam: „Sie hatten nie die Absicht, mit den Menschen in friedlichen Kontakt zu kommen. Welche Motive sie für den Überfall haben, wissen wir nicht. Aber dass sie nicht mit uns reden wollen, haben sie bewiesen. Und sie meinen offenbar, dass sie es nicht nötig haben. Sie brauchen nicht zu fragen, sie nehmen, was sie brauchen, uns brauchen sie dazu nicht, höchstens, wie es sich jetzt abzeichnet, als idiotisierte Handlanger. Sie haben dann uneingeschränkte Macht über uns.“
„Und ihr?“ Irene fragte leise.
Ich winkte ab. „Nicht ernst zu nehmen bislang. Schau, wir haben alles getan, dass der Kampf Mensch gegen Mensch von dieser Erde verschwindet. Es hat unsägliche Opfer gekostet, bis es endlich gelang. Mit einem Überfall solcher Art hat keiner gerechnet. Er passt nicht in die Theorie. Interstellare Raumfahrt, du kennst das, setzt einen hohen Stand der Produktivkräfte voraus. Dieser ist nur, so meinten wir bislang, bei einer durchgängigen Humanisierung der Gesellschaft erreichbar."
„So sehe ich das auch!“
,Ja, aber ... Sie beweisen es uns, es gibt Ausnahmen. Sieh, eine Überlegung: Als hier auf der Erde der große Umschwung stattfand, kreiste um den Planeten die riesige Raumstation der Vereinigten Staaten von Nordamerika mit einer Kapazität von fünftausend Menschen und - entsprechend dem damaligen Stand - aufs Beste eingerichtet. Fünftausend der reaktionärsten, aber auch der fähigsten Leute dieser Machtgruppierung wären in der Lage gewesen, die Station in den Raum zu steuern, sich und ihre Lebensbedingungen über Jahrhunderte zu regenerieren, doch stets vom Wunsch beseelt, die Enge des Schiffes gegen eine neue Erde, die sie sich nach ihren Vorstellungen einrichten würden, zu tauschen. Und wenn sie eine gefunden hätten, die von zwar vernünftigen, aber friedfertigen und schwachen Wesen bewohnt gewesen wäre, was, glaubst du, Irene, hätten sie getan?“
„Aber Igor, sie waren Menschen!“
Dr.-Ing. Helmut Routschek, geboren 1934 in Zarch (Tschechoslowakei), gestorben am 7. April 2016 in Heidenau, benutzte für seine literarischen Werke das Pseudonym „Alexander Kröger“. In Mühlhausen in Thüringen machte er sein Abitur und studierte an der Bergakademie Freiberg von 1954 bis 1959 Markscheidewesen und Bergschadenkunde. Als Markscheider arbeitete er im Tagebau Spreetal des VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe. Nach einem Zusatzstudium zum Ingenieur für Datenverarbeitung wurde er Experte für Automatisierung und Untergrundgasspeicherung und war mit Forschungs- und Produktionsaufgaben an der Universität, in der Energiewirtschaft und im Umweltschutz leitend tätig. Nach 1981 arbeitete er in der Gebäude- und Wohnungswirtschaft und nach 1990 in der Bauabteilung für Bundesbauten der Oberfinanzdirektion Brandenburg.
Seit 1969 entstanden 33 Romane (einschl. überarbeiteter Neuauflagen) und ein Kurzgeschichtenband, die in sechs Sprachen und in insgesamt 1,65 Millionen Exemplaren erschienen. Nach 1990 erschienen in dem Verlag KRÖGER-Vertrieb, den er gemeinsam mit seiner Frau Susanne gründete, weitere 9 Romane, 5 überarbeitete Neuauflagen und ein Geschichtenband in einer Gesamtauflage von 40 000 Exemplaren.
Bibliografie (Auszug)
Sieben fielen vom Himmel, 1969
Antarktis 2020, 1973
Expedition Mikro, 1976
Die Kristallwelt der Robina Crux, 1977 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Robina Crux, 2004)
Die Marsfrau, 1980
Das Kosmodrom im Krater Bond, 1981
Energie für Centaur, 1983
Der Geist des Nasreddin Effendi, 1984 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Der Geist des Nasreddin, 2001)
Souvenir vom Atair, 1985 (überarbeitete Neufassung zusammen mit Andere unter dem Titel Fundsache Venus, 1998)
Die Engel in den grünen Kugeln, 1986 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Falsche Brüder, 2000)
Der Untergang der Telesalt, 1989 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Die Telesaltmission, 2002)
Andere, 1990 (überarbeitete Neufassung zusammen mit Souvenir vom Atair unter dem Titel Fundsache Venus, 1998)
Vermißt am Rio Tefé, 1995
Das Sudelfaß - eine gewöhnliche Stasiakte, 1996
Die Mücke Julia, 1996
Mimikry, 1996
Das zweite Leben, 1998
Saat des Himmels, 2000
Der erste Versuch, 2001
Chimären, 2002
Begegnung im Schatten, 2003
Robinas Stunde null, 2004
Nimmerwiederkehr, 2009
Ego-Episoden des Alexander Kröger. Wahres, heiter und besinnlich, 2012
Am späten Nachmittag umrundeten wir, entgegengesetzt pirschend, das gesamte Objekt. An der Rückfront der Ställe befanden sich Luftschleusen. Wenn überhaupt, schien dort ein Einstieg möglich. Wachen auf der Rückseite entdeckten wir nicht.
Je näher der Feierabend rückte, desto unruhiger wurde ich. Verabredungsgemäß rückte Sven zu mir. Wir stimmten uns noch ein wenig ab, das meiste musste ohnehin so genommen werden, wie es sich ergeben würde.
Sven zeigte sich ebenfalls voller Unruhe, und er versuchte, auch unter Hinweis auf das ausgebliebene Flugzeug, mich zu überreden, die Unternehmung gemeinsam zu starten. Vereinbarungen und Ordern seien nichts Starres. Man müsse sich den Gegebenheiten anpassen. Ob ich ihn überzeugt hatte, dass es dennoch für uns besser sei, wir trennten uns, wusste ich nicht. Es wurde Zeit für mich.
Im letzten Augenblick kam mir eine Idee. Bisher erschien es mir am allerschwierigsten, mich dem frei stehenden Objekt zu nähern, ohne bemerkt zu werden. Die Polarnacht blieb durchsichtig. Buschwerk nahe der Gebäude fehlte. Ich hätte riskieren müssen, beim Annähern ertappt zu werden. Selbstverständlich wäre es für die anderen dann ein Leichtes gewesen, mich auszuschalten. Dennoch, ich hätte es so gewagt, weil es eine andere Lösung scheinbar nicht gab.
Aber: Um mich herum standen und lagen wiederkäuend Kühe. Sie gehörten ins Landschaftsbild, daran hatten sich auch die Außerirder gewöhnt. Wenn ich also ...
Es war noch nicht so dunkel, dass ich nicht hätte wählen können. Dennoch wurde der erste Versuch ein Reinfall. Als ich mich auf das Tier, das mir gutmütig erschien, setzen wollte, wurde es bockig, drohte auszubrechen. Da sprang ich lieber wieder ab.
Dann hatte ich Glück. Ich schwang mich auf eine Kuh, die scheute ein wenig, stand offenbar erschrocken, brummelte vor sich hin und ging dann wie verstört einige Schritte. Ich redete ihr, tief zu den Ohren gebeugt, gut zu. Nur allmählich ließ sie sich durch Schenkel- und Fersendruck bewegen, langsam den Hang hinunterzutrotten. Ich lag so flach, wie ich nur konnte, auf ihrem Rücken, klammerte mich mit Armen und Beinen fest, versuchte dennoch, den Blick nach vorn freizuhalten.
Im offenen Hof, den die Gebäude flankierten, glaubte ich die Schemen dreier Kugeln zu erkennen, die bewegungslos beieinanderstanden. Doch plötzlich, ich wäre deswegen beinahe zu Boden gegangen, setzte sich eine ruckartig in Bewegung, kam auf mich zu, hielt an der Gebäudeecke jedoch an, bog rechtwinklig zum Giebel hin ab, änderte erneut den Kurs, flitzte die Rückseite - mein Ziel - des Hauses entlang und näherte sich wenig später aus entgegengesetzter Richtung den zwei still verharrenden Artgenossen. Eine Streife - also bewachten sie doch!
Vorsichtig dirigierte ich mein Reittier, ließ es ab und an eine Weile stehen. Und ich gewahrte, dass andere Kühe ebenfalls nachtwandelten. Ich benötigte so noch fast eine Stunde, bis ich meinem Ziel nahe war, dann lenkte ich das Tier zur Rückwand. Unmittelbar über mir befand sich die Luftöffnung, verschlossen mit einer feststehenden, halb offenen Streifenjalousie. Schon wollte ich mich damit befassen, als in einem Abstand von nicht einmal drei Metern die Wachkugel erneut vorbeiflitzte. Als ich mich vom Schreck einigermaßen erholt hatte, sah ich zur Uhr. Eine Stunde und zwanzig Minuten lagen zwischen der ersten und dieser Kontrolle. Es blieb die Frage, ob auf einen solchen Turnus Verlass war oder ob womöglich das Engelchen nunmehr bereits nach Minuten wieder auftauchen würde.

Diese Produkte könnten Sie auch interessieren:

Die Marsfrau - Originalausgabe
Die Marsfrau - Originalausgabe
von: Alexander Kröger
PDF ebook
8,99 €
Die Marsfrau - Originalausgabe
Die Marsfrau - Originalausgabe
von: Alexander Kröger
EPUB ebook
8,99 €