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Der grüne Stern


Der grüne Stern

Eine Kriminalerzählung aus dem Orient
1. Auflage

von: Heiner Rank

5,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 01.06.2015
ISBN/EAN: 9783956553936
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 84

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Es geht um Rauschgift, um Rauschgiftschmuggel. 2 unerbittliche Gegner stehen sich gegenüber: auf der einen Seite das ägyptische Frontier-Corps, eine Spezialtruppe, die den Rauschgiftschmuggel bekämpfen soll. Auf der anderen Seite die Rauschgiftschmuggler. Ihr Anführer ist Achmed:
Es ist Nacht. Kamele klettern in langer Reihe einen steinigen Pfad hinauf. Fast lautlos, wie große dunkle Schatten gleiten sie dahin, nur das leise Klirren des Zaumzeugs und das Knarren der ledernen Gepäckgurte dringt durch die Stille. An der Spitze der Karawane reitet Achmed. Etwa vierzigjährig ist er, groß und hager. Die schwarzen Augen im braunen Gesicht blicken kalt. Um den Mund spielt ein dünnes, verächtliches Lächeln. Am blauschwarzen Himmel glitzern unnatürlich hell die Sterne. Der Weg, der sich zwischen Felsbrocken hindurchwindet, liegt in tiefem Dunkel. Doch Achmed findet ihn mit Sicherheit. Er kennt das felsige Hochplateau zwischen dem Roten Meer und dem Niltal so genau wie die verwinkelten Gässchen seines Heimatdorfes. Und je dunkler die Nacht, um so lieber ist es ihm und seiner Truppe.
So sehr sich die Schmuggler auch mühen, die geübten Männer vom Frontier-Corps haben Spuren entdeckt und die Verfolgung aufgenommen. Bis jetzt aber konnten Achmed und seine Leute ihre Verfolger immer wieder abschütteln. Dann kommt es zum Kampf. Die Schmuggler können aber noch einmal entkommen. Leutnant Haschaba bricht die Verfolgung ab. Aber wieso wurde die erste grüne Leuchtkugel zu früh abgefeuert? l
Es bleibt, wie man es auch wendet, nur der ungeheuerliche Gedanke, dass einer seiner Soldaten mit den Schmugglern im Bunde ist. Im Allgemeinen sind die Männer vom Frontierkorps treue, zuverlässige Soldaten und meist sehr stolz darauf, dieser Elitetruppe anzugehören. Der Leutnant weiß keine andere Möglichkeit, als alle Einzelheiten des Vorfalls seinen Vorgesetzten im Kairoer Hauptquartier zu melden.
Aus ziemlich demselben Grunde hat auch Achmed ein Problem, als er seinem Auftraggeber berichten muss, dass bei dem Feuerüberfall in der Nacht ausgerechnet ihr Vertrauensmann im Frontierkorps vom Abschnitt Beni Suef verwundet wurde. Man habe ihn in das Kairoer Militärhospital auf der Nilinsel Geziret el Roda überführt. Und Achmed entwickelt einen riskanten Plan, um ihn dort rauszuholen, da er opiumsüchtig ist und zum Verräter werden könnte.
Aber auch die andere Seite entwickelt einen listigen Plan. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein sehr wertvolles Feuerzeug, das Achmed im Gefecht verloren hat.
1931 in Nowawes, dem heutigen Babelsberg geboren. Absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Industriekaufmann, arbeitete als Film-Geschaftsführerassistent sowie als Regie- und Dramaturgie-Assistent. Seit 1956 freiberuflicher Schriftsteller. Pseudonyme: A. G. Petermann (gemeinsam mit H. A Pederzani und Gerhard Neumann) sowie Heiner Heindorf.
Er schrieb zwischen 1957 und 1959 gemeinsam mit H. A. Pederzani und Gerhard Neumann eine Reihe von Kriminalromanen, danach schrieb er seine Bücher allein. Später adaptierte er auch einige dieser Stoffe für den Rundfunk und das Fernsehen. Übersetzungen seiner Romane und Erzählungen erschienen u. a. in Ungarn, Polen, der CSSR und der UdSSR.
Außer Krimis schrieb er auch Science-Fiction-Bücher und arbeitete für Rundfunk, Fernsehen und Film.
„Er ist nur leicht verwundet und wird bald wieder entlassen. Aber die Gefahr besteht darin, dass er süchtig ist Wenn sein Opiumvorrat aufgebraucht ist, wird er im Hospital einen Kollaps bekommen und in seiner Gier nach dem Gift womöglich seine Verbindung zu uns verraten.“
Paisistros fährt vom Stuhl hoch. Seine runzlige Hand ballt sich zitternd zur Faust.
„Wollen Sie damit sagen, er hat uns in der Gewalt? Haben Sie sich etwa nicht an meine Sicherheitsbestimmungen gehalten? Monsieur Achmed, Sie sind ein Esel!“
Von dem kreischenden Ton in der Stimme des Alten erschreckt, springt Achmed auf. Bei dem Wort „Esel“ zuckt er zusammen, und man sieht ihm an: Jedem anderen hätte er für diese Beleidigung den ledernen Stiel des Fliegenwedels, den er an seinem linken Handgelenk zu tragen pflegt, ins Gesicht geschlagen. Von Paisistros aber schluckt er sie widerspruchslos. Er kennt die Macht des alten, steinreichen Rauschgifthändlers und wagt nicht, gegen ihn aufzubegehren. Paisistros wittert in jeder Auflehnung beginnenden Verrat. Und Verräter lässt er unerbittlich aus dem Wege räumen.
„Also, was schlagen Sie vor?“, fragt der Alte plötzlich wieder beherrscht.
Achmed zuckt mit den Schultern. Er blickt auf die silberverzierte Spieluhr, die auf dem Schreibtisch steht. Es ist zwei Uhr. Nach einigem Zögern entwickelt er Paisistros seinen riskanten Plan.

Kurz vor drei Uhr schiebt Paisistros seinen Sessel zurück und erhebt sich mit einer abschließenden Handbewegung. „Gut! Organisieren Sie das. Sie haben meine Zustimmung. Ich brauche Ihnen wohl nicht noch einmal ans Herz zu legen, dass Sie die Sache mit der nötigen Umsicht in die Wege leiten. Guten Tag, Monsieur!“
Er schlurft davon. Die nach oben spitz zulaufenden, mit maurischen Ornamenten verzierten, durchbrochenen Türflügel öffnen sich vor ihm, wie von Geisterhand bewegt. In dem Moment erhebt sich eine kleine Bordeauxdogge, krummbeinig, schwarz und glotzäugig, die während der ganzen Unterredung reglos unter dem Schreibtisch in einem mit saffiangelber Seide ausgeschlagenen Korb gelegen hat, und schlüpft hinter ihrem Herrn durch die sich bereits wieder schließende Tür ins Innere des schweigenden Hauses.

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