Details

Bei den Schmetterlingen in Surinam


Bei den Schmetterlingen in Surinam

Die Reise der Maria Sibylla Merian
1. Auflage

von: Ingrid Möller

3,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 18.09.2014
ISBN/EAN: 9783956550522
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 156

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Dieses Buch ist das 2. Buch von Ingrid Möller über eine große Künstlerin, die Blumen- und Insektenmalerin Maria Sibylla Merian, die von 1647 bis 1717 lebte. Und es ist zugleich eine Antwort auf einige der Fragen, die viele Leserinnen und Leser nach der Lektüre ihres bereits 1997 veröffentlichten und mit dem Peter-Härtling-Preis ausgezeichneten Kinderbuchs „Ein Schmetterling aus Surinam. Die Kindheit der Maria Sibylla Merian“ an Frau Möller gestellt hatten. Sie lauteten: Immer wieder wurde ich seitdem gefragt: Und? Kam Maria Sibylla nach Surinam? Und wie mochte wohl die beschwerliche Reise nach Surinam verlaufen sein? Dieses Buch ist die Antwort darauf. Dieses Buch, entstanden nach vielen Recherchen und Reisen, schildert das Geschehen so, wie es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gewesen sein könnte.
Mit der Kindheit der Merian – eine Tochter des berühmten Kupferstechers Matthäus Merian dem Älteren und eine spätgeborene Halbschwester seiner Söhne – hatte sich Ingrid Möller in dem bereits genannten Kinderbuch „Ein Schmetterling aus Surinam“ befasst, das ebenfalls als E-Book bei EDITION digital erhältlich ist.
Jetzt ist Maria Sibylla Merian älter und eine reife Frau geworden, mehr als 50 Jahre alt. Und sie hat wieder einen Plan, einen verwegenen Plan: Gemeinsam mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea will sie sich einen langgehegten Wunsch erfüllen und die mehrmonatige Schiffsreise nach Surinam wagen, um dort an Ort und Stelle Pflanzen und Kleintiere zu beobachten und zu zeichnen. Wird es ihr gelingen? Wann und wie wird sie zurückkehren?
Bereits der Beginn der langen Reise ist nicht einfach:
Maria Sibylla wird ungeduldig.
„Glaubt Ihr wirklich, ich hätte das nicht alles gründlich bedacht: die Strapazen der langen Fahrt auf dem Segler, die Hitze, mögliche Krankheiten, Überfälle durch Seeräuber, Sklavenaufstände, Tierbisse. Aber ich fühle mich in Gottes Hand und vertraue auf ihn. Wenn er mir schon diese ungewöhnliche Leidenschaft in die Wiege gelegt hat, wird es auch sein Wille sein, dass ich meinen Weg konsequent zu Ende gehe. Und - falls Euch das beruhigt - ich reise ja nicht allein.“
„Wie ich hörte, hatte Euer Schwiegersohn Jacob Hendrik Herolt aus Bacharach schon als Kaufmann in Surinam zu tun. Er gilt als sehr tüchtig. Dann wird wohl er Euer männlicher Begleiter sein?“
„Da muss ich Euch leider enttäuschen. Aber gut, dass Ihr ihn so schätzt. Ihn und den Bildnismaler Michiel van Musscher habe ich nämlich als Bevollmächtigte und Testamentsvollstrecker eingesetzt.“
Beim Notar. April 1699
In der leeren Wohnung. Ende Mai 1699
Auf dem Schiff. Juni 1699
Auf hoher See. Juli 1699
„Schwarzes Gold“. August 1699
Ankunft in Surinam. Ende August 1699
Paramaribo. September 1699
Das Häuschen am Rande der Stadt. Oktober 1699
Regenzeit. November 1699
Jahrhundertwechsel. Sylvester 1699
Flussfahrt auf dem Suriname. Anfang April 1700
Auf der Plantage. April 1700
Eine eigene Welt. April 1700
Die Geschichte vom Prinzen Oroonoko. April 1700
Morpho-Falter. Ende April 1700
Wieder in Paramaribo. Juli 1700
Malaria. Frühjahr 1701
Auf der Rückreise. Juni-September 1701
Empfang in Amsterdam. Ende September 1701
Dorotheas Geheimnis. November 1701
Arbeit über Arbeit. Frühjahr 1702
Der große Prachtband. Anfang 1705
Nachbemerkung zum Lebenslauf der Maria Sibylla Merian
Faksimileausgaben nach Werken der Maria Sibylla Merian
Geboren 1934 in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern).
Studium der Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie an der Humboldt-Universität BerIin. Diplom, Promotion zum Dr. phil.

1965-69 Redakteurin am Lexikon der Kunst, HU Berlin.
1973-84 Leiterin der Graphischen Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin.
Ausstellungsbetreuungen u.a. in Japan, Mexiko und Estland.
Studienaufenthalte in Holland, Frankreich, England, Irland, Skandinavien, Italien und den USA
Verheiratet seit 1955, drei Kinder, vier Enkel.
Seit 1985 freischaffende Schriftstellerin.
Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und im Friedrich-Bödecker-Kreis.
Auszeichnungen:
Franz Bunke-Preis 1991 (Hamburg),
Peter-Härtling-Preis 1994 (Weinheim).
Bibliografie (Auswahl):
Das Haus an der Voldersgracht. Ein Vermeer-Roman. Prisma-Verlag, Leipzig 1977,
Meister Bertram. Ein Künstlerroman. Prisma-Verlag, Leipzig 1981,
A. v. Ostade. Radierungen, eigene Bestände im Staatlichen Museum Schwerin. Staatliches Museum, Schwerin 1985,
Die Woge. Ein Hokusai-Roman. Prisma-Verlag, Leipzig 1988,
Das mecklenburgische Reutergeld von 1921. Ein kulturgeschichtliches Kuriosum. Stock und Stein, Schwerin 1994,
Ein Schmetterling aus Surinam. Die Kindheit der Maria Sibylla Merian. Beltz und Gelberg, Weinheim 1995,
Wetterleuchten über Isenheim. Ein Grünewald-Roman. Fouqué-Literaturverlag, Egelsbach/Frankfurt am Main 2002,
Schwerin. Hinstorff, Rostock 1998,
Mecklenburg-Vorpommern. Hinstorff, Rostock 1999,
Reisefieber-Fieberreisen. Helms, Schwerin 2004,
Quintessenzen. Gedichte. Edition Nordwindpress, Hof Grabow 2006,
Bei den Schmetterlingen in Surinam. Die Reise der Maria Sibylla Merian. Edition Nordwindpress, Dalberg-Wendelstorff 2008.
Der Maler und sein Biograph. Ein Thomas Gainsborough-Roman. Edition Nordwindpress, Lychen 2011
Fast ein Jahrhundert. Das lange Leben der Alma M. geborene S. Edition Nordwindpress, Lychen 2012
Der Traum vom Glück ohne Ende. Aus dem Leben des Malers Adrian Ludwig Richter. EDITION digital, Pinnow 2014
Wochenlang hat Maria Sibylla fast ohne Pausen gearbeitet. Plötzlich aber bricht sie zusammen. Schwächeanfall. Dorothea kann sie noch gerade abfangen und zum Schaukelstuhl bringen. Dann ruft sie nach Ma und die holt Lucia van Sommelsdijk.
„Mein Gott, was ist mit ihr? Wir müssen den Arzt kommen lassen!“
Der Arzt fühlt den Puls, horcht Herz und Lunge ab, hält ihr Riechwasser unter die Nase und legt ihr ein nasses Tuch auf die Stirn.
„Sie muss flach liegen und braucht viel Schonung und Ruhe. Wenn es ihr besser geht, langsame Spaziergänge. Wie alt ist die Patientin?“
„Dreiundfünfzig“, sagt Dorothea.
Das hört der Arzt ungern. „Ein so hohes Alter erreichen auch heutzutage bei Weitem nicht alle Menschen, wie Ihr wisst. Aber hoffen wir das Beste. Sie hat ja gute Pflege.“
Als Maria Sibylla wieder zu sich kommt, sieht sie sich erstaunt um. „Was war mit mir?“
„Ohnmächtig wart Ihr, Mutter! Überanstrengt. Habt Ihr gar nicht gemerkt, dass ein Arzt hier war?“
Maria Sibylla kämpft noch immer gegen den Drehschwindel und die Schwärze vor den Augen. „Kommt, wir bringen Euch auf Euer Bett. Ihr sollt flach liegen. Befehl vom Arzt.“
Mit vereinten Kräften bringen sie sie ins Gästezimmer. Ruhe soll sie haben und möglichst viel schlafen. Nur Ma bleibt zum Aufpassen da und soll sofort rufen, wenn was ist.
„Das musste ja so kommen“, seufzt Lucia van Sommelsdijk, als sie wieder auf der Terrasse sind, „Dorothea, Eure Mutter arbeitet entschieden zu viel. Sie ist einfach zu ehrgeizig.“
„Nein“, widerspricht Dorothea, „das seht Ihr falsch. Sicher arbeitet sie sehr viel, aber mit Ehrgeiz hat das nichts zu tun, überhaupt nichts.“
„Womit denn sonst?“
„Sie ist im tiefsten Herzen davon überzeugt, dass ein Mensch, dem der Schöpfer eine besondere Begabung verliehen hat, auch die Verpflichtung hat, diese Gabe zu nutzen. Auch gegen Widerstände.“
Lucia van Sommelsdijk stutzt. „Ihr meint also, ihr Fleiß - oder wie Ihr es sonst nennen wollt - gründet sich auf ein tief religiöses Gefühl?“
„Man könnte es so sagen. Ehrgeiz hieße ja, dass sie auf Ruhm und Ehre aus wäre. Dazu ist sie aber viel zu bescheiden. Sie sieht sich als Werkzeug einer höheren Macht, der sie zu dienen hat und der sie jedes erdenkliche Opfer zu bringen bereit ist.“
„Hm, ich habe mich oft gefragt, was sie so antreibt. Die Aussicht auf Geld kann es kaum sein. Denn ihre Arbeiten werden ohne Zweifel unter Wert bezahlt. - Aber darf die Opferbereitschaft denn so weit gehen, dass sie Leib und Leben aufs Spiel setzt?“
„Ich denke, die Überzeugung von ihrer höheren Aufgabe ist so groß, dass sie ihr Kraft und Energie genug verleiht, um alle Klippen zu umsegeln. Ich glaube nicht, dass wir uns ernsthaft Sorgen machen müssen um sie. Sie wird sich wieder aufrappeln. Wirklich zusammenbrechen würde sie erst dann, wenn man ihr ihre Arbeit verbieten würde.“

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