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Adebar und Kunigunde


Adebar und Kunigunde


1. Auflage

von: Joachim Nowotny

6,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 13.06.2013
ISBN/EAN: 9783863941376
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 149

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Seit jeher soll es Menschen geben, die mit Tieren reden. Kunigunde, zum Beispiel, weiß nicht nur rätselvolle Sprüche, sie kann sich auch mit Mijnheer Adebar verständigen. Der Storch hat nämlich Sorgen. Er muss ein neues Nest bauen. Wohin aber? Doch nicht etwa auf den Leitungsmast! Da gibt es Konflikte mit den Menschen.
Wir haben es jedoch nicht mit einer herkömmlichen Tiergeschichte zu tun. Neun Abende gibt es Nachrichten über Stürme und sanften Frühlingswind, über Alarm und Kurzschluss, über Feiern und Entscheidungen - und schließlich auch Auskunft über einige Hoffnungen für unsere Zeit.
Das hochaktuelle Buch für Kinder ab 10 Jahre, die sich für den Schutz der Tiere und ihrer Umwelt interessieren, erschien erstmals 1990 in Der Kinderbuchverlag Berlin.

Zuerst: Von Menschen und Tieren
Und nun: Von einem Menschen und einem Tier
Der erste Abend und eine aussichtsreiche Bekanntschaft
Die Nacht, der Tag. Beides in froher Erwartung
Der zweite Abend. Und gleich mehr als eine Überraschung
Die Nacht. Und viele Erinnerungen
Der Tag. Und der Versuch, etwas anderes zu machen
Der dritte Abend. Und wie man sich einigen kann
Der dritte Abend. Und endlich Kunigundes Geschichte
Immer noch der dritte Abend. Und eine Zwischenbemerkung
Der dritte Abend. Und die Fortsetzung von Kunigundes Geschichte
Drei Tage ohne ein weiteres Wort
Der vierte Abend. Und beinahe ein Zerwürfnis, das das Ende der Geschichte bedeutet hätte
Der vierte Abend. Und doch nicht die Geschichte, die Gulamo hören will
Der vierte Abend. Und ein Zwischenruf
Der vierte Abend. Und endlich Kunigundes mutiger Auftritt in großer Höhe
Noch einmal der vierte Abend. Und ein paar Sätze - anscheinend zur Beruhigung
Eine Nacht. Und ein Tag voller Erinnerungen
Der fünfte Abend. Und eine Geduldsprobe für Gulamo
Der fünfte Abend. Und die Geschichte von Kunigunde und ihrem Vater
Der fünfte Abend. Und wieder eine Zwischenbemerkung
Der fünfte Abend. Und ein ziemlich überraschender Abschluss des Tages
Nacht und Tag in einem
Der sechste Abend. Und endlich der Anfang einer Geschichte, in der viel passiert
Der sechste Abend. Und noch eine Erinnerung
Der sechste Abend. Und eine kleine, aber wichtige Abschweifung
Der sechste Abend. Und Ereignisse, die alarmierend genug sind
Ein Tag voller Unrast
Der siebente Abend. Und eine enttäuschende Auskunft, an die sich bald eine bessere anschließt
Der siebente Abend. Und Begebenheiten, die zu Sprüchen führen
Der siebente Abend. Und ein kurzes Gespräch zur Verständigung
Der siebente Abend. Und ein folgenreiches Versprechen
Der siebente Abend. Und eine letzte Zwischenbemerkung
Der siebente Abend. Und endlich ein guter Einfall
Der siebente Abend. Und ein Missverständnis, das Folgen haben wird
Eine ruhige Nacht. Aber kein ruhiger Tag
Der achte Abend. Und eine Erleichterung, die sich bald in ihr Gegenteil verkehrt
Der achte Abend. Und ein Traum anstelle von Gedanken
Der achte Abend. Und eine Einladung an alle, die sich bereits einen Namen gemacht haben
Der achte Abend. Und ein Zwischenruf, der Kopfschütteln hervorruft
Der achte Abend. Und die Fortsetzung des Festberichtes
Der achte Abend. Und ein verlängerter Seufzer
Der achte Abend. Und ein nächtlicher Ausflug, der eine überraschende Wende bringt



Joachim Nowotny entstammt einer Arbeiterfamilie. Er absolvierte eine Lehre als Zimmermann und arbeitete in diesem Beruf. 1954 legte er an einer Arbeiter-und-Bauern-Fakultät die Reifeprüfung ab und studierte anschließend bis 1958 Germanistik an der Universität Leipzig. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er als Verlagslektor. Seit 1962 lebt er als freier Schriftsteller in Leipzig. Von 1967 bis 1982 wirkte er als Dozent am dortigen Literaturinstitut Johannes R. Becher.
Joachim Nowotny ist Verfasser von Erzählungen, Romanen, Hör- und Fernsehspielen. Den Schwerpunkt seines Werkes bilden Kinder- und Jugendbücher; thematisch ist er eng mit seiner Heimatregion, der Lausitz, verbunden. Nowotny behandelte als einer der ersten DDR-Autoren am Beispiel des Lausitzer Braunkohle-Tagebaus Themen wie Landschafts- und Umweltzerstörung.
Joachim Nowotny ist seit 1990 Mitglied des Verbands Deutscher Schriftsteller.
Auszeichnungen:
1971 Alex-Wedding-Preis,
1977 Heinrich-Mann-Preis
1979 Nationalpreis der DDR (II. Klasse für Kunst und Literatur)
1986 Kunstpreis des FDGB.
Bibliografie (Auswahl)
Hochwasser im Dorf, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1963
Jagd in Kaupitz, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1964
Hexenfeuer, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1965
Jakob läßt mich sitzen, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1965
Labyrinth ohne Schrecken, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1967
Der Riese im Paradies, Der Kinderbuchverlag, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1969
Sonntag unter Leuten, Mitteldeutscher Verlag, Halle (S.) 1971
Ein gewisser Robel, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1976
Die Gudrunsage, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1976
Ein seltener Fall von Liebe, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1978
Abschiedsdisco, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1981
Letzter Auftritt der Komparsen, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1981
Die Äpfel der Jugend, Aufbau Verlag, Berlin 1983
Ein Lächeln für Zacharias, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1983
Der erfundene Traum und andere Geschichten, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1984
Schäfers Stunde, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1985
Der Popanz, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1986
Wo der Wassermann wohnt, Domowina Verlag, Bautzen 1988 (zusammen mit Gerald Große)
Adebar und Kunigunde, Der Kinderbuchverlag, Berlin 1990
Als ich Gundas Löwe war, Faber & Faber, Leipzig 2001


»Ha«, rief der Storch, »Ihr besteht also immer noch auf dem Wort. Aber meinetwegen: Wenn Ihr es eine Katastrophe nennen wollt, dass nun etliche Leute auf die Beine kamen, sich hier eine Tür öffnete, da ein Fenster, dass die einen begierig, die anderen erschreckt ihre Ohren in den Wind hielten, dass vor allem die jungen Männer im Laufschritt dem Spritzenhaus zustrebten, wo sie das Eisentor ganz aufrissen und das Löschfahrzeug herausholten, dass der rote Wagen in hohem Tempo die Kurve zum Dorfplatz nahm, wobei er pausenlos auf seine Art Alarm schrie, nämlich Tatütata!, sogar nachdem er zum Stehen gekommen war und man ihm die Schläuche entrissen hatte, dass nun alles auf Kommando ging: Löschtrupp vorwärts! Wasser marsch!, dass zum Keuchen der Männer und zu Konrads Kommando nun auch das Geknatter der Motorpumpe und das Zischen des Wasserstrahls kam, kurz, wenn Ihr für all das kein anderes Wort als Katastrophe habt, so will ich es gelten lassen. Obwohl Ihr Euch damit keineswegs in Übereinstimmung mit Euren Artgenossen befindet. Denn für die Leute dort kam die Katastrophe erst später.«
»Wieso denn das?«, rief Gulamo in höchster Erregung.
Der Storch ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Gemach, gemach«, sagte er, »ich nehme mir die Freiheit, zuerst davon zu berichten, was ich als Katastrophe erlebte. Zunächst betrachtete ich das Hin und Her zu meinen Füßen von oben herab wie eine Art Übung, deren Regeln ich nicht kannte. Obwohl es rasch dunkel wurde, konnte man alles gut sehen, denn man hatte mehrere hell strahlende Lampen herbeigeschafft, die die Vorgänge beleuchteten. Freilich zuckten meine Glieder. Und ich war mehrmals drauf und dran, meinen Posten zu verlassen und Schutz in der Finsternis des Luftraums zu suchen. Doch ich unterdrückte alle Regungen dieser Art, denn noch immer vertraute ich den Leuten, die mich so lange in ihrem Dorf geduldet hatten. Es dauerte ja auch eine ganze Weile, ehe die Pumpe mit voller Kraft lief und der Wasserstrahl die Spritze steil ansteigend verließ. Konrads Kommandos wurden immer energischer. Macht Druck! Haltet drauf! rief er. Und bald wiederholten die beiden jungen Männer, die die Pumpe und die Spritze führten, die Befehle mit vor Anstrengung knirschenden Stimmen: Ich mache Druck! Ich halte drauf! Aber erst als mich der kalte Strahl traf und von meiner Plattform riss, als ich vom Druck des Wassers zu Boden geschleudert wurde, erkannte ich, wie sehr ich mich getäuscht hatte und dass der ganze Alarm nicht irgendeiner Übung, sondern einzig und allein mir gegolten hatte.«
»Wie denn«, rief Gulamo, »man hat Euch einfach ... heruntergespritzt?«
»So ist es«, sagte der Storch. »Man scheute weder Sirenengeheul noch Scheinwerferlicht, man brachte eine ganze Dorffeuerwehr auf die Beine, nur um einen Storch von einem Lichtmast zu spritzen.«
»Konntet Ihr Euch retten?«
»Mit Mühe«, sagte der Storch, »es bedurfte schon einer ganzen Reihe von kräftigen Flügelschlägen, ehe der Luftstrom mein nasses Federkleid trocknete. Aber lassen wir das. Bleiben wir bei dem Aufwand, den Euresgleichen manchmal treibt und der jeder Vernunft spottet. Hätte man nicht ...«
»Einen Augenblick!«, rief Gulamo, »wir können gleich darüber sprechen. Vergesst bloß nicht, dass Ihr mir noch etwas anderes schuldig seid.«
»Wie könnte ich«, antwortete der Storch, »kommt doch das eine aus dem anderen. Ich gewann dann doch ein bisschen Höhe, aber um in den Luftraum zu steigen, war es zu spät. Also suchte ich mir ein Stalldach, das im Dunkeln lag, und versuchte, mit meinem Schrecken fertig zu werden, so gut es ging. Im Schein der Lampen freilich beruhigte man sich nicht. Man hatte hurra! geschrien, als mich der Strahl vom Mast warf. Man war so begeistert, dass man nicht aufhören wollte. Vor allem die beiden jungen Leute, bei denen es sich natürlich um Alexanders Freunde Harzer und Stromer handelte, konnten nicht genug tun, zu rufen: Ich mache Druck! Ich halte drauf! Und so stieg der Strahl weiter zur Mastspitze hinauf und fetzte auch das letzte Zweiglein von den Isolatoren. Auf einmal aber begann es über den Drähten zu knistern, Funken sprühten, es erhob sich ein grell leuchtender Bogen inmitten des Wasserstrahls. Dann gab es einen trockenen Knall, und alles war aus. Nur das Tatütata gellte noch. Sonst aber lag das ganze Dorf plötzlich in der schwärzesten Finsternis.«
»Kurzschluss!«, stöhnte Gulamo.
»Kurzschluss«, bestätigte der Storch. »Was man von mir und meiner bescheidenen Baukunst befürchtet hatte, das war den beiden jungen Heißspornen aufs Trefflichste gelungen ... Ich will es mir ersparen, das nun ausbrechende Durcheinander zu beschreiben. Ich stand auf meinem Bein und glaubte immer noch, es könne alles gut werden.«

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