Details

Von einem, der auszog, Napoleon zu schlagen


Von einem, der auszog, Napoleon zu schlagen


1. Auflage

von: Heinz-Jürgen Zierke

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 19.11.2011
ISBN/EAN: 9783863942588
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 245

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

1813. Der Befreiungskrieg gegen Napoleon bricht aus. Noch stehen die französischen Truppen in Deutschland. Willem Beggerow, ein pommerscher Bauernjunge, will seinen Vater rächen, der von streifenden "Musjes" erschossen wurde. Der Vater gibt ihm eine Tabakdose, die er von Scharnhorst erhalten hatte. Der General würde Willem eine Uniform und ein Gewehr geben. Doch der Gutsherr, Herr von Kerckow, will ihn nicht ziehen lassen. Willem flieht, schlägt einen Franzosen nieder, wird gefangen und soll erschossen werden. Das Mädchen Tine, dem Willem immer wieder begegnen wird, hilft ihm weiter. Mit einem Kosakentrupp erreicht er die preußischen Truppen, als eben eine schwere Schlacht tobt, in der Scharnhorst verwundet wird. Er kann Willem nicht helfen, übergibt ihn aber dem Generalmajor Gneisenau. Dem gefällt der kesse Junge, aber er gibt ihm keine Uniform und kein Gewehr; erst soll Willem lernen. Doch da kommt der Herr von Kerckow, der nun wieder seine alte Offiziersuniform trägt, ins Hauptquartier und will Willem, den Sohn seines Leibeigenen, als sein Eigentum zurückhaben. Doch der will seinen Vater mit der Waffe in der Hand rächen...
LESEPROBE:
Scharnhorst lehnte sich zurück. "Wenn es mir doch meine Gesundheit erlaubte, zu Pferd würde ich halb Europa durchqueren, wie weiland Karl XII. von Schweden."
Hardenberg beeilte sich, die Kissen in seinem Rücken zu ordnen. Dankbar nickte ihm der General zu und sagte nachdenklich: "Ohne Österreich wird es sehr, sehr schwer werden. Preußen allein verfügt nicht über genügend Menschen und Mittel. Die russischen Verstärkungen überwinden zu langsam die Weite des Landes. Mit Österreichs Macht aber besäßen wir das Übergewicht. Und dann das Beispiel: alle deutschen Länder richteten sich daran auf und würden vom Feuer des Patriotismus erfasst, Sachsen, Bayern, Westfalen..."
Hardenberg lächelte dünn. Eine leichte Röte überzog sein Gesicht.
"Mein Freund sollte seine angegriffene Konstitution schonen. Es wäre besser, sich nicht den Strapazen des Feldzuges auszusetzen, sondern sich in einer weniger unter dem Kriege leidenden Landschaft zu kurieren. Man könnte an Böhmen denken, oder an Wien."
"Ihr wollt mich tatsächlich nach Österreich schicken?"
"Wenn einer den Kaiser Franz umstimmen kann, dann seid Ihr es, Scharnhorst, nur Ihr allein. Was davon abhängt, sagtet Ihr selbst. Ihr habt die stärksten Argumente, und Ihr wisst sie am überzeugendsten darzulegen. Meine Diplomaten..., ich weiß, der Herr General belieben zu scherzen:



Geboren 8.7.1926 in Marienthal, Kreis Greifenhagen (Pommern), aufgewachsen und Volksschule in Wildenbruch/Pommern.
Lehrerbildungsanstalt in Neisse und Patschkau (Oberschlesien), Arbeitsdienst, Wehrmacht, Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion.
Vorstudienschule Greifswald, Studium der Germanistik (abgebrochen), Dramaturg an den Theatern Greifswald und Stralsund, Arbeit in verschiedenen Kulturverwaltungen, Chefdramaturg des Staatlichen Folkloreensembles der DDR.
Seit 1967 freischaffender Schriftsteller.
Heinz-Jürgen Zierke lebte von 1969 bis 2013 in Stralsund, jetzt in Prenzlau.
Bibliografie
Das Gottesurteil, Roman, 1965
Sieben Rebellen, 1957
Sie nannten mich Nettelbeck, Roman, 1969
Eine Chance für Biggers, Roman, 1970
Nowgorodfahrer, Roman, 1973
Von einem, der auszog, Napoleon zu schlagen, 1975
Gänge durch eine alte Stadt, Riga, 1977
Karl XII. ,Roman, 1978
Eine livländische Weihnachtsgeschichte, Erzählungen, 1981
Ich war Ferdinand von Schill, Roman, 1983
Der Dänenschatz, 1988
Wibald der Mönch, Roman, 1987
Odins Schwert, 1990
Pommern grient,1997
Spuk auf Spyker, Erzählungen, 1998
Ana Regina vaziuoja i miesta, Novelle, 1998
Das Mädchen aus Vineta, Erzählung, 2000

Kinderhörspiele (vor 1990)
Hensken
Jana
Der schwarze Stein
Der Rebellenmajor u. a.
Scharnhorst hatte sich den Lehnstuhl ans Fenster rücken lassen, damit er das Treiben auf dem Hof überblicken konnte. Es war das gewohnte Bild, Soldaten und Offiziere, preußische und russische Uniformen, Pferde, Geschütze, Bagagewagen. Nur eins war anders: seit der Niederlage und dem Rückzug war der Empfang in Dörfern und Städten kühl. Die Leute blieben in den Häusern und kamen nur mürrisch und mangelhaft den Anordnungen nach. War das die Angst vor der Rache der Franzosen, oder hatten die Verbündeten das Volk enttäuscht?
Eine Ordonnanz ritt auf den Hof zu. Der Staatskanzler ließ sich melden. Da rollte die Kutsche auch schon auf den Hof.
Der Freiherr von Hardenberg? Brachte er Neues aus Österreich? Hatte sich der Wiener Hof endlich entschlossen, am Kampf gegen Napoleon teilzunehmen?
Der Staatskanzler, ein überaus höflicher Mensch, erkundigte sich eingehend nach des Herrn Generalleutnants Gesundheit. Man sei am Hofe sehr in Sorge, die Majestät selbst wünsche ihm die beste Genesung.
"Sparen wir uns die Redensarten! Haben Sie Nachrichten aus Wien? Meine Wunde macht Schwierigkeiten; eine frohe Kunde wäre die beste Medizin."
Der Kanzler zupfte verlegen ein paar Stäubchen von seinem Rock. Gewiss, gewiss. Er bedauere nur, dass er nicht so Positives vermelden könne, wie er es Seiner Exzellenz wünschte. Obwohl hoffnungsvolle Ansätze nicht zu übersehen wären: Österreich verstärke seine Rüstungen, ziehe Truppen zusammen... Andererseits scheue man sich am Wiener Hofe, dem kaiserlichen Schwiegersohn offen... Graf Metternich träume noch immer von einer Vermittlerrolle. Ja, wenn wir jemand hätten, dessen Feuer und Überzeugungskraft...
Scharnhorst lehnte sich zurück. "Wenn es mir doch meine Gesundheit erlaubte, zu Pferd würde ich halb Europa durchqueren, wie weiland Karl XII. von Schweden."
Hardenberg beeilte sich, die Kissen in seinem Rücken zu ordnen. Dankbar nickte ihm der General zu und sagte nachdenklich: "Ohne Österreich wird es sehr, sehr schwer werden. Preußen allein verfügt nicht über genügend Menschen und Mittel. Die russischen Verstärkungen überwinden zu langsam die Weite des Landes. Mit Österreichs Macht aber besäßen wir das Übergewicht. Und dann das Beispiel: alle deutschen Länder richteten sich daran auf und würden vom Feuer des Patriotismus erfasst, Sachsen, Bayern, Westfalen..."
Hardenberg lächelte dünn. Eine leichte Röte überzog sein Gesicht.
"Mein Freund sollte seine angegriffene Konstitution schonen. Es wäre besser, sich nicht den Strapazen des Feldzuges auszusetzen, sondern sich in einer weniger unter dem Kriege leidenden Landschaft zu kurieren. Man könnte an Böhmen denken, oder an Wien."
"Ihr wollt mich tatsächlich nach Österreich schicken?"
"Wenn einer den Kaiser Franz umstimmen kann, dann seid Ihr es, Scharnhorst, nur Ihr allein. Was davon abhängt, sagtet Ihr selbst. Ihr habt die stärksten Argumente, und Ihr wisst sie am überzeugendsten darzulegen. Meine Diplomaten..., ich weiß, der Herr General belieben zu scherzen: die Männer mit den dicken Bäuchen und den dünnen Köpfen."
"Ihr Schnüffler. Alles bekommt ihr heraus. Man kann nicht das Hemd wechseln, ohne dass im Kabinett ein Aktenstück angelegt wird."

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