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Unterwegs zu Angela


Unterwegs zu Angela

Amerikanische Impressionen
1. Auflage

von: Walter Kaufmann

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 27.12.2013
ISBN/EAN: 9783863945671
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 199

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

In dieser 1973, also im Jahr nach dem Freispruch in allen Anklagepunkte für die amerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis, geschriebenen packenden Reportage gelingt Walter Kaufmann ein lebendiges Porträt der damals 29-jährigen Angela Davis. Kaufmann berichtet von ihrer Kindheit und Jugend, ihrer politischen Entwicklung, von der Arbeit der Solidaritätskomitees für Angela Davis und von den Vorgängen vor und während des gegen sie angestrengten Prozesses.
Zugleich bietet „Unterwegs zu Angela“ aufschlussreiche Einblicke in die US-amerikanische Gesellschaft dieser Zeit – von den Ungerechtigkeiten gegenüber der schwarzen Bevölkerung bis zum Thema Todesstrafe.

INHALT:
Welch ein wundervoller Augenblick!
Das stille Mädchen
Ein Funke Auflehnung
Auf dem Flug nach Alabama
Ein Brief aus Birmingham
Jener Tag in San Francisco
Im Gefängnis an der Bucht
Der faire Bericht
Der Fall Heidi Fletcher
Der Fremde aus Fresno
Die Stimme Rodger McAfees
Der Schlüssel zur Tür
Die Verteidigung hat das Wort
Stimmen für Freispruch
Die Zeit der Entscheidung
»Warum bist du Kommunistin?«
Der Zorn des Ben Simmons
Eine Stunde mit Jerry Paul
Der Weg zweier Frauen
Epilog
Nicht nur mein Sieg
Welch ein wundervoller Augenblick!
Das stille Mädchen
Ein Funke Auflehnung
Auf dem Flug nach Alabama
Ein Brief aus Birmingham
Jener Tag in San Francisco
Im Gefängnis an der Bucht
Der faire Bericht
Der Fall Heidi Fletcher
Der Fremde aus Fresno
Die Stimme Rodger McAfees
Der Schlüssel zur Tür
Die Verteidigung hat das Wort
Stimmen für Freispruch
Die Zeit der Entscheidung
»Warum bist du Kommunistin?«
Der Zorn des Ben Simmons
Eine Stunde mit Jerry Paul
Der Weg zweier Frauen
Epilog
Nicht nur mein Sieg
Walter Kaufmann (eigentlich Jizchak Schmeidler) wurde 1924 in Berlin als Sohn einer jüdischen Verkäuferin geboren und 1926 von einem jüdischen Anwaltsehepaar adoptiert. Er wuchs in Duisburg auf und besuchte dort das Gymnasium. Seine Adoptiveltern wurden nach der Reichskristallnacht verhaftet, kamen ins KZ Theresienstadt und wurden im KZ Auschwitz ermordet. Ihm gelang 1939 mit einem Kindertransport die Flucht über die Niederlande nach Großbritannien.
Dort wurde er interniert und 1940 mit dem Schiff nach Australien gebracht. Anfangs arbeitete er als Landarbeiter und Obstpflücker und diente als Freiwilliger vier Jahre in der Australischen Armee.
Nach 1945 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Straßenfotograf, auf einer Werft, im Schlachthof und als Seemann der Handelsmarine. 1949 begann er seinen ersten Roman, der 1953 in Melbourne erschien.
1957 übersiedelte er in die DDR, behielt jedoch die australische Staatsbürgerschaft. Seit Ende der 1950er Jahre ist Walter Kaufmann freischaffender Schriftsteller. Ab 1955 gehörte er dem Deutschen Schriftstellerverband und ab 1975 der PEN-Zentrum der DDR, dessen Generalsekretär er von 1985 bis 1993 war. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Walter Kaufmann war außerdem in mehreren DEFA-Filmen als Darsteller tätig, teilweise unter dem Pseudonym John Mercator.
Auszeichnungen
1959: Mary Gilmore Award
1961, 1964: Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam
1967: Heinrich-Mann-Preis
1993: Literaturpreis Ruhrgebiet
Bibliografie

Werke in englischer Sprache
Voices in the storm
The curse of Maralinga and other stories
American encounter
Beyond the green world of childhood

Werke in deutscher Sprache
Wohin der Mensch gehört
Der Fluch von Maralinga
Ruf der Inseln
Feuer am Suvastrand
Kreuzwege
Die Erschaffung des Richard Hamilton
Begegnung mit Amerika heute
Unter australischer Sonne
Hoffnung unter Glas
Stefan – Mosaik einer Kindheit
Unter dem wechselnden Mond
Gerücht vom Ende der Welt
Unterwegs zu Angela
Das verschwundene Hotel
Am Kai der Hoffnung
Entführung in Manhattan
Patrick
Stimmen im Sturm
Wir lachen, weil wir weinen
Irische Reise
Drei Reisen ins gelobte Land
Kauf mir doch ein Krokodil
Flucht
Jenseits der Kindheit
Manhattan-Sinfonie
Tod in Fremantle
Die Zeit berühren
Ein jegliches hat seine Zeit
Im Schloss zu Mecklenburg und anderswo
Über eine Liebe in Deutschland
Gelebtes Leben
Amerika
Die Welt des Markus Epstein
Im Fluss der Zeit
Schade, dass du Jude bist
»,Sie sind also einer dieser verdammten Geschworenen', sagte der Ladenbesitzer zu mir. »’Lassen Sie sich gesagt sein, mit Ihnen will ich nicht mal sprechen, über diesen ganzen Fall will ich kein Wort hören - kein Wort!‘ Darauf sagte ich zu ihm: ,Sie beziehen Ihre Informationen nur aus den Zeitungen, aber wir haben dreizehn Wochen in diesem Gerichtssaal gesessen, lang genug, glaube ich, um uns ein Urteil erlauben zu können.’ Danach bemühte er sich, ein bisschen freundlicher zu sein. Vielleicht aber auch nur, weil ich schließlich ein Kunde bin.«
Mr. Seidel erhob sich und kam gleich darauf mit einem Brief zurück, den er eben erhalten hatte.
»Lesen Sie das«, sagte er. »Erinnert Sie womöglich an das Deutschland der dreißiger Jahre.«
»Ein Mann Ihres Alters sollte sich schämen«, stand da in ungelenker Handschrift. »Sie sollten sich hüten, rechtlich denkenden Bürgern unter die Augen zu kommen - entweder die Geschworenen waren Kommunisten, oder sie waren gekauft, oder einfach dumm. Andere Erklärungen für diesen unerhörten Freispruch dieser Mörderin Angela Davis gibt es nicht. Ihren Namen werden wir uns merken!«
Der Brief war nicht unterzeichnet.
Mr.Seidel schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Gleichviel«, sagte er, »wir taten, was uns unser Gewissen gebot.«
»Mich interessiert Ihr Anteil an der Beratung der Geschworenen.«
»Nun, etwas Wesentliches habe ich schon beigetragen«, erwiderte er nach kurzer Pause. »Ich schlug nämlich der Vorsitzenden Mistress Timothy vor, erst einmal über den Anklagepunkt Verschwörung zu beraten - denn falls wir zu dem Schluss kommen sollten, dass es keine Verschwörung gab, dann blieb nicht viel von den restlichen Anklagepunkten Entführung und Mord. Das leuchtete ein und beschleunigte die Diskussion - bereits am Sonnabend standen wir in Bezug auf Verschwörung so dicht vor einer Übereinstimmung, dass es am Sonntag nur noch wenig zu beraten gab.«
»Dann war Ihr Beitrag tatsächlich entscheidend«, sagte ich.
Er sah mich mit Genugtuung an.
»Wir haben alle unseren Teil beigetragen«, meinte er bescheiden, »besonders Mistress Timothy.«
Aber dann, offensichtlich in dem Bewusstsein, dass es sich bei dem Gespräch nicht einfach um eine Unterhaltung zwischen Bekannten handelte, setzte er hinzu: »Was mir die Entscheidung erleichterte, waren die Belehrungen des Richters, bei berechtigtem Zweifel an der Schuld für die Angeklagte zu entscheiden - aus keiner meiner vielen Notizen während des Prozesses ergab sich irgendein klarer Beweis für Angela Davis’ Schuld.«

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