Details

Stolperjahre


Stolperjahre


1. Auflage

von: Brigitte Rabeler

5,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 09.04.2015
ISBN/EAN: 9783956553264
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 99

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Es war einmal. Zwar fängt diese Geschichte wie ein Märchen an. Aber es ist keines: „Es geschah erst vor Kurzem und ganz in deiner Nähe in einem kleinen Städtchen am Rande eines großen Fußballfeldes.
Also, noch einmal. Es war einmal ein Junge, der hieß Felix, Felix Kuhlbaum.“ Und dieser Felix hat gleich mehrere Probleme: Er hat einen dicken Bauch, auch weil er gern nascht und besonders von Kühlschränken angetan ist, und er möchte gern einen Vater haben. Auch wenn der Junge, der ein begeisterter Fußballer ist und in Mathe begabt ist, einen tollen Großvater hat, der wunderbares Seemannsgarn spinnen kann und ihm oft den Vater ersetzt. Trotzdem fehlt er ihm schon sehr.
Und da ist auch noch sein Freund Peter, mit dem er sich gut versteht und dem er gern in Mathe hilft. Allerdings: Einmal, als Felix und Peter bei den Hausaufgaben saßen, passierte eine ganz dumme Geschichte. Felix war bereits mit den Matheaufgaben fertig. Er bummelte durch die Wohnung. Schaute hier hin, besah sich dort etwas, bis er wieder einmal in der Küche anlangte. Und wie immer, wenn er in einer Küche war, zog es ihn zum Kühlschrank hin. Meistens naschte er eine Scheibe Wurst oder Käse, aß einen Löffel Honig oder nahm die von Peters Mutter bereitgelegten Schokoriegel heraus.
Heute jedoch staunte er nicht schlecht. Der Kühlschrank war bis zum Bersten voll mit den schönsten Sachen. Stimmt ja, Peters Mutter hatte heute Geburtstag, fiel ihm ein. Und dann entdeckte Felix auch noch seine Lieblingsspeise, Schokoladenpudding. Ob das wohl gut geht?
Felix und der Fischeangler
Felix Kugelbauch und Miter Poop
Felix bekommt einen Vater
Ich heiße Brigitte Rabeler, bin am 21.06.1948 in dem kleinen Ort Zempin auf der Insel Usedom geboren. Von 1951 bis 2000 wohnten wir in Schwerin. Danach sind wir nach Pinnow gezogen, wo wir seit 1980 bereits ein kleines Grundstück besaßen. Mein Mann und ich lernten uns auf der Hochschule in Wismar kennen und haben nach dem Ende des Studiums 1970 geheiratet.
Im Juni 2012 bin ich in Rente gegangen. Jetzt aber konnte ich meinem lang ersehnten Wunsch nachgehen, ein wenig zu schreiben. Eigentlich nur für mich. Meine Freunde aber meinten, ich soll meine Gedanken und Geschichten auch anderen Kindern zukommen lassen.
Nachdem Felix den ersten Schreck mit Mister Poop überwunden hatte, kam schon der nächste. Am folgenden Tag in der Schule lief alles normal. Felix hatte Peter nichts von seinem abendlichen Besuch erzählt. Peter hätte ihm sowieso nicht geglaubt. Auch Felix hatte inzwischen das Gefühl, dass er alles nur geträumt hatte.
Es kam die dritte Stunde, Mathe. Frau Piepenbrink, die Mathelehrerin, wollte sich heute alle Hausaufgaben ansehen und sammelte die Hefte ein. „Autsch, jetzt kommt es dicke“, murmelte Felix. Und es kam dicke.
Frau Piepenbrink schrieb eine lange Aufgabe an die Tafel. Während alle Schüler die Aufgaben schriftlich lösen mussten, sah sie, hinter ihrem Pult sitzend, die Hefte nach. Felix, der eigentlich immer der Schnellste im Lösen von Aufgaben war, konnte sich gar nicht richtig konzentrieren. Immer wieder schaute er zu Peter rüber, der zwei Bänke vor ihm auf der rechten Seite saß. Der aber knobelte an seiner Aufgabe.
Am Ende der Stunde war es dann so weit. Frau Piepenbrink teilte die Hausaufgabenhefte wieder aus und gab natürlich wie immer einen Kommentar dazu. Felix, der sich im Allgemeinen freute, wenn er gelobt wurde, hörte nur mit einem Ohr zu. Das andere lauschte nach Peter. Dieser hatte sein Heft mit der Bemerkung zurückbekommen: „Wenn du dich in Zukunft nicht anstrengst, wirst du wohl im Zeugnis eine „4“ bekommen. Du hast wieder 8 Fehler. Wenigstens zu Hause solltest du deine Aufgaben kontrollieren lassen. Ich muss wohl mal mit deiner Mutter sprechen.“ Au, das war wie ein Schlag ins Gesicht. Denn dieser hatte sich darauf verlassen, dass Felix die Aufgaben kontrolliert hatte. Jetzt war Peter sauer. „Das nennt sich nun Freund! Ich habe ihm geholfen, weil er so krank war und dabei hat er mich beschwindelt.“ Peter war traurig und wütend zugleich. Er verstand die Welt nicht mehr. So kannte er Felix nicht.
In der Pause setzte sich Peter im Schulhof auf einen Steinhaufen, ganz weit ab vom Trubel. Er wollte jetzt allein sein. Felix, der noch in der Bank saß, als alle schon aus dem Klassenraum liefen, würdigte er keines Blickes. Was war nur geschehen? Felix war doch sonst so gut drauf. Erst hatten sie Schularbeiten gemacht, dann sollte Peter alleine einkaufen gehen, damit sie schneller fertig wurden. Und als Peter zurückkam, ging es seinem Freund sehr schlecht. Und jetzt stellte sich heraus, dass Felix seine Hausaufgaben nicht kontrolliert hatte. Warum hat er das aber nicht gesagt? Warum hat er getan, als wenn er die Aufgaben nachgesehen hätte? Peter war verzweifelt. Jetzt fehlte ihm eine Idee, wie sie Felix eigentlich immer hatte. Aber bei Peter funktionierte das nicht. Ihm fiel nichts ein. Nach der Schule ging er allein nach Hause. Der Tag war für ihn gelaufen. Weder Fußball noch Fernsehen reizten ihn. Er saß einfach nur so rum.
Am späten Nachmittag kam Peters Mutter von der Arbeit nach Hause „Peter, was sitzt du da so trostlos rum? Hast du ein schlechtes Gewissen? Komm und hilf mir, die Tasche auspacken“. Peter stand auf und half, die Sachen in den Kühlschrank zu legen, der inzwischen nur noch halb gefüllt war. Dann nahm Frau Schramm ihren Sohn an die Hand und sprach: „Peter, ich hatte gestern ein großes Problem. Als ich meinen Gästen den Nachtisch bringen wollte, war der Schokoladenpudding nirgends zu finden. Hast du ihn aufgegessen, und vielleicht vergessen, es mir zu sagen?“ Sie schaute Peter fest in die Augen, als müsste dort die Wahrheit geschrieben stehen.
Peter aber riss die Augen weit auf. „Ich? Ich war doch gestern gar nicht am Kühlschrank! Ich wusste auch nicht, dass du einen Schokoladenpudding gekocht hattest!“ Er war enttäuscht, dass seine Mutter so etwas von ihm denken konnte. Er ging doch niemals an den Kühlschrank, nur wenn Ma Schokoladenriegel extra für ihn und Felix reingelegt hatte. Peter stutzte. Felix! Felix ging doch so gerne überall naschen. Ob er was davon weiß? Peter dachte an gestern, als Felix ihn alleine zum Einzukaufen schickte und dann, als Peter zurückkam, Bauchschmerzen hatte. Sollte er etwa den Pudding aufgegessen haben? Peter wusste wieder nicht, was er tun sollte. Er würde gern sagen, dass er einen Verdacht hatte, wollte aber Felix nicht verpetzen. Auch wenn er mächtig sauer auf Felix war, so konnte er ihn doch nicht einfach verraten. Er war kein Petzer. Was nun?

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