Details

Sagenspiegel des Harzes


Sagenspiegel des Harzes

Von Geisterspuk und Hexenflug
1. Auflage

von: Bernd Wolff

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 18.06.2012
ISBN/EAN: 9783863945510
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 363

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Teufelsmauer, Roßtrappe, Hübichenstein, Brocken – so vielfältig wie die Landschaft des Harzgebirges sind seine Sagen, in denen sich Denken und Hoffen, Freude und Schrecken, Leid und Zuversicht widerspiegeln.
Dieses Sagenbuch, in dem Bernd Wolff die alten Begebenheiten auf eigene poetische Weise und mit der nötigen Portion hintergründigen Humors nacherzählt, hilft dem Leser über das Vergnügen am Text hinaus, die mündlichen Überlieferungen in ihrem historischen Zusammenhang zu begreifen. Dazu werden auch mitunter schriftliche Quellen herangezogen. Deshalb sind die Sagen nicht wie üblich nach Ortschaften, sondern nach Themenkreisen geordnet. Hüttenkobolde und Zwerge, Götter und Riesen, Hexen und der in diesen Bergen besonders präsente Teufel, Bergleute, Schatzsucher, Reiche, Arme und Geprellte sowie gruselige Nachtgeister bevölkern die Seiten. Jedes der übergeordneten Kapitel wird eingeleitet durch ein Zitat aus Goethes «Faust», das zeigt, wie dieses Nationalepos unserem Gebirge besonders verbunden ist. So stellt sich unschwer die Verbindung von Volksdichtung und klassischer deutscher Literatur her, die beide aus einem Born geschöpft sind.
Da bei der Liqidation der Druckerei die Druckunterlegen verloren gingen, war es bisher nicht möglich, dieses begehrte Sagenbuch von 1997 wieder aufzulegen. EDITION digital legt hiermit zur Freude der Leser die E-Book-Fassung vor.

Von Geisterspuk und Hexenflug
Von Hüttenkobolden und Zwergen
Über das Vorhandensein von Zwergen
Der Keller im Heidelberg bei Helsungen
Das wüste Dorf bei Blankenburg
Zipfelmützen im Kloster Michaelstein
Zwergenspuren an der Bode
Das Zwergenweiblein im Kreuztal bei Rübeland
Das Schwarzmännchen von Rothehütte
Hüttenkobolde in Sorge
Unfälle durch Zwerge
Die Huckepolte von Braunlage
Hüttenmännchen in Rübeland
Nahrungsgeister von Altenbrak
Warnung durch die grauen Männchen
Der Kräuterzwerg unter der Linde im Bodetal
Wasser- und Nickelmänner an der Bode
Fredecke vom Quedlinburger Münzenberg
Die Höhle an der Voigtstiegklippe bei Wernigerode
Zwerglöcher im Tiergarten
Kinderfänger am Salzberg
Vom Kühlkropf in Nöschenrode
Michaelsteiner Zwerge unterwegs zur Theobaldikapelle
Der Zwergenzögling vom Kreuzberg
Vom Fischzug im Zwölfmorgental
Der Nickelmann im Teichdammteich
Trultram von der Heidemühle
Das Hickemännchen in der Wernigeröder Neustadt
Die Ilsenburger Zwergenhochzeit
Das gefeite Kreuz vom Blochhauer
Der Schäfer narrt das Osterwiecker Zwergenvolk
Backzwerge bei Veckenstedt
Taternlöcher im Südharz bei Grund
Das Königsschloss im Hübichenstein
Der Gefangene auf Hübichs Stein
Der silberne Tannenzapfen
Der Pochknabe von Lautenthal
Spar die Müh'
Von der Vertreibung der Zwerge
Die drei Baumelfen an der Bode
Von Göttern und Riesen
Riesenwesen
Naturgötter
Spielbälle der Geister
Asathor von den Schersthorklippen
Gewitter am Barenberg
Der Blitzschlag bei den Schnarcherklippen
Ritter Claus und der Wilde Mann
Die Herkunft der Stadt Wildemann
Kaiser Rotbart im Kyffhäuser
Vom Gott der Thingplätze
Tiu in Drübeck
Der Tyrstein im Osterholz
Der letzte Harzriese Hans Tapps hilft den Menschen
Hans Tapps fängt eine Räuberbande
Vom Götterwesen der Riesen
Verdeckte Spuren
Wotan im Eibental
Götterstätten
Der Wilde Jäger
Erzengel Michael schickt das Ungeziefer
Die Wilde Jagd
Das Sachsenross
Der Schäfer und die Pferdelende
Gottfried Benze am Aholzturm
Die Köhlerjungen am Brocken
Die Eselstreiber und der Jäger
Hackelbergs Verfluchung
Der Wilde Jäger Hackelberg
Hackelberg hilft einem Köhler
Das Brockengespenst
Hackelberends Rast
Altenbraker Weihnachtsmänner
Der Schoduvel-Brauch
Tutursels Ruf
Frau Holle im Harz
Frau Harke und die Kiepenfrauen von Osterode
Die Holle von Veckenstedt
Frauenruh am Hohnstein
Kinderschreck in St Andreasberg





Geboren 12.9.1939 in Magdeburg als zweites von drei Kindern des Revierförsters Ernst Wolff aus Lödderitz, 1940 Umzug nach Wernigerode, dort aufgewachsen bis zum Abitur 1957.
1957 - 1960 Pädagogikstudium in Erfurt, Fachrichtung Deutsch/Kunsterziehung, erste Kontaktnahme zum Schriftstellerverband in Weimar, Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren Naturlyrik, Veröffentlichungen in "Unterm Brocken" (Heimatzeitschrift des Kreises Wernigerode 1957 - 1963).
1960 erste Lehrerstelle in Werben (Elbe) im Wischewinkel der Altmark, Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren in Magdeburg, Lyrikveröffentlichungen in Anthologien und Presse (NDL, Wochenpost, Volksstimme, Harzkurier)
1963 Lehrerstelle in Benneckenstein im Harz, Heirat
1964 weitere Lyrikveröffentlichungen
1967 Lehrerstelle in Blankenburg (Harz), 1969 Umzug dorthin, wo er immer noch lebt.
1968 Kinderbuch "Manne Forschtrat", Aufnahme in den Schriftstellerverband
1969 Geburt des Sohnes Holger, bis 1987 Arbeit an zehnklassiger polytechnischer Oberschule "Am Thie" (später "Wilhelm Pieck") und seit 1976 an der Erweiterten Oberschule "Am Thie" (Gymnasium)
1976 Geburt der Tochter Heike, Veröffentlichungen weiterer Kinderbücher, musikalischer Jugendstücke, u. a. am Bergtheater Thale, des biographischen Romans "Winterströme - Goethes Harzreise 1777" 1986, Sachbücher Mitglied des von Reimar Gilsenbach initiierten "Brodowiner Kreises" von Umweltautoren
1987 bis 1989 freischaffend, während dieser Zeit von den Mitgliedern frei gewählter Vorsitzender des Bezirksverbandes Magdeburg im DSV (Das Bemühen, trotz staatlicher und gesellschaftlicher Kontrollen das literarische Leben im Bezirk Magdeburg zu befördern, in den Verbandssitzungen das literarisch-kritische Gespräch zu führen, durch eigene Rezensionen und Bürgschaften den Mitgliedern zu helfen, Verdächtigungen von ihnen abzuwenden. In dieser Zeit zweimaliger Umzug des Verbandsbüros. 1990 freiwilliger Rücktritt vom Vorsitz zwecks Neuwahl)
Nach 1989 nach diesbezüglichen mehrfachen Überprüfungen Rückkehr in den Schuldienst: Malschule, dann Gymnasium "Am Thie" Blankenburg; voller Unterricht in der Abiturstufe, Veröffentlichung von Bildbänden regionaler Thematik
2002 Übergang in den Ruhestand nach zweiundvierzig Dienstjahren
2004 Veröffentlichung des Romans "Im Labyrinth der Täler - Goethes zweite Harzreise"
2008 Vollendung der Trilogie über Goethes Brockenfahrten
2012: "Klippenwandrer - Heines Harzreise"
Der Köhler und der Teufel wetten
Ein Köhler aus der Gegend von Wieda war eines Abends zugange, auf seinem Hai einen neuen Meilerplatz einzurichten. Er hatte eben den Boden geglättet und den Quandelpfahl gesetzt, als er ein Schnaufen hinter sich hörte. Da saß auf den Scheithölzern ein Kerl, das linke Bein übers rechte geschlagen, musterte ihn von oben bis unten und sprach: „Was 'n rußigen Knecht! Eigentlich siehst du aus wie unsereiner." Das verdross den Köhler, denn er hatte in dem ungebetenen Gast sofort das Schweinsgesicht von Teufel erkannt. „Und wenn du nicht machst, dass du fortkommst, siehst du Sterne von unsereinem", versprach er und baute sich drohend vor ihm auf. „Ei gut!" Der Teufel freute sich. „Wir können ja mal eine Wette machen, wer von uns die kräftigere Ohrfeige austeilen kann. Gewinn ich, nehm ich dich mit. Wenn nicht, verschwinde ich." Das könntest du eigentlich auch so tun, ich habe dich nicht gerufen, dachte der Köhler, doch er erwiderte nur: „Aber mit verbundenen Augen!" „Ich backe dir zuerst eine!", bedang sich der Teufel aus, denn es juckte ihm in den Fingern.
Der Köhler war ein kräftiger Mann, das kam von den Eiern, die ihm seine Frau einmal in der Woche in einem Körbchen herausbrachte und deren Schalen er wie einen Rosenkranz um die Kötentür gesteckt hatte. Nun nahm er das letzte Ei aus dem Korb, machte mit Kohle ein Kreuzzeichen auf die Schale und steckte es ganz, wie es war, in den Mund. Dann verband er sich mit dem Halstuch die Augen, legte den Arm um den Quandelpfahl und nickte. Der Teufel holte aus und hieb ihm eine herunter, dass er siebenmal um den Quandelpfahl wirbelte, aber sonst war ihm nichts geschehen. Er spuckte das Ei aus. „Ein Zahn", sagte er, „nun ich." Er verband dem Teufel die Augen, dann holte er mit dem schweren Köhlerhammer, mit dem er den Pfahl eingetrieben hatte, aus und krachte ihn dem Teufel gegen den Schädel, dass dem Hören und Sehen verging. „Zwei Zähne", zählte der Köhler zufrieden, „gewonnen!" Da heulte der Böse auf und verschwand in einer Wolke aus Pech und Schwefel. Seither machte er einen großen Bogen um jeden rußigen Gesellen. Die Teufelszähne benutzte der Köhler aber gegen Krankheiten und gewann großen Reichtum damit.

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