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Mimikry


Mimikry

Science Fiction-Roman
1. Auflage

von: Alexander Kröger

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 20.06.2016
ISBN/EAN: 9783956556760
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 203

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Geningenieurin Ursula Brest erfindet eine Apparatur, mit deren Hilfe Zellstrukturen und -wachstum nachhaltig beeinflusst werden können. Als zwielichtige, profitorientierte, einflussreiche Leute die im Grunde segensreiche, aber auch missbräuchlich anwendbare Erfindung an sich reißen wollen, flieht sie. Ihre angenommene Identität wird aufgedeckt, sie gerät in Lebensgefahr. Auf sehr ungewöhnliche Weise kann sie sich der Verfolgung, nicht aber der Bedrohung entziehen. Schutz findet sie in der Liaison mit Erwin.
„Mimikry“ ist ein gegenwärtig spielender Science Fiction-Krimi, der hintergründig, eingebettet in eine spannende Geschichte, den Leser zum Nachdenken über Gegenwärtiges und insbesondere, dem Genre geschuldet, über die Verantwortung der Wissenschaftler anregt.

LESEPROBE:
Mit dem Gedanken, über 24 Stunden unter der Apparatur gelegen zu haben, konnte Ursula sich nicht anfreunden. >Woher bekomme ich Gewissheit?! Das Radio!< Sie schaltete den kleinen Empfänger in Nicoles Küche ein. Musik erklang von den wenigen Sendern - natürlich keine Datumsangabe. Allerdings, dieser Bärenhunger! Ursula bestrich die vierte Knäckebrotscheibe mit der leicht ranzigen Butter. >Der Fernseher! Läuft auf den Testbildern nicht die Zeit? Meine Armbanduhr, ich Kamel!<
Aber plötzlich warf sie, was sie in Händen hielt, auf den Tisch und rannte, als sei der Teufel hinter ihr her, ins Badezimmer. Um Haaresbreite wäre sie wegen des wegrutschenden Läufers im Korridor gestürzt.
Ursula stand atemlos vor dem Spiegel, starrte voller panischer Angst hinein und erschrak zutiefst, obwohl so gewollt und darauf gefasst. Kein Zweifel, Nicole sah ihr entgegen, mit gerötetem, ein wenig verquollenem Gesicht zwar, aber ohne Zweifel: Nicole!
Ursula schaltete die Seitenleuchten des Schranks zu, schwenkte die Spiegel, auch den vergrößernden, beugte sich vor, betrachtete sich lange, schnitt sich Grimassen, auch wenn es leicht schmerzte, und fuhr mit den Fingerkuppen über bestimmte Partien von Nicoles Gesicht. Dann wusch sie sich mit kaltem Wasser, tupfte die Haut trocken, verrieb ein wenig Creme - immer durch größere Pausen unterbrochen, in denen sie sich wieder und wieder betrachtete.
Einen Augenblick griff sie die Idee wieder auf, ihre Brüste passten nicht zu diesem Gesicht. Sie hob sie an, formte mit den Händen nach. Doch dann lachte sie hellauf.
Dr.-Ing. Helmut Routschek, geboren 1934 in Zarch (Tschechoslowakei), gestorben am 7. April 2016 in Heidenau, benutzte für seine literarischen Werke das Pseudonym „Alexander Kröger“. In Mühlhausen in Thüringen machte er sein Abitur und studierte an der Bergakademie Freiberg von 1954 bis 1959 Markscheidewesen und Bergschadenkunde. Als Markscheider arbeitete er im Tagebau Spreetal des VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe. Nach einem Zusatzstudium zum Ingenieur für Datenverarbeitung wurde er Experte für Automatisierung und Untergrundgasspeicherung und war mit Forschungs- und Produktionsaufgaben an der Universität, in der Energiewirtschaft und im Umweltschutz leitend tätig. Nach 1981 arbeitete er in der Gebäude- und Wohnungswirtschaft und nach 1990 in der Bauabteilung für Bundesbauten der Oberfinanzdirektion Brandenburg.
Seit 1969 entstanden 33 Romane (einschl. überarbeiteter Neuauflagen) und ein Kurzgeschichtenband, die in sechs Sprachen und in insgesamt 1,65 Millionen Exemplaren erschienen. Nach 1990 erschienen in dem Verlag KRÖGER-Vertrieb, den er gemeinsam mit seiner Frau Susanne gründete, weitere 9 Romane, 5 überarbeitete Neuauflagen und ein Geschichtenband in einer Gesamtauflage von 40 000 Exemplaren.
Bibliografie (Auszug)
Sieben fielen vom Himmel, 1969
Antarktis 2020, 1973
Expedition Mikro, 1976
Die Kristallwelt der Robina Crux, 1977 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Robina Crux, 2004)
Die Marsfrau, 1980
Das Kosmodrom im Krater Bond, 1981
Energie für Centaur, 1983
Der Geist des Nasreddin Effendi, 1984 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Der Geist des Nasreddin, 2001)
Souvenir vom Atair, 1985 (überarbeitete Neufassung zusammen mit Andere unter dem Titel Fundsache Venus, 1998)
Die Engel in den grünen Kugeln, 1986 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Falsche Brüder, 2000)
Der Untergang der Telesalt, 1989 (überarbeitete Neufassung unter dem Titel Die Telesaltmission, 2002)
Andere, 1990 (überarbeitete Neufassung zusammen mit Souvenir vom Atair unter dem Titel Fundsache Venus, 1998)
Vermißt am Rio Tefé, 1995
Das Sudelfaß - eine gewöhnliche Stasiakte, 1996
Die Mücke Julia, 1996
Mimikry, 1996
Das zweite Leben, 1998
Saat des Himmels, 2000
Der erste Versuch, 2001
Chimären, 2002
Begegnung im Schatten, 2003
Robinas Stunde null, 2004
Nimmerwiederkehr, 2009
Ego-Episoden des Alexander Kröger. Wahres, heiter und besinnlich, 2012
Mit dem Gedanken, über 24 Stunden unter der Apparatur gelegen zu haben, konnte Ursula sich nicht anfreunden. &gt;Woher bekomme ich Gewissheit?! Das Radio!&lt; Sie schaltete den kleinen Empfänger in Nicoles Küche ein. Musik erklang von den wenigen Sendern - natürlich keine Datumsangabe. Allerdings, dieser Bärenhunger! Ursula bestrich die vierte Knäckebrotscheibe mit der leicht ranzigen Butter. &gt;Der Fernseher! Läuft auf den Testbildern nicht die Zeit? Meine Armbanduhr, ich Kamel!&lt;
Aber plötzlich warf sie, was sie in Händen hielt, auf den Tisch und rannte, als sei der Teufel hinter ihr her, ins Badezimmer. Um Haaresbreite wäre sie wegen des wegrutschenden Läufers im Korridor gestürzt.
Ursula stand atemlos vor dem Spiegel, starrte voller panischer Angst hinein und erschrak zutiefst, obwohl so gewollt und darauf gefasst. Kein Zweifel, Nicole sah ihr entgegen, mit gerötetem, ein wenig verquollenem Gesicht zwar, aber ohne Zweifel: Nicole!
Ursula schaltete die Seitenleuchten des Schranks zu, schwenkte die Spiegel, auch den vergrößernden, beugte sich vor, betrachtete sich lange, schnitt sich Grimassen, auch wenn es leicht schmerzte, und fuhr mit den Fingerkuppen über bestimmte Partien von Nicoles Gesicht. Dann wusch sie sich mit kaltem Wasser, tupfte die Haut trocken, verrieb ein wenig Creme - immer durch größere Pausen unterbrochen, in denen sie sich wieder und wieder betrachtete.
Einen Augenblick griff sie die Idee wieder auf, ihre Brüste passten nicht zu diesem Gesicht. Sie hob sie an, formte mit den Händen nach. Doch dann lachte sie hellauf. &gt;Wer schon sollte und bei welcher Gelegenheit auch immer und aus welchem Grund beurteilen wollen, ob die Brüste einer Frau zu ihrem Gesicht passen oder nicht. Wenn ich Nicoles Körper nicht kennen würde, fiele mir solches gar nicht auf!&lt;
Es war, als nähme dieses Lachen allen Druck, alle Angst von Ursula. Sie vergaß die Brust, schnitt sich eine letzte Grimasse, merkend, dass noch eine gewisse Taubheit der Gesichtsmuskeln spürbar war, dachte den Bruchteil einer Sekunde daran, dass auch ihre Zähne kleine Unterschiede zu denen Nicoles aufwiesen, tanzte in die Küche, genehmigte sich einen großen Schluck Wein und weitere zwei Scheiben Knäckebrot, stellte fest, dass die Prozedur tatsächlich an die 36 Stunden gedauert hatte. &gt;Ich habe ja auch geschlafen&lt;, tröstete sie sich. &gt;Und wenn schon, was sind sechsunddreißig Stunden für ein solches Ergebnis!&lt;
Bei all den Verrichtungen dachte sie nur einen Satz: &gt;Es funktioniert!&lt; Und sie hätte in diesem Augenblick nicht zu sagen vermocht, welche die Ursache ihrer aufkommenden unbändigen Freude war: dass ihr äußerer Identitätsverlust sie nunmehr endgültig von Bergers Verfolgung bewahren würde oder dass das von ihr in jahrelanger, entbehrungsreicher Forschungsarbeit entwickelte Verfahren zur Wandlung der Zellstruktur ein derart hervorragendes Ergebnis zeitigte. Jawohl, hervorragend.

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