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Florida and so on


Florida and so on

Happy Rolliday III
Happy Rolliday, Band 3 1. Auflage

von: Hans-Ulrich Lüdemann

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 17.12.2012
ISBN/EAN: 9783863948832
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 307

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Es ist ein trauriges Jubiläum, welches der Autor feiern will. Und er will es auf ganz besondere Weise feiern, wie Hans-Ulrich Lüdemann zu Beginn des dritten seiner Reise-Essay aus der Happy-Rolliday-Reihe erzählt:
Mit Katastrophen und Irrtümern begann es überhaupt: Im Jahre 2002 jährte sich mein Unfall, der mich für den Rest des Lebens in den Rollstuhl gezwungen hat, zum fünfundzwanzigsten Male. Ich war so voller Ideen und Tatendrang – irgendwo weit weg von zu Hause im Rollstuhl an einem Sonnen überfluteten Strand sitzend wollte ich triumphieren, dass ich überhaupt reisen konnte und auch sonst noch einigermaßen beisammen war. Hatten die Ärzte im Lazarett mir doch wegen der Höhe meiner Querschnittlähmung nur zwei Jahre Überlebenszeit eingeräumt. Zum Glück teilte man mir diesen Fakt erst mit, als es mir bereits besser ging und beispielsweise keine Erstickungsattacken mehr zu befürchten waren. Möglich, dass ich im anderen Falle resigniert hätte …
Also, ich wünschte akkurat am 22. Januar 2002 in Florida mein Jubiläum zu begehen, indem ich als Atheist unseren lieben Herrgott einen guten Mann sein lassen wollte. Die Sonne des Südens sollte mich wärmen und, wenn auch nur für kurze Zeit, alle Malaisen der vergangenen Jahre in den Hintergrund drängen.
Diesmal würde Kerstin, die Frau-Freundin seines jüngsten Sohnes, ihn und seine tapfere Frau auf dem Flug nach Übersee begleiten. Ziel war Fort Myers im US-Bundesstaat Florida. Lüdemann hatte erfahren, dass der Westen Floridas viel weniger Kriminalität aufweise als beispielsweise Miami. Was ihn ausnehmend beruhigte – an den schönen Golf-Stränden patrouillierten berittene Polizisten.
Und wieder begannen die schwierigen Reisevorbereitungen für Reiseteilnehmer mit Behinderung, wozu auch die Suche nach einer passenden Unterkunft gehörte. Doch dann stoppten die Ereignisse des 11. September 2001 zunächst einmal alle Vorbereitungen für Überlebens-Jubiläum im Jahre 2002 – zumindest in den USA.
Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben. Der zweite Versuch startete im Herbst 2002.
Auf der Wunschliste standen unter anderem ein Museum, das Ernest Hemingway gewidmet ist, ein Besuch beim weltbekannten Erfinder Thomas Alva Edison sowie ein Air-Boat-Ausflug über die Sümpfe in den Everglades und ein Flanieren auf dem OCEAN DRIVE in Miami vor dem Rückflug. Vielleicht fiele sogar eine Filmrolle ab?
Sogar der Anblick der Rückkehr der Raumfähre „Atlantis“ auf dem Kennedy Space Center war den drei USA-Reisenden vergönnt.
als gouverneur von texas habe ich
… ich möchte hiermit bekanntgeben,
ich glaube, wenn man weiß, was man glaubt,
ich habe mit meinem kleinen bruder Jeb
man hat mich als führer verschätzt.
ich weiß, wie schwer es ist, essen
das vertrauen ist riesig.
selten stellt man sich die frage:
ich weiß, was ich glaube.
… sie sind fast rentner – bald in rente –
für jede schießerei mit tödlichem ausgang
… wir treffen die richtigen entscheidungen,
ich sag es gern so:
Dick Cheney und ich wollen dieses land
ich bin mir des unterschiedes
es wäre ein fehler, wenn der senat
das ist eindeutig ein haushaltsplan.
russland ist nicht mehr unser feind
Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald.
Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller.
1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt.
Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur ...
Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab.
Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare.
Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990.
1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.
Ich traute meinen Augen nicht, als unsere Hilfe für das Abflug-Zeremoniell auftauchte. Für solche Kräfte gibt es, wie anfangs beschrieben, internationale Abmachungen. Schließlich hatte ich mit Hilfe vom REISEBÜRO DIETRICH bei TUI meine totale Hilflosigkeit per Fragebogen für behinderte Reiseteilnehmer geltend gemacht. Und bislang gab es – vom Hinflug auf dem Airport Frankfurt am Main einmal abgesehen - keine grundsätzlichen Probleme mit dieser Regelung. Aber nun kam dieser schwarze in Ehren ergraute Großvater! Mit meiner Wortschöpfung Spargel-Tarzan ist wohl auch dieses Mal alles gesagt. Ich versuchte dem schmächtigen Alten freundlich klarzumachen, was von ihm erwartet wurde. Nicht nur, dass er mich bis zum Flugzeug schieben musste, er hatte mich vor dem Cockpit auf das Stullenbrett zu heben, im Mittelgang zu unserer Sitzreihe zu fahren und auf meinen Platz am Fenster zu hieven. Mit einem nachsichtigen Lächeln tat grandfather alle Bedenken ab. Dörte schob kurzerhand den Rollstuhl und überließ dem alten Mann zu seiner Beruhigung ein kleines Gepäckstück. Aber was würde an Bord sein?
Die Ausreisekontrolle hatte es in sich: Mein Weib und Kerstin waren bereits durch – bei mir fiel einem Officer ein, dass ich möglicherweise in den Schuhen beziehungsweise in den Strümpfen eine Bombe oder einen Dolch zum Meucheln des Piloten versteckt haben könnte. Ein junger Schwarzer musste niederknien und begann seine Kontrolle. Für Unbeteiligte sah dies sicherlich belustigend aus. Aber spätestens seit dem FALL CORNELIA RÖSSNER sollte sich jedermann jedweden Kommentar bei derartigen Durchsuchungen verkneifen. Nachdem Frau Rössner auf dem Flughafen Washington zusehen musste, wie die Beamtin aus Nebenfächern der Reisetasche einen Slip nach dem anderen zog und per Sichtkontrolle überprüfte, soll sie ihre Beherrschung verloren und ironisch gefragt haben, ob darin eine Bombe zu finden sei. Alles Weitere ging sehr schnell. Originalton der Sicherheitsbeamtin: Die Frau hat etwas von einer Bombe gesagt. Cornelia Rössner wurde aufgrund des geäußerten B-Wortes (Übliche Umschreibung von Ausdrücken, die als Klarwort tunlichst vermieden werden, aber so im Umgang miteinander erlaubt sind: B-word gleich bomb; F-word gleich fuck you o. ä.) festgenommen und unter Anklage gestellt. Ohne Möglichkeit einer Rechtfertigung – stereotype Antwort des Personals Sprechen Sie nicht mit mir! - und nach einer Nacht in einer dreckigen Gefängniszelle stellte der Bezirksrichter bei ihrer Anhörung fünf Jahre Haft wegen Falschinformation über eine Bombe in Aussicht. Dank guter Freunde wurde sie gegen Kaution freigelassen. Als Frau Rössner danach ihre beschlagnahmte Reisetasche vom Flughafen abholen wollte, wurde sie erneut verhaftet. Jetzt hatte das FBI den Fall an sich gezogen und eine junge ehrgeizige Staatsanwältin setzte einen Termin fürs Geschworenengericht fest. Kurzum: Irgendwann ging diese bitterböse filmreife Posse in Gottes eigenem Land mit 1000 Dollar Geldbuße und einem unterschriebenen Schuldanerkenntnis wegen Widerstand gegen einen Flughafenbeamten zu Ende. Originalton Cornelia Rössler: Ich hätte alles unterschrieben, damit ich das Land verlassen kann.
Und ein Jahr später war in einer ähnlichen Situation der französische Co-Pilot Philippe Rivere nach einem Scherz, als er sich der Sicherheitsschleuse verweigerte. Er habe eine Bombe im Schuh. Der 51-Jährige wurde wegen Falschaussage festgenommen und angeklagt: Strafandrohung bis zu elf Jahre. Nur durch eine Kaution der AIR FRANCE kam er wieder frei – 150 Passagiere mussten eine Nacht lang auf ihren Rückflug New York-Paris warten. Solche Überreaktionen nach dem 11. September 2001 entlarvte auf höchst anschauliche Weise ein Student, der ein Teppichmesser und eine Bomben-Attrappe bei einem Inlandsflug in der Bordtoilette versteckte, um diese Waffen einige Wochen später wieder an sich zu nehmen.

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