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Eine Stadt sucht einen Mörder


Eine Stadt sucht einen Mörder

Kriminalgeschichten
1. Auflage

von: Jan Flieger

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 12.05.2014
ISBN/EAN: 9783863944896
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 271

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Diesem Buch mit sechs Kriminalgeschichten liegen authentische Fälle zugrunde, die sich in den Jahren 1951 bis 1980 in der DDR zugetragen haben.
Hier schreibt ein Autor, der die Arbeit der Kriminalpolizei genau kennt.
Kindesmord (der legendäre Kreuzworträtselmörder und andere), Brandstiftung und Raubmord sind die Hauptthemen seiner Erzählungen, und der Autor zeigt das stille Heldentum der Männer, die die Verbrechen aufklären, ihre nie erlahmende Einsatzbereitschaft, ihre Arbeit bis über die physischen Grenzen hinaus, wenn es darum geht, einen komplizierten Fall zu lösen.

INHALT:
Die Fußspur im Schnee (Tatjahr: 1951)
Mosaik einer Aufklärung (Tatjahr: 1956)
Eine Stadt sucht einen Mörder (Tatjahr: 1959)
Ein grausiger Fund (Tatjahr: 1980)
Die Begegnung (Tatjahr: 1953)
Onkel Willi (Tatjahr: 1953)

LESEPROBE:
Noch eine Viertelstunde Weg, denkt Lehmann, dann ist es geschafft. Er hebt den Kopf, setzt die Mütze ab und fährt sich mit der Hand durch das Haar, das noch dicht ist und schwarz, obwohl er die Fünfzig überschritten hat.
Er setzt die Mütze wieder auf.
Weiter!
Schwelle folgt auf Schwelle. Oft ist das Holz noch vereist, dann muss er achtgeben.
Da sieht er etwas Dunkles im Schnee, tief im Graben, neben dem ein Weg entlangführt. Vorsichtig klettert Lehmann hinab. Es ist ein Koffer, ein großer alter Koffer. Eine Eisschicht bedeckt ihn, die langsam schmilzt. Lange muss er hier schon liegen, sehr lange. Wie kommt ein Koffer in diese menschenleere Gegend? Lehmann kann keine Fußspuren entdecken.
Es ist ein geheimnisvoller Koffer. Das Schloss auf der einen Seite ist gesprungen, sodass Lehmann, als er sich hinhockt, vorsichtig den Deckel heben kann. Er blickt sich noch einmal um. Er ist allein.
Er hebt den Deckel an.
Kindersachen, sorgsam zusammengelegt, eine Hose, Strümpfe, ein Hemd, ein ...
Lehmann wird blass. Einen Augenblick lang setzt sein Atem aus. Er sieht eine Kinderhand! Er sieht ... Der Streckenwärter schnellt hoch, sein Herz rast. Er springt die Böschung hinauf auf die Schienen, läuft, läuft, läuft ... Er hat keine Angst mehr vor einem Sturz, er spürt keine Seitenstiche, er läuft, läuft keuchend, der Schreck treibt ihn vorwärts.
Seine Füße trommeln auf die Schwellen.
In seinen Ohren dröhnt es.
Weiter!
Er stolpert, aber er läuft weiter.
Ein Telefon!
Warum ist hier kein Mensch?
Die Fußspur im Schnee (Tatjahr: 1951)
Mosaik einer Aufklärung (Tatjahr: 1956)
Eine Stadt sucht einen Mörder (Tatjahr: 1959)
Ein grausiger Fund (Tatjahr: 1980)
Die Begegnung (Tatjahr: 1953)
Onkel Willi (Tatjahr: 1953)
Geboren 1941 in Berlin. Diplom-Wirtschaftsingenieur. War einer der erfolgreichsten Krimiautoren der DDR.
Theodor-Körner-Preis.
Lebt in Leipzig. Schreibt Krimis, Thriller, Kinderbücher. Übersetzung ins Chinesische, Niederländische, Russische, Tschechische und Dänische.
Zwei Krimis erschienen vor der Wende bei S. Fischer. Sein Krimi „Tatort Teufelsauge“ war ab 2006 nach der Übersetzung ins Englische durch Professor Mark Webber Lehrstoff an der Universität Toronto im Kurs „Deutsche Kriminalliteratur“.
Sein Krimi „Der Sog“ wurde 1988 verfilmt und als „Alles umsonst“ nach der Wende mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt, zuletzt 2009.
Im Jahr 2010 erschienen seine besten schwarzhumorigen Kriminalgeschichten „Dunkel ist der Weg der Rache“.
Ab Mai 2012 ist sein fesselnder Norwegen-Krimi „Auf den Schwingen der Hölle“ im Buchhandel, der für Kontroversen sorgt, drastisch, düster, aber auch voller Poesie. Ein Buch mit einem gänzlich unerwarteten und schockierenden Finale.
Nach aufwendigen Recherchen in Tokyo entstand sein Thriller „Man stirbt nicht lautlos in Tokyo“, der zur Buchmesse 2013 in Leipzig als ein Vorzeige-Krimi des fhl Verlages Leipzig erschien.
Teilnahme am 2. Berliner Krimimarathon 2011.
Bibliografie:
Kinderbücher
Flucht über die Anden
Das Glücksschwein und andere Taschengeldgeschichten
Der Kommissar in der Regentonne und andere Detektivgeschichten
Ein Fall für die Feriendetektive
Ein Fall für die Superspürnasen
Elf Kicker im Fußballfieber
Mutgeschichten
Der vertauschte Mittelstürmer und andere Fußballgeschichten
Das Labyrinth in den Klippen
Die Ruine der Raben
Flucht aus Montecastello
Das Labyrinth in den Klippen
Gefährlicher Vollmond
Abenteuerland
Verfolgung durch die grüne Hölle
Schatzsuche auf der Totenkopfinsel
Das Grab des Pharaos
Duell mit dem Tyrannosaurus
Krimis
Der Sog (BRD-Titel: "Ein tödliches Ultimatum")
Tatort Teufelsauge
Die Hölle hat keine Hintertür
Neuntöter
Eine Stadt sucht einen Mörder
Der graue Mann
Der Tod kam in der Mittsommernacht
Satans tötende Faust
Im Höllenfeuer stirbt man langsam
Dunkel ist der Weg der Rache
Auf den Schwingen der Hölle
Sonstiges
Polterabend
Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten
Das Tal der Hornissen
Die Stunde des Kondors
Die Nacht der Schnee-Eule
Sternschnuppen fängt man nicht
Wo blüht denn blauer Mohn
Geschichten in Schulbüchern verschiedener Länder (Frankreich, Schweden, Norwegen)
Geschichten in christlichen Anthologien (Marienkalender)
Fernsehfilm: Alles umsonst
Noch eine Viertelstunde Weg, denkt Lehmann, dann ist es geschafft. Er hebt den Kopf, setzt die Mütze ab und fährt sich mit der Hand durch das Haar, das noch dicht ist und schwarz, obwohl er die Fünfzig überschritten hat.
Er setzt die Mütze wieder auf.
Weiter!
Schwelle folgt auf Schwelle. Oft ist das Holz noch vereist, dann muss er achtgeben.
Da sieht er etwas Dunkles im Schnee, tief im Graben, neben dem ein Weg entlangführt. Vorsichtig klettert Lehmann hinab. Es ist ein Koffer, ein großer alter Koffer. Eine Eisschicht bedeckt ihn, die langsam schmilzt. Lange muss er hier schon liegen, sehr lange. Wie kommt ein Koffer in diese menschenleere Gegend? Lehmann kann keine Fußspuren entdecken.
Es ist ein geheimnisvoller Koffer. Das Schloss auf der einen Seite ist gesprungen, sodass Lehmann, als er sich hinhockt, vorsichtig den Deckel heben kann. Er blickt sich noch einmal um. Er ist allein.
Er hebt den Deckel an.
Kindersachen, sorgsam zusammengelegt, eine Hose, Strümpfe, ein Hemd, ein ...
Lehmann wird blass. Einen Augenblick lang setzt sein Atem aus. Er sieht eine Kinderhand! Er sieht ... Der Streckenwärter schnellt hoch, sein Herz rast. Er springt die Böschung hinauf auf die Schienen, läuft, läuft, läuft ... Er hat keine Angst mehr vor einem Sturz, er spürt keine Seitenstiche, er läuft, läuft keuchend, der Schreck treibt ihn vorwärts.
Seine Füße trommeln auf die Schwellen.
In seinen Ohren dröhnt es.
Weiter!
Er stolpert, aber er läuft weiter.
Ein Telefon!
Warum ist hier kein Mensch?
Weiß liegen die Felder zu beiden Seiten der Schienen, über die nun bald der D-Zug fahren wird, aber Lehmann denkt an keinen D-Zug, er denkt nur noch an eins, an das Telefon. Er stürzt, schlägt mit dem Kinn auf die Schienen, liegt einen Moment lang benommen, hetzt weiter, er spürt nicht das Blut auf den Lippen, sieht die Hand vor Augen, die er im Koffer sah. Die Kinderhand!
Im Koffer liegt ein totes Kind!

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