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Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten


Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten


1. Auflage

von: Jan Flieger

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 15.05.2014
ISBN/EAN: 9783863944858
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 197

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Das ist ein sympathisches Buch mit 34 sympathischen Kurzgeschichten. Schon bei der allerersten Geschichte liest man sich fest und denkt „Mann!“. Es lohnt sich auf jeden Fall, Dzimbulla kennenzulernen und wie er zu seiner Flaschenpost gekommen ist, der einzigen seit Langem, was darin steckt, was dann passiert und wie es überhaupt weitergeht – in diesem Buch voller literarischer Einfälle. Und vergessen Sie Dzimbulla nicht!

INHALT:
Flaschenpost für Dzimbulla
Zimmer 582
Der Anfang eines Tages
Die Schilfinsel
Nachmittag eines Mädchens
Die Katze
Die Schöne ist noch weit …
Das letzte Licht
In einer Halle freitags nach vier
Der Schreiber
Hausdurchsuchung
Die Kaderakte
Antrittsbesuch
Die ungewöhnliche Brautfahrt des Fängers Jonas
Anatomie eines Selbstmordes
Schach im 50-dimensionalen Raum
Urlaub in Jalta
Die Stromschnellen
Abendbrot
Nadine
Puzzlespiel
Der Marienkäfer
Deutschdeutscher Mittag
Ein Café mit Wiener Stühlen
Das Fährhaus
Ein Tag im Leben des Rex Maron
Pillig holt seinen Blazer
Verzweiflung
Von einem Mann, einer Fee und dem Glück
Das Finnenhaus
Die Heiratsannonce
Der Besuch
Der große Mehlmann
Ein blauer Herbst mit Cynthia
Flaschenpost für Dzimbulla
Zimmer 582
Der Anfang eines Tages
Die Schilfinsel
Nachmittag eines Mädchens
Die Katze
Die Schöne ist noch weit …
Das letzte Licht
In einer Halle freitags nach vier
Der Schreiber
Hausdurchsuchung
Die Kaderakte
Antrittsbesuch
Die ungewöhnliche Brautfahrt des Fängers Jonas
Anatomie eines Selbstmordes
Schach im 50-dimensionalen Raum
Urlaub in Jalta
Die Stromschnellen
Abendbrot
Nadine
Puzzlespiel
Der Marienkäfer
Deutschdeutscher Mittag
Ein Café mit Wiener Stühlen
Das Fährhaus
Ein Tag im Leben des Rex Maron
Pillig holt seinen Blazer
Verzweiflung
Von einem Mann, einer Fee und dem Glück
Das Finnenhaus
Die Heiratsannonce
Der Besuch
Der große Mehlmann
Ein blauer Herbst mit Cynthia

Geboren 1941 in Berlin. Diplom-Wirtschaftsingenieur. War einer der erfolgreichsten Krimiautoren der DDR.
Theodor-Körner-Preis.
Lebt in Leipzig. Schreibt Krimis, Thriller, Kinderbücher. Übersetzung ins Chinesische, Niederländische, Russische, Tschechische und Dänische.
Zwei Krimis erschienen vor der Wende bei S. Fischer. Sein Krimi „Tatort Teufelsauge“ war ab 2006 nach der Übersetzung ins Englische durch Professor Mark Webber Lehrstoff an der Universität Toronto im Kurs „Deutsche Kriminalliteratur“.
Sein Krimi „Der Sog“ wurde 1988 verfilmt und als „Alles umsonst“ nach der Wende mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt, zuletzt 2009.
Im Jahr 2010 erschienen seine besten schwarzhumorigen Kriminalgeschichten „Dunkel ist der Weg der Rache“.
Ab Mai 2012 ist sein fesselnder Norwegen-Krimi „Auf den Schwingen der Hölle“ im Buchhandel, der für Kontroversen sorgt, drastisch, düster, aber auch voller Poesie. Ein Buch mit einem gänzlich unerwarteten und schockierenden Finale.
Nach aufwendigen Recherchen in Tokyo entstand sein Thriller „Man stirbt nicht lautlos in Tokyo“, der zur Buchmesse 2013 in Leipzig als ein Vorzeige-Krimi des fhl Verlages Leipzig erschien.
Teilnahme am 2. Berliner Krimimarathon 2011.
Bibliografie:
Kinderbücher
Flucht über die Anden
Das Glücksschwein und andere Taschengeldgeschichten
Der Kommissar in der Regentonne und andere Detektivgeschichten
Ein Fall für die Feriendetektive
Ein Fall für die Superspürnasen
Elf Kicker im Fußballfieber
Mutgeschichten
Der vertauschte Mittelstürmer und andere Fußballgeschichten
Das Labyrinth in den Klippen
Die Ruine der Raben
Flucht aus Montecastello
Das Labyrinth in den Klippen
Gefährlicher Vollmond
Abenteuerland
Verfolgung durch die grüne Hölle
Schatzsuche auf der Totenkopfinsel
Das Grab des Pharaos
Duell mit dem Tyrannosaurus
Krimis
Der Sog (BRD-Titel: "Ein tödliches Ultimatum")
Tatort Teufelsauge
Die Hölle hat keine Hintertür
Neuntöter
Eine Stadt sucht einen Mörder
Der graue Mann
Der Tod kam in der Mittsommernacht
Satans tötende Faust
Im Höllenfeuer stirbt man langsam
Dunkel ist der Weg der Rache
Auf den Schwingen der Hölle
Sonstiges
Polterabend
Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten
Das Tal der Hornissen
Die Stunde des Kondors
Die Nacht der Schnee-Eule
Sternschnuppen fängt man nicht
Wo blüht denn blauer Mohn
Geschichten in Schulbüchern verschiedener Länder (Frankreich, Schweden, Norwegen)
Geschichten in christlichen Anthologien (Marienkalender)
Fernsehfilm: Alles umsonst
Die Frau hat das Mädchen in die Ehe mitgebracht.
Das Mädchen isst weiter, und wenn sie nach unten sieht, verdecken die Haare ihre Augen. Der Mann mag das nicht, der Mann mag vieles nicht, aber er schweigt, schweigt, kaut und trinkt den Tee.
»Es ist nie gut, wenn man einem Jungen nachläuft«, sagt die Frau wieder.
Das Mädchen schweigt, und die Augen der Frau werden hart. Ich habe vergessen, das Radio anzudrehen, denkt der Mann. Er lässt die Frau reden, er mischt sich nicht ein. Für Jungen ist ihm das Mädchen noch zu jung, aber er sagt nichts, er sagt überhaupt nichts mehr, die Frau erzieht allein, weil der Mann nicht das harte Braun mag in den Augen der Frau, das immer kommt, wenn er etwas über die Tochter sagt. Nun schweigt er, und die Frau ist auch nicht zufrieden. Der Mann zieht sich an seinen Schreibtisch zurück, denn wegen der Sitzungen schafft er vieles nicht im Betrieb, abends hat er Zeit, ihn stört auch nicht der Fernseher, der im gleichen Zimmer läuft.
Am besten kam der Mann mit dem Mädchen aus, als die Frau im Krankenhaus lag, in dem einen Jahr zweimal und lange. Das Mädchen machte die Wohnung sauber, was sie sonst nie tat, wusch ab und bereitete das Abendbrot für den Mann und für sich, und der Mann ließ sie fernsehen, auch wenn sie Schule hatte am nächsten Tag, saß am Schreibtisch, der am Fenster stand, und arbeitete. Als die Frau zurückkam, war alles vorbei, zwischen ihm und dem Mädchen stand eine Wand. Die Frau achtete auf jedes Wort, das der Mann sagte, wenn es die Tochter betraf. Das tut sie immer; wenn der Mann etwas sagt, sieht die Tochter die Mutter an.
»Du brauchst deine Mutter nicht so zu behandeln«, sagt die Frau. Das Mädchen schweigt, sieht nicht hoch. Manchmal hasst sie ihre Mutter, manchmal liebt sie sie, aber meistens ist sie ihr zu nervös. Das Mädchen kennt sich nicht mehr aus in ihren Gefühlen, aber Jungen mag sie am liebsten, besonders die ruhigen, Klaus ist so. Er ist ein Bastler, und sein Zimmer steht voll fremdartiger Geräte, die das Mädchen nicht kennt, nur die Radios. Sein Vater bringt die Teile aus dem Betrieb mit. Der letzte Junge wollte nur das eine, das Mädchen will es noch nicht. Der letzte Junge ging in die zehnte Klasse. Klaus geht in die neunte. Er küsst nicht so richtig, aber dem Mädchen gefällt er, auch seine Eltern gefallen ihr, sie streiten nicht, jedenfalls nicht vor ihr. Schüchterne Jungen mögen viele Mädchen nicht aus ihrer Klasse, aber das Mädchen mag Klaus. Er hat einen Hamster und eine Schildkröte, die immer unterwegs ist in seinem Zimmer und auf dem Flur. Eltern komplizieren alles, besonders die Mütter.
Das Mädchen nimmt den Schinken, eine riesige Scheibe, und der Mann runzelt die Stirn.
Die Frau sucht immer den Ausgleich zwischen dem Mädchen und dem Mann, deshalb ist sie ganz wach, nimmt jedes Wort auf, auch die Blicke. Der Mann blickt oft unbeteiligt, aber die Frau ahnt, was er denkt. Die Frau beobachtet das Mädchen und den Mann, beide wollen sich zurückziehen wie Schnecken in ihre Häuser, aber die Frau ist wachsam, sie lässt es nicht zu, und wenn sie sie an den Hörnern herausziehen muss. Dem Mann folgt sie bis zum Schreibtisch, aber er sitzt da, sitzt vor seinen Zahlen, die die Frau nicht begreifen kann, vor großen Bögen voller Zahlen. Der Mann winkt ab, das Mädchen kann nicht abwinken, die Frau folgt ihr in das Kinderzimmer, bleibt einfach drin und redet. Das Mädchen kann sich nicht an ihren Tisch zurückziehen, die Frau hat eine lockere Hand, sie hat Angst, dass sie die Tochter verliert. Sie weiß nicht, wie sie es richtig machen soll. Die Tochter soll ihr alles sagen, sie tut es auch, aber die Frau misstraut ihr. Wie dem Mann. Die Frau misstraut allen, sie ist vorsichtig, sie will nicht überrascht werden, von keiner Sache. Wenn ein Kind kommt, hat der Mann gesagt, ziehe ich aus. Wenn Besuch kommt, sitzt er nur und schweigt. Den Besuch lädt die Frau ein, immer, weil sie kontaktfreudig ist, vielleicht macht es auch ihre Arbeit, sie lernt viele kennen. Ihr Mann ist da anders, er braucht wenig Freunde, nur ein Ehepaar. Die Frau liebt den Trubel, viele Gäste, sie erzählt gern, selbst wenn der Mann spricht, redet sie hinein, verbessert ihn, erzählt selbst weiter. Nun schweigt der Mann.
»Ich rede noch mit dir«, sagt die Frau und blickt die Tochter fest an. .
»Ich laufe ihm nicht nach«, sagt die Tochter, »kann ich morgen ins Kino?«
»Erst nach dem Abwasch«, sagt die Frau, »und nach der Wohnung.«
Das Mädchen stöhnt und stößt die Luft aus. Die Frau sieht den Mann an, aber der sieht auf seinen Teller, zerlegt die Schnitte in viele Einzelstücke. Das mag die Frau nicht, sie runzelt die Stirn, aber sie versucht gar nicht erst, den Mann zu verbessern, es wäre zwecklos, der Mann macht, was , er will.

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