Details

Die Kinder im Tobteufelhaus / Das Wunderpferdchen aus Kornhagen


Die Kinder im Tobteufelhaus / Das Wunderpferdchen aus Kornhagen

Zwei kleine Trompeterbücher
1. Auflage

von: Holda Schiller

4,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 09.04.2013
ISBN/EAN: 9783863949853
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 69

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

In dem Märchen „Die Kinder im Tobteufelhaus" erfahren wir, dass Lutz, auch Wirbellutz genannt, ein etwa sechs Jahre alter Junge, bereits vieles über die Stadt, in der er lebt, über Tiere im Zoo und Bäume im Park gelernt hat.
Etwas Wichtiges weiß er aber noch nicht: Dass er nachts schlafen muss. Mahnt ihn die Mutter abends, ins Bett zu gehen, erhebt er ein Lamento, dass die Nachbarn es hören und sagen: „Ach ja, der unruhige Junge.“
Schlafen findet er langweilig, und so zieht er eines Tages mit seinem Roller, den er sehr liebt, los, um das Nichtschlafland zu suchen.
Wem er begegnet, was für aufregende Erlebnisse er hat und wie er den Tobteufel und dessen Hexenmutter besiegt, das ist eine fantasievolle und spannende Geschichte, vergnüglich zu lesen.

„Das Wunderpferdchen aus Kornhagen“ ist ein Märchen, das dem Phänomen der Begabung nachspürt. Moritz, das Fohlen, ist eben erst zur Welt gekommen, kann auf seinen zarten Beinen noch gar nicht richtig stehen, als es auch schon zu springen anfängt. Und das Springen bleibt sein Liebstes. Er soll aber nicht springen, er soll ziehen, meint der Tierpfleger und spannt ihn an den Wagen. Zunächst wehrt sich Moritz, doch dann lernt er ziehen. Aber sein Liebstes bleibt ihm nach wie vor das Springen. Das kann er dann auch immer besser, immer höher und immer schöner, bis es Kunst geworden ist und er über alle und alles hinwegspringt. Nun geht er in die Stadt, will zum Zirkus. Es gelingt auch, doch der Zirkus ist eine Enttäuschung. Moritz darf nicht springen, er muss tanzen. Da wird er immer trauriger, kann nicht mehr trinken, nicht mehr essen, auch nicht mehr schlafen und kann auch nicht mehr lustig sein. Hilfe kommt ihm von Heiner und dem Clown Jonathan, die Rat wissen, sodass Moritz am Ende das tun kann und darf, was ihm das Liebste ist.
Zwei Bücher aus der Reihe "Die kleinen Trompeterbücher" des Kinderbuchverlages Berlin von 1966 und 1968.

Die Kinder im Tobteufelhaus
Das Wunderpferdchen aus Kornhagen
1923 in Pavlovka, Kreis Akkerman (Bessarabien) geboren. Grundschulbildung dort in Rumänisch.
1940 durch Hitlers Umsiedlungsaktion (Deutsche heim ins Reich) nach Deutschland umgesiedelt. Zwei Jahre Umsiedlungslager. In der Zeit Ausbildung zur Schwesternhelferin im Krankenhaus in Langenbielau. 1942 angesiedelt in Polen (im Kreis Posen).
Januar 1945 Flucht aus Polen in die Mark Brandenburg (Deetz/Havel).
Nach Kriegsende Lehrerausbildung. 1947-1958 im Schuldienst (Grundschule Lehnin, Radebeul und Leipzig). Heirat, zwei Kinder.
Ab 1962 freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin (Zulassung als Verhandlungs- und Kongressdolmetscherin). Literarische Übersetzungen. Eigenständige literarische Publikationen.
Bibliografie (Auswahl):
Die Kinder im Tobteufelshaus, Kinderbuchverlag, Berlin 1966 (Die kleinen Trompeterbücher)
Pechvogel Glückspilz, Scheffler-Verlag, Herdecke 2003
Das Leben scheidet, nicht der Tod. Roman, 1990
Das Wunderpferdchen aus Kornhagen, Kinderbuchverlag, Berlin 1968 (Die kleinen Trompeterbücher)
Wir beide und Pipo. Erzählungen aus Rumänien, Kinderbuchverlag, Berlin 1987
Deines Nächsten Haus, Scheffler Verlag, Herdecke 2000
Als Wirbellutz sich vom ersten Schreck erholt hatte, kam ihm der Mut wieder, er überwand die Angst.
„Ich muss sehen, wo das Haus eine Tür hat", sagte er und schob den Roller in den Garten. Die Drahthexe tat, als sehe sie ihn nicht. Doch als er auf der anderen Seite des Hauses ankam, war auch sie im Garten. Sie sprang von Kirschbaum zu Kirschbaum und heulte wie eine Sirene. Da flogen Scharen von Vögeln auf und davon. Es waren Stare. Weil ihnen die Kirschen so gut schmeckten, plünderten sie die Bäume bei jeder Gelegenheit. Wirbellutz bemerkte, dass auf manchen Bäumen Vogelscheuchen saßen, und als er sie genauer betrachtete, erstarrte er: Es waren Kinder. Nun weiß ich, warum sie die Kinder verzaubern, dachte er. Er schob den Roller rund um das Haus herum und wieder zum Holunderbusch zurück. Eine Tür sah er nirgends. Es gab auch keinen Aufgang. Er stand da und überlegte, wie er hinaufkommen sollte. Eine klirrige Stimme unterbrach ihn in seinem Überlegen. Es war die Stimme der Drahthexe, die wieder auf der Pappel saß.
„Komm näher, und sei uns willkommen!", sprach sie. „Möchtest du zu meinem Sohn? Es ist liebenswürdig von dir, dass du uns besuchst. Wir sind ein gastliches Haus. Komm also und fühl dich wohl! Das Spielzeug lass unten, du brauchst es nicht." Sie kam vom Baum herunter und wollte dem Jungen den Roller wegnehmen.
Wirbellutz aber, der den Roller wie etwas Lebendes liebte und von Herzen an ihm hing, ließ ihn nicht los. Er hielt den Lenker fest, als sei er ihm an die Finger gewachsen. „Meinen Roller nehme ich überallhin mit, ich lasse ihn nicht unten", sagte er. Das gefiel der Drahthexe gar nicht. Sie hatte keine Macht über den Jungen, solange er den Roller festhielt. Was konnte sie tun? Sollte der Junge seinen Roller erst einmal mit ins Haus nehmen!
Sie stach ihm mit ihren Scheinwerferaugen ins Gesicht, da war er geblendet und sah nichts mehr. Als er wieder sehen konnte, befand er sich in einem großen Saal, und vor ihm stand ein zwei Meter langer Kerl, bleich, schlappig und ohne Haltung, wie ein Hering, den man wochenlang gewässert hat: der Tobteufel. Er wackelte und zuckte ohne Unterbrechung. Seine Augen kullerten im Gesicht herum wie Bälle auf der Wiese. Sie rutschten aus einem Augenwinkel in den anderen und blickten matt und erloschen. Dabei verzog und zerknitterte der Tobteufel das Gesicht, als sei es eine große Anstrengung, die Augen so herumzuschmeißen.

Diese Produkte könnten Sie auch interessieren: