Details

Der undankbare Herr Kerbel und andere kriminelle Geschichten


Der undankbare Herr Kerbel und andere kriminelle Geschichten


1. Auflage

von: Klaus Möckel

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 11.08.2012
ISBN/EAN: 9783863947347
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 238

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Zunächst finden sich Eddi und Heinzjörg beim Saufen, dann finden sie Herrn Kerbel, dem die Frau davongelaufen ist. Herr Kerbel hätte nichts dagegen, dem Liebhaber seiner Angetrauten eine Abreibung zu verpassen, und die beiden unterstützen ihn lebhaft. Doch in Wirklichkeit sieht besonders Eddi darin die Möglichkeit, eigene, wenig löbliche Interessen durchzusetzen. Obgleich gerade ihm aufgefallen ist, dass der enttäuschte Ehemann etwas Undankbares im Blick hat, drängt er ihn zu einem Rachefeldzug.
Fünfzehn schwarzhumorige Geschichten sind in diesem Band vereint; sie handeln nicht nur von Dieben, Hochstaplern, Heiratsschwindlern oder verhinderten Mördern, sondern auch von sonstigen Fieslingen und Großsprechern, die Übles anrichten, ohne dass sie dafür gesetzlich belangt werden könnten. Mitunter wird das Opfer zum Täter, mitunter die Tat zur Befreiung. Heiterkeit und Ernst stecken in diesen Erzählungen, die über die Jahre hin nichts von ihrem Witz und ihrer Griffigkeit verloren haben.

INHALT:
Der undankbare Herr Kerbel
Die Verfolgung
Schwarze Späße
Der Hund als Mensch
Mord - aber wie?
Die Frau des Schachspielers
Das Stromzellverfahren
Majestätsbeleidigung
Das Schmuckkästchen
Hahn im Sack
Die Beerdigung
Das Krokodil
Liebesperlen
Geiz
Kriminelle Sprüche
Der undankbare Herr Kerbel
Die Verfolgung
Schwarze Späße
Der Hund als Mensch
Mord - aber wie?
Die Frau des Schachspielers
Das Stromzellverfahren
Majestätsbeleidigung
Das Schmuckkästchen
Hahn im Sack
Die Beerdigung
Das Krokodil
Liebesperlen
Geiz
Kriminelle Sprüche
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie „Hoffnung für Dan“ und „Die Gespielinnen des Königs“ sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie „Die unsichtbaren Fürsten“ und „Der Hexer aus dem Kupferwald“.
Das Schmuckkästchen
Als Peter Binsenhoff, ein mittelmäßiger Opernsänger und fanatischer Sammler alter Gegenstände, dem Ehepaar Pont nach langen Verhandlungen sein kostbarstes Kleinod, ein hübsch verziertes und lackiertes Schmuckkästchen abgeluchst hatte, schlug ihm wegen des relativ niedrigen Preises nicht etwa das Gewissen, sondern vor wilder, freudiger Erregung wie rasend das Herz. Man behauptet mitunter, Freude fördere die Gesundheit und verlängere das Leben, doch bei ihm war das nicht so. Im Gegenteil, die Aufregung brachte ihn zu Fall. Vielleicht war es auch die Sonne, die an jenem Tag unbarmherzig vom Himmel stach und ihm auf den Schädel brannte. Den Hut nämlich hielt Binsenhoff in der Hand, um schneller rennen zu können. Er wollte den Bus erreichen, der nur jede halbe Stunde fuhr. Möglicherweise war es aber auch das ungewohnte Tempo, das er zu diesem Zweck anschlug, oder, was am wahrscheinlichsten ist - alle drei Faktoren wirkten zusammen. Auf jeden Fall erstarrte Binsenhoff, der schon die Tür des abfahrbereiten Busses in Reichweite hatte, urplötzlich in der Bewegung, krümmte sich und brach zusammen. Er starb zwanzig Minuten später, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben, auf dem Transport ins Krankenhaus.
Die Witwe Binsenhoff war verständlicherweise schockiert, obwohl sie ihren Mann selbst mehrfach gewarnt hatte: „Hetz dich nicht derart ab. Hör auf den Arzt, und mute deinem gestressten Herzen nicht mehr so viel zu!" Doch man warnt den Ehemann und glaubt nicht im Ernst, dass ihm wirklich etwas zustoßen könnte. Außerdem wusste sie ja nur wenig von dem Handel, der zunächst fast aussichtslos schien, dann aber durch seinen erfolgreichen Abschluss die Erregung erst ausgelöst hatte.
Als der stärkste Kummer vorbei und der teure Gatte unter der Erde war, begann die Frau den Nachlass zu ordnen. Das war keine leichte Sache. Abgesehen davon, dass sie sich wenig für seine Sammlerleidenschaft interessiert hatte, war der Verblichene auch kein systematischer Geist gewesen - seine Angelegenheiten boten das Bild heftigen Durcheinanders. Sie stellte deshalb erst mal eine grobe Ordnung her, packte vor allem jene Papiere und Gegenstände zusammen, die ihr wertvoll erschienen. Dabei geriet ihr das Schmuckkästchen wieder in die Hand, das sie in der ersten Aufregung beiseite gelegt hatte. In den Tagen vor seinem Tod hatte er davon gesprochen, erwähnt, dass er es von dem auch ihr bekannten Ehepaar Pont in der Hölderlinstraße zu erwerben hoffte. Was ihm dann ja tatsächlich, wenngleich mit tragischen Folgen, gelungen war.
Frau Binsenhoff hob die Schatulle empor, drehte sie in den Händen hin und her, betrachtete sie von allen Seiten. Sie verstand nicht viel von Antiquitäten, sah aber, dass es sich um eine ungewöhnliche Arbeit handelte. Gedrechselte Füßchen und geschnitzte Kanten, Lackmalerei, irgendwelche Wappen, die in die Holzwände eingekerbt waren. Drei Schiebefächer mit Schlössern entdeckte sie, und in einem, das offen war, lagen die dazugehörigen winzigen Schlüssel. Dem Holz, der Schatulle insgesamt, sah man das Alter an, und das hatte ihren Mann wohl am meisten gereizt. Sie fragte sich, was er hierfür bezahlt haben mochte.
Dennoch empfand die Frau Widerwillen, als ihre Finger über die Verzierungen glitten. Sie war abergläubisch, und dieses Kästchen stand mit dem jähen Ableben des Ehegatten in engem Zusammenhang. Direkt schockiert aber war sie, als sie den Boden der Schatulle betrachtete. Dort war, halb verwischt und in altmodischen Buchstaben, eine Inschrift eingekratzt. Ein höchst merkwürdiger, schauerlicher Text „Wer dieses Kästchen erwirbt, stirbt."

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