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Das Schloss im Feuerschein


Das Schloss im Feuerschein

Eine Geschichte um das Schweriner Schloss
1. Auflage

von: Renate Krüger

4,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 13.12.2015
ISBN/EAN: 9783956555718
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 97

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Autorin schildert anschaulich die Feierlichkeiten zur Einweihung des umgebauten Schweriner Schlosses am 26. Mai 1857, den 35. Geburtstag der Großherzogin Auguste an diesem Tag, die erste Filmvorführung im Goldenen Saal, Petermännchens Warnung und schließlich den verheerenden Schlossbrand.

INHALT:
Der Tag vor dem Einzug
Die Preußen kommen
Die Leute vom Bau
Der Einzug
Der Geburtstag der Großherzogin
Kino im Goldenen Saal
Das Bild vom Petermännchen
Die Explosion
Der Tag danach
Der Tag vor dem Einzug
Die Preußen kommen
Die Leute vom Bau
Der Einzug
Der Geburtstag der Großherzogin
Kino im Goldenen Saal
Das Bild vom Petermännchen
Die Explosion
Der Tag danach
Geboren 1934 in Spremberg/Niederlausitz. Seit 1939 in Schwerin ansässig.
Studium der Kunstgeschichte und klassischen Archäologie in Rostock.
Tätigkeit am Staatlichen Museum Schwerin. 1965 Verlust des Arbeitsplatzes aus politischen Gründen, seither freiberuflich als Publizistin und Schriftstellerin tätig:
Sachbücher (Die Kunst der Synagoge 1966, Das Zeitalter der Empfindsamkeit 1972, Biedermeier 1979, Spurensuche in Mecklenburg 1999, Aufbruch aus Mecklenburg. Die Welt der Gertrud von le Fort, 2000),
Belletristik (Licht auf dunklem Grund, Rembrandt-Roman, 1967, Der Tanz von Avignon, Holbein-Roman 1969, Saat und Ernte des Joseph Fabisiak, 1969, Nürnberger Tand 1974, Malt, Hände, malt, Cranach-Roman 1975, Jenseits von Ninive, 1975, Aus Morgen und Abend der Tag, Runge-Roman, 1977, Wolfgang Amadés Erben, 1979, Türme am Horizont, Notke-Roman 1982, Die stumme Braut, 2001, Paradiesgärtlein, 2008),
Jugendbücher (Geisterstunde in Sanssouci, Menzel-Erzählung 1980, Das Männleinlaufen, Alt-Nürnberger Geschichte 1983, Des Königs Musikant, Erzählung über Carl Philipp Emanuel Bach 1985).
Nach 1989 Mitarbeit am Aufbau der parlamentarischen Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern, Archivarbeiten.
Als es Abend wird, kehrt nicht wie sonst Ruhe auf den Schweriner Straßen und Plätzen ein, im Gegenteil - die Stadt wird noch einmal lebendig. In festtäglicher Kleidung schlendern viele Bürger zum Bahnhof, allein, mit Freunden und Nachbarn oder mit ihrer Familie.
Aus Berlin soll ein Extrazug mit besonders vornehm ausgestatteten Salonwagen kommen, und darin werden Seine Majestät Friedrich Wilhelm, König von Preußen, und Ihre Majestät Elisabeth, Königin von Preußen, sitzen. Sie sind die ranghöchsten Gäste, die zur Einweihung des neuen Schlosses erwartet werden, denn sie gehören zur Familie. Der König von Preußen ist der Bruder der Großherzogin-Mutter Alexandrine und somit der Onkel des Großherzogs. Auch der andere Onkel, Wilhelm, Prinz von Preußen, genannt Willi, hat sich angesagt.
Ihren Großherzog können die Schweriner ja öfter sehen, aber einen richtigen König samt Frau Gemahlin und Prinz von Preußen - das hat man nicht alle Tage! Und so füllt sich der Bahnhofsplatz allmählich mit Hunderten von Schaulustigen. Der Maiabend ist hell und warm.
Durch die belebten Straßen schmettert Militärmusik. Eine Ehrenwache zieht mit klingendem Spiel hinter der schwarz-weißen preußischen Fahne zum Bahnhof. Der Paukenschläger sitzt hoch zu Pferde. Golden blitzen die Blasinstrumente. Kurze Kommandos schallen über den Platz. In Reih und Glied stellen sich die Soldaten vor dem Bahnhofsportal auf, das sich heute als Ehrenpforte präsentiert, mit Fahnen geschmückt und von Girlanden umkränzt. Auf dem Bahnhofsdach flattert eine große preußische über einer kleinen mecklenburgischen Fahne.
Nun fahren die dunklen Hofkutschen vor. Die Zuschauer recken die Hälse, um auch ja keine Einzelheit zu verpassen. Zuerst steigt der Großherzog aus, Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin, das Staatsoberhaupt, der Landesherr.
Manche runzeln die Stirn darüber, dass er der Berliner Verwandtschaft zuliebe die preußische Generalsuniform mit dem Band des Königlich-Preußischen Schwarzen Adlerordens trägt. Haben wir das nötig? Wir sind doch selbst ein eigener Staat, viel älter als der preußische!
Dem Großherzog folgen seine Gemahlin Auguste, die übrigens morgen Geburtstag hat, und seine Mutter, die alte Königliche Hoheit Alexandrine, die das altmodische Fachwerkpalais gegenüber dem Schloss bewohnt. Und dann die Gäste aus der vornehmen Verwandtschaft, die Prinzessin Windischgrätz, die Herzogsfamilie von Sachsen-Altenburg, der Prinz Reuß, der Prinz Windischgrätz.
Einer nach dem anderen wird von den Eisenbahnbeamten zum Empfangssalon geführt, aus dem man auf den Bahnsteig sehen kann. Dutzende von kleinen preußischen Fahnen, rasch von fleißigen Händen genäht, flattern wie Wäsche auf der Leine.
Die alte Hoheit Alexandrine lässt sich von ihrer Hofdame die Uhrzeit sagen. Was, es geht schon auf halb neun? Der königliche Salonzug ist nachmittags um vier Uhr in Berlin abgefahren und noch immer nicht hier? Der Willi kann aber auch nie pünktlich sein!

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